Es war ein Blutbad, das die Welt erschütterte: Am 14. Dezember 2012 stürmte ein psychisch gestörter junger Mann die Sandy Hook Elementary School in Newtown, Connecticut. Er erschoss 20 Kinder und sechs Lehrer. Adam Lanza tötete seine Opfer mit der in den USA frei verkäuflichen Zivilversion eines militärischen Sturmgewehrs. Der Amoklauf von Newtown ist ein Fanal. Für den Präsidenten Barack Obama, für viele Bürger im Land. Auch für die Waffenlobby: das Signal zum Gegenangriff die Vereinigten Staaten sind so gespalten wie noch nie in ihrer über 200-jährigen Geschichte: Waffengegner fordern mit lautstarken Protesten Gesetzesverschärfungen. Waffenlobbyisten setzen in den Hinterzimmern der Parlamente diskret weitere Lockerungen der ohnehin schon unvergleichlich laxen Regeln durch. Die Umsätze der Waffenindustrie explodierten in den Wochen nach Newtown förmlich. Obama wird zum "Salesman of the Year" ernannt. Und das Töten geht unvermindert weiter: Bei 66 Schulschießereien, die sich nach Newtown ereigneten, wurden weitere 45 Menschen getötet und 73 verletzt. 30.000 Menschen sterben in den USA jährlich durch Schusswaffen. Kollateralschäden eines unerklärten Bürgerkrieges, mit dem die Waffenindustrie unter deutscher und europäischer Beteiligung seit Jahrzehnten die USA überzieht. "Kill Zone" nennen amerikanische Soldaten einen Kampfabschnitt, den sie derart unter Sperrfeuer nehmen, dass dort kein Überleben möglich ist. Ausgehend vom Massaker an der Sandy Hook Elementary School folgt die Dokumentation der Spur der Tatwaffe: zum Hersteller und dessen Eigentümern, einem Investmentfonds und zu dessen Lobbyisten, angeführt von der National Rifle Association (NRA). Wieso kann der Waffenwahnsinn in den USA nicht gestoppt werden? Was steckt hinter dem Täterprofil der zumeist jungen weißen Männer, frustriert und voller Hass, die in ihrem selbstempfundenen Untergang alles um sich herum zerstören?...
(arte)
Länge: ca. 85 min.
Deutsche TV-Premiere: 02.12.2014 (arte)
gezeigt bei: SRF DOK (CH, 1990)
Cast & Crew
- Regie: Helmar Büchel
- Drehbuch: Helmar Büchel