Deutschland 1960: Auf einem dörflichen Kirmesplatz in der Eifel entdeckt man fünfzehn Jahre nach Kriegsende die Überreste eines deutschen Soldaten. Der bestürzende Fund beschwört die Erinnerungen an jene Kriegstage herauf, als fast alle Bewohner des Ortes versagten: Kurz vor dem Zusammenbruch sucht der junge Robert Mertens in seinem Heimatdorf Zuflucht. Er hat seine Einheit verlassen, will nicht länger töten, will selber überleben. Aber ihm wird jede Hilfe versagt. Sogar sein Vater wagt aus Angst vor dem Ortsgruppenleiter Hölchert nicht, seinen Sohn zu verstecken. Nur Annette, eine französische Fremdarbeiterin, kümmert sich um ihn. Als der Deserteur Robert keinen Ausweg mehr sieht, erschießt er sich vor den Augen der Eltern. Der Vater, unglücklich zwar, aber auch erleichtert, vergräbt die Leiche heimlich. 15 Jahre später werden die Überreste des Toten feierlich beerdigt. Aber niemand möchte mehr über die Geschichte sprechen, denn am Grab stehen dieselben Leute, die damals versagt haben. Der ehemalige Ortsgruppenleiter ist heute Bürgermeister. Juliette Mayniel und der junge Götz George spielen die Hauptrollen in diesem eindringlichen Film von Wolfgang Staudte ("Die Mörder sind unter uns"). Bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin wurde Juliette Mayniel 1960 mit dem Silbernen Bären als "Beste Darstellerin" ausgezeichnet. Vor 70 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation Deutschlands. Aus diesem Anlass sendet das rbb Fernsehen heute "Kirmes", für den Wolfgang Staudte 1960 beim Filmfestival in Karlsbad mit dem Preis für die "Beste Regie" ausgezeichnet wurde.
(rbb)
Länge: ca. 102 min.
Internationaler Kinostart: 16.08.1960 (DK)
Deutscher Kinostart: 18.08.1960
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Wolfgang Staudte
- Drehbuch: Wolfgang Staudte
- Produktion: Harald Braun, Helmut Käutner, Wolfgang Staudte, Peter Homfeld, Georg Kroschel, Werner Ludwig
- Musik: Werner Pohl
- Kamera: Georg Krause
- Schnitt: Lilian Seng
- Regieassistenz: Rolf Honold
- Ton: Hans Ebel