Klaus Huber wurde am 30. November 1924 in Bern geboren. Nach der Ausbildung am Lehrerseminar in Küsnacht ZH und anfänglichem Schuldienst im Berner Oberland, studierte er Violine bei Stefi Geyer sowie Komposition bei seinem Patenonkel Willy Burkhard in Zürich und anschliessend bei Boris Blacher in Berlin. 1959 gelang ihm mit seiner Kammerkantate «Des Engels Anredung an die Seele» bei den Weltmusiktagen in Rom der internationale Durchbruch. In Hubers reichem und vielgestaltigem ?uvre, das auch drei Opern umfasst, verbindet sich neueste Musiksprache mit den Kontrapunkt-Techniken der Alten Musik. Klaus Huber hat stets betont, dass ihn das reine Materialdenken der Avantgarde unzureichend dünkt. Vielmehr geht es ihm auch um Transzendenz, einerseits um eine geistliche Musik, anderseits aber auch um ein humanes und politisches Engagement.
Die Komposition, die im Zentrum des Films steht, ist inspiriert vom Gedicht «Belagerungszustand» des palästinensischen Dichters Mahmoud Darwish. Zunächst für 37 Instrumente, Cello und Baryton solo konzipiert reduzierte Huber die Besetzung der endgültigen Fassung auf Sopran und ein kleines Instrumentalensemble, bestehend aus Baryton, Violoncello, Akkordeon und Schlagzeug. Klaus Huber greift in seinem Werk auf ein zum Teil mittelalterliches Instrumentarium zurück, das besonders in der Dritteltönigkeit seiner Klangvorstellung gegen alles «Temperierte» eine Fülle neuer und unerwarteter Klangfarben ermöglicht. So verbindet Huber mit unverkennbarer Handschrift Tradition und Moderne und entführt sein Publikum in ganz eigene Klangwelten.
Der Film «Klaus Huber am Werk» zeigt nicht nur die Arbeit des Komponisten, sondern porträtiert das Phänomen Klaus Huber im Umfeld seiner Familie und Kollegen, die sich Hubers Botschaft mit aller Überzeugung verschreiben und ihm auf seinen ungewöhnlichen Wegen zu folgen verstehen: Es ist bezeichnend, dass nicht nur die eigene Familie des Komponisten - seine Tochter, sein Enkel - mitarbeitet, sondern auch langjährige Musikerfreunde, die eine Art unpathetischer Jüngerschaft darstellen: weil sie musikalische Transzendenz hier und jetzt nachvollziehen wollen.
Der Film zeigt den Komponisten wörtlich «am Werk» - und das heisst, wie er in seinem Werk steht und lebt, wie er es in der Probe zu vermitteln und zu erklären weiss, wie er im Gespräch Kontexte liefert und wie die «Musikfamilie» darauf reagiert: mit dem ihr eigenen Umgang mit Hubers Vision, ganz praktisch auf dem Instrument oder mental im Kontext der Botschaft. Hier wird Transzendieren in Musik gemeinsam erlebt und ermöglicht. Und das ist zumindest nicht alltäglich.
Sopran: Samuel Rikus
Altstimme: Katharina Rikus
Cello: Walter Grimmer
Baryton: Max Engel
Schlagzeug: Michael Pattmann
Regie: Barbara Eckle
Kamera: Merle Jothe
Schnitt: Bilbo Calvez
Produktion: Jan Schmidt-Garre
Eine Koproduktion von Paris Media mit dem Schweizer Fernsehen, dem WDR, Radio Bremen und der Ernst von Siemens Musikstiftung
Die Komposition, die im Zentrum des Films steht, ist inspiriert vom Gedicht «Belagerungszustand» des palästinensischen Dichters Mahmoud Darwish. Zunächst für 37 Instrumente, Cello und Baryton solo konzipiert reduzierte Huber die Besetzung der endgültigen Fassung auf Sopran und ein kleines Instrumentalensemble, bestehend aus Baryton, Violoncello, Akkordeon und Schlagzeug. Klaus Huber greift in seinem Werk auf ein zum Teil mittelalterliches Instrumentarium zurück, das besonders in der Dritteltönigkeit seiner Klangvorstellung gegen alles «Temperierte» eine Fülle neuer und unerwarteter Klangfarben ermöglicht. So verbindet Huber mit unverkennbarer Handschrift Tradition und Moderne und entführt sein Publikum in ganz eigene Klangwelten.
Der Film «Klaus Huber am Werk» zeigt nicht nur die Arbeit des Komponisten, sondern porträtiert das Phänomen Klaus Huber im Umfeld seiner Familie und Kollegen, die sich Hubers Botschaft mit aller Überzeugung verschreiben und ihm auf seinen ungewöhnlichen Wegen zu folgen verstehen: Es ist bezeichnend, dass nicht nur die eigene Familie des Komponisten - seine Tochter, sein Enkel - mitarbeitet, sondern auch langjährige Musikerfreunde, die eine Art unpathetischer Jüngerschaft darstellen: weil sie musikalische Transzendenz hier und jetzt nachvollziehen wollen.
Der Film zeigt den Komponisten wörtlich «am Werk» - und das heisst, wie er in seinem Werk steht und lebt, wie er es in der Probe zu vermitteln und zu erklären weiss, wie er im Gespräch Kontexte liefert und wie die «Musikfamilie» darauf reagiert: mit dem ihr eigenen Umgang mit Hubers Vision, ganz praktisch auf dem Instrument oder mental im Kontext der Botschaft. Hier wird Transzendieren in Musik gemeinsam erlebt und ermöglicht. Und das ist zumindest nicht alltäglich.
Sopran: Samuel Rikus
Altstimme: Katharina Rikus
Cello: Walter Grimmer
Baryton: Max Engel
Schlagzeug: Michael Pattmann
Regie: Barbara Eckle
Kamera: Merle Jothe
Schnitt: Bilbo Calvez
Produktion: Jan Schmidt-Garre
Eine Koproduktion von Paris Media mit dem Schweizer Fernsehen, dem WDR, Radio Bremen und der Ernst von Siemens Musikstiftung
(HD Suisse)
Der Schweizer Komponist Klaus Huber erhielt den internationalen Ernst von Siemens Musikpreis 2009 - eine der weltweit renommiertesten Auszeichnungen in diesem Bereich. Für ihren Dokumentarfilm «Klaus Huber am Werk» begleitete die Regisseurin Barbara Eckle
(HD Suisse)
Länge: ca. 63 min.
gezeigt bei: Sternstunde Musik (CH, 2013)