Sexualisierte Gewalt im Krieg trifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Sie gilt als effiziente Waffe und wird systematisch eingesetzt. Doch noch immer tauchen Männer als Opfer kaum auf. Und noch immer kommen Täter ungeschoren davon. In dieser Dokumentation erzählen Überlebende aus Bosnien, dem Kongo und der Ukraine von ihrem Martyrium und erklären, warum der Umgang damit so schwerfällt. Zu den heftigen physischen Verletzungen kommt die psychische Last. Denn die Gewalttaten treffen nicht nur die unmittelbar Angegriffenen, sondern auch ihre Familien und die Gemeinschaften. Es erfordert Kraft und Mut, darüber öffentlich zu sprechen. Zihnija Bašic wurde im Bosnien-Krieg Opfer sexueller Gewalt. Er musste lange darum kämpfen, bis sein Leid anerkannt wurde. Oleksiy Sivak aus der Ukraine gründete eine Selbsthilfegruppe. Er wurde, wie sein Freund Roman Schapowalenko von russischen Besatzern sexuell misshandelt. Gemeinsam mit anderen Männern versuchen die beiden, sich den traumatischen Erfahrungen zu stellen. Auch Masokolo Lemba aus dem Kongo ist Mitglied einer Selbsthilfegruppe. Er flüchtete vor dem Krieg nach Uganda. Doch dort wird den Opfern sexueller Gewalt oft Homosexualität unterstellt und die ist in Uganda strafbar. Das verstärkt die Furcht der betroffenen Männer und führt dazu, dass viele sich nicht ins Krankenhaus wagen, auch wenn sie schwerste Verletzungen haben.
(arte)
Länge: ca. 52 min.
Deutsche Streaming-Premiere: 08.09.2025 (arte.tv)
Deutsche TV-Premiere: 28.10.2025 (arte)
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Cast & Crew
- Regie: Susanne Brahms, Mitya Churikov