Dem jungen Westschweizer Filmemacher Gaël Métroz gelang mit seinem Erstlingsfilm "Nomad's Land" ein überwältigendes Filmepos mit gewaltigen Naturaufnahmen. Für seinen Dokumentarfilm folgte er den Spuren des Genfer Reiseschriftstellers Nicolas Bouvier, dessen Bericht "L'usage du monde" (1963) als Wegleitung im Kopf. Métroz reiste dabei alleine, Kamera in der Hand, den Rest im Rucksack. Bald wurde ihm bewusst, dass der Orient nicht mehr die Sorglosigkeit der 1950er-Jahre ausstrahlt, die Bouvier in seinem Werk "Die Erfahrung der Welt" so wunderbar beschrieben hat: der Iran in der Krise, Pakistan unter der Fuchtel der Stammeskriege, Bürgerkrieg in Sri Lanka. Die Welt, die Bouvier so vertraut war, schien verschwunden. Enttäuscht verliess Gaël Métroz darauf die von Bouviers beschriebenen grossen Achsen und folgte den Seitenwegen nomadisierender Völker. Und erst als er seine eigene Route wählte, offenbarte sich Métroz die Philosophie des Reisens, die Bouvier so in den Bann gezogen hatte.
(SRF)
Länge: ca. 95 min.
Cast & Crew
- Regie: Gaël Métroz