Eine poetische Hommage an den Schriftsteller Langston Hughes der Harlem Renaissance. Regisseur Isaac Julien inszeniert Hughes als schwarze, schwule Kulturikone vor einem atmosphärischen Hintergrund, der das Harlem der 20er Jahre mit der Clubkultur Londons der 80er Jahre vergleicht.<br>Harlem in den 20er Jahren. Im schwulen Nachtleben zwischen Musik, Bällen, Drogen und Sex sucht Alex nach Beauty, dem Objekt seiner Begierde. Eine poetische Meditation über schwarze schwule Sexualität, angelehnt an die Biografie des afroamerikanischen Dichters der Harlem Renaissance Langston Hughes (1902-1967. Ein Film von großer visueller, erotischer und sprachlicher Kraft über eine narzisstische Subkultur junger schöner schwarzer Männer. Der Regisseur Isaac Julien schafft eine Balance zwischen Bildern und Gedichten, dramatischen Spielszenen und Archivaufnahmen, die vom Rhythmus des Blues unterlegt ist – selten wurde das, was Harlem in den 20er bis 40er Jahren gewesen ist, so lebendig und sinnlich vermittelt. Da „Looking for Langston“ das Lebensgefühl dieses Ortes, seine Musik, seine Kunstszene und die schwulen Partys mit Szenen aus dem New York der späten 80er kombiniert, ist dies auch eine zeitlose Erkundung schwulen Begehrens zwischen Schwarz und Weiß geworden.<br>Mit seinem auf der Berlinale mit dem TEDDY Award ausgezeichneten Filmessay begann der Künstler und Filmemacher Isaac Julien 1988 seine noch immer anhaltende persönliche Erkundung der Themen Maskulinität und (homo)sexueller wie rassischer Identität.<br>Isaac Julien, der mit einem Doppelprogramm seiner Filme „Looking for Langston“ (19888) und „The Attendant“ (1992), präsentiert wird, gilt seit den frühen Achtzigern als eine Schlüsselfigur der britischen Filmszene ist heute eine international anerkannter Filmregisseur und Videokünstler. Immer wiederkehren Themen seiner Arbeiten sind die Mechanismen von Sexualität, Maskulinität und Schwarzsein. Der ausgebildete Maler gilt als einer engagiertesten und unbequemsten Vertreter der britischen Videokunst - auch weil er als einer der wenigen die Probleme der zweiten, in Großbritannien geborenen Generation von Einwanderern zum Thema seiner oft abendfüllenden Filmarbeiten macht. 2001 war er überraschend für den Turner-Prize nominiert worden, worauf die britische Kunstkritik, zum Teil geradezu feindselig reagiert hatte. <br>In den letzten Jahren sind Isaac Juliens Arbeiten auf zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt worden, unter anderen auf der Documenta in Kassel, im Centre for Contemporary Art Warschau, im Whitney Museum New York, im Pompidou Centre in Paris und in der Kunsthalle Wien.
(TIMM)
Länge: ca. 105 min.
Cast & Crew
- Regie: Isaac Julien
- Drehbuch: Isaac Julien
- Produktion: Nadine March-Edwards
- Musik: Wayson Jones, Wayson R. Jones, Peter Spencer, Trevor Mathison
- Kamera: Nina Kellgren