Originalpremiere:
12.08.2010
Deutsche TV-Premiere: 02.10.2011 (Das Erste)
Anne Marie _____ Aure Atika Der Vater _____ Jean-Marc Thibault Jérémy _____ Arthur le Houérou Erster Kollege Jean _____ Bruno Lochet Zweiter Kollege Jean _____ Abdallah Moundy Angestellte Bestattungsunternehmen _____ Anne Houdy Direktorin _____ Michele Goddet und andere Regie: Stéphane Brizé Der wortkarge Handwerker Jean ist mit sich und der Welt im Reinen. Er versteht sich blendend mit seiner Frau Anne Marie, auch zu seinem pflegebedürftigen Vater hat er eine herzliche Beziehung. Das geordnete Leben des Familienmenschen gerät aus dem Gleichgewicht, als er Mademoiselle Chambon kennenlernt, die Aushilfslehrerin in der Klasse seines Sohnes Jérémy. Die grazile Frau aus dem großbürgerlichen Milieu weckt in ihm eine Sehnsucht, die er bisher nicht kannte. Auch Véronique empfindet etwas für den bodenständigen Arbeiter. Mit der vorsichtigen Annäherung beginnen schmerzliche Probleme, denn letztlich ist beiden bewusst, dass sie aus unterschiedlichen Welten stammen. Auf der Geburtstagsfeier von Jeans Vater legt Véronique, die gerne professionelle Musikerin geworden wäre, all ihre Gefühle in ihr Violinenspiel. Diese leise Innigkeit bleibt auch Jeans Frau nicht verborgen, doch der sich anbahnende Konflikt entlädt sich nicht. Von Sehnsucht getrieben, will der Maurer seine Familie verlassen, doch ist er nicht der Typ, der eine Schwangere sitzen lässt. Der stumme Blick seiner Frau Anne Marie, die sieht, dass er mit gepackter Reisetasche zu ihr zurückkommt, sagt alles. Die berührende Geschichte einer unmöglichen Liebe basiert auf dem gleichnamigen Roman von Éric Holder. Regisseur Stéphane Brizé, 2010 mit dem César für das Beste adaptierte Drehbuch ausgezeichnet, inszeniert dieses Melodram wie einen ruhigen Tanz, dessen Rhythmus der Zuschauer hypnotisiert folgt. Die Hauptdarsteller Vincent Lindon und Sandrine Kiberlain waren miteinander verheiratet. Ihre Vertrautheit ermöglichte es, Empfindungen unaufdringlich und doch eindringlich in Szene zu setzen. Die Kunst von "Mademoiselle Chambon" besteht in der Reduktion auf das Wesentliche. Die Lautlosigkeit der Bilder ist mitreißend, in jeder einzelnen Szene. Rollen und Darsteller: Jean _____ Vincent Lindon Véronique Chambon _____ Sandrine Kiberlain Anne Marie _____ Aure Atika Der Vater _____ Jean-Marc Thibault Jérémy _____ Arthur le Houérou Erster Kollege Jean _____ Bruno Lochet Zweiter Kollege Jean _____ Abdallah Moundy Angestellte Bestattungsunternehmen _____ Anne Houdy Direktorin _____ Michèle Goddet und andere Buch: Stéphane Brizé und Florence Vignon Regie: Stéphane Brizé Der wortkarge Handwerker Jean ist mit sich und der Welt im Reinen.
(EinsPlus)
Wie schon in Brizés Film "Man muss mich nicht lieben" erzählt "Mademoiselle Chambon" von einer zaghaften, gleichzeitig intensiven Sehnsucht zweier Menschen. Mit langen Szenen, die kaum der Sprache bedürfen und ruhig eine starke visuelle Kraft entwickeln, wird dem Zuschauer Zeit gegeben, die eigene Fantasie schweifen zu lassen. Die schauspielerische Leistung von Vincent Lindon als Jean und Sandrine Kiberlain als Véronique Chambon, die auch im richtigen Leben ein Paar waren, verleiht dem Film seine intensive und realistische Wirkung.
(One)