Weiterer Titel: Die Wasser der Hügel - Manons Rache
Originalpremiere: 19.11.1986
12.11.1987
FSK 16
Manon ist zu einer bildschönen jungen Frau herangewachsen und in die Hügel abseits des provenzalischen Dorfes zurückgekehrt. Als sie die Quelle entdeckt, die César Soubeyran und sein Neffe Ugolin verschlossen und so den Tod ihres Vaters provozierten, ist für sie die Stunde der Wahrheit gekommen: Sie bringt die Quelle zum Versiegen. Die Dorfbewohner und vor allem César und Ugolin müssen sich der Tat von einst stellen. Für César hat das Leben noch eine besondere Überraschung parat. Jahre nachdem ihr Vater an der Schufterei auf seinem vermeintlich wasserlosen Land nahe des abgelegenen Bergdorfes Bastides Blanches in der Provence starb, lebt Manon (Emmanuelle Beart) wieder in der Gegend. Aus dem kleinen Mädchen ist eine einsame bildschöne junge Frau geworden, die Ziegen hütet. Zufällig entdeckt sie den Ursprung jener Quelle, deren eine Ader mutwillig von César Sobeyran (Yves Montand), genannt Papet, und dessen Neffen Ugolin (Daniel Auteuil) verschlossen und so ihrem Vater zum Verhängnis wurde. Die andere Ader führt ins Dorf, dessen Bewohner durch ihr Schweigen über die Existenz der Quelle seinen Tod mit zu verantworten hatten. Manon bringt die lebensnotwendige Quelle zum Versiegen und beschuldigt vor allen Dorfbewohnern Papet und Ugolin, durch ihre Tat den Tod ihres Vaters und ihre Rache provoziert zu haben. Ugolin, der sich in Manon, nicht wissend, wer sie ist, verliebt hatte, nimmt sich das Leben. Papet glaubt den letzten Verwandten verloren zu haben, da erfährt er, dass Manons buckliger Vater nicht nur der Sohn seiner Jugendliebe war, sondern er auch dessen Erzeuger. Manon ist seine Enkelin. Papet steht vor den Trümmern seines Lebens. Trotz großer Tragödien und schicksalhafter Verstrickungen ist die Verfilmung des zweiten Teils des Romans "Die Wasser der Hügel" von Marcel Pagnol leichter und heiterer, als die Geschichte vermuten lässt. Auch dieser Film zeichnet sich durch die liebevolle Zeichnung und Darstellung der Charaktere bis in die Nebenrollen aus, ist stimmungsvoll fotografiert und erzählt zwar auf traditionelle Weise, aber nicht ohne Spannung, eine unglaublich pralle Familiensaga. und andere.
(MDR)
Der französische Autor und Regisseur Marcel Pagnol erlangte 1929 Berühmtheit mit seinem Theaterstück "Marius", welches er später als Teil der "Marseiller Trilogie" auch für die Leinwand adaptierte. Mit "Manons Rache" ist Pagnol den entgegengesetzten Weg gegangen, denn der 1952 erschienene Film diente später als Vorlage für seinen zweiteiligen Roman "Die Wasser der Hügel", welcher 1963 veröffentlicht wurde und sich einerseits an der Handlung des Films orientiert, aber auch dessen Vorgeschichte erzählt. Die Komik der epischen Tragikomödie rührt vor allem von dem breiten Marseiller Akzent der Figuren, der in der untertitelten Originalversion gut herauszuhören ist.
(arte)
Film einer Reihe:
- Jean Florette (F/I, 1986)
- Manons Rache (F/CH/I, 1986)
Neuverfilmung von: Manons Rache (F, 1952)