Das kleine Dorf Les Bastides Blanches liegt mitten in der Provence. Da es dort ungewöhnlich trocken ist, sind die nahe gelegenen Quellen lebenswichtig für seine Bewohnerinnen und Bewohner, doch nur die Bauern kennen ihre Lage und halten sie geheim. In den umliegenden Hügeln lebt auch die wilde Ziegenhirtin Manon, eine junge Frau, über die man sich im Dorf die kuriosesten Geschichten erzählt und die von allen als Hexe bezeichnet wird. Als sie beschuldigt wird, einen Jungen aus dem Dorf geschlagen und die Melonen des Bewohners Ugolin gestohlen zu haben, wird Manon von den Gendarmen festgehalten und ins Dorf gebracht. Es wird eine improvisierte Gerichtsverhandlung abgehalten, bei der Manon mit den Vorwürfen konfrontiert wird. Der Lehrer Bernard ist fasziniert von der jungen Frau und springt als ihr Anwalt ein. Als Einziger hilft er Manon, sich vor dem Dorf zu verteidigen. Nachdem Manon von den Anklagen freigesprochen worden ist, will sie sich an den Bewohnerinnen und Bewohnern des Dorfes rächen - vor allem an Ugolin, den sie für den Tod ihres Bruders und ihres Vaters verantwortlich macht. Sie verschließt die Quelle des Dorfbrunnens und nimmt dem Dorf so seine Lebensgrundlage. Von einer Zusammenkunft im Haus des Lehrers erhofft sie sich, alte Geheimnisse und die Verbrechen der Vergangenheit ans Licht zu bringen. Marcel Pagnols epische Tragikomödie "Manons Rache" lässt die Atmosphäre der 1920er Jahre auf dem französischen Land aufleben. Die verschiedenen Figurentypen, die mit beeindruckender Authentizität und Genauigkeit gespielt werden, unter anderem von Pagnols Frau Jacqueline Pagnol in der Rolle der Manon, geben dem Film einen besonderen Wiedererkennungswert.
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Der französische Autor und Regisseur Marcel Pagnol erlangte 1929 Berühmtheit mit seinem Theaterstück "Marius", welches er später als Teil der "Marseiller Trilogie" auch für die Leinwand adaptierte. Mit "Manons Rache" ist Pagnol den entgegengesetzten Weg gegangen, denn der 1952 erschienene Film diente später als Vorlage für seinen zweiteiligen Roman "Die Wasser der Hügel", welcher 1963 veröffentlicht wurde und sich einerseits an der Handlung des Films orientiert, aber auch dessen Vorgeschichte erzählt. Die Komik der epischen Tragikomödie rührt vor allem von dem breiten Marseiller Akzent der Figuren, der in der untertitelten Originalversion gut herauszuhören ist.
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Weiterer Titel: Die Wasser der Hügel
Länge: ca. 120 min.
Film einer Reihe:
- Manons Rache (F, 1952)
- Manon hat Oberwasser (F, 1952)
Neuverfilmung als: Manons Rache (F/CH/I, 1986)
Cast & Crew
- Regie: Marcel Pagnol
- Drehbuch: Marcel Pagnol
- Produktion: Marcel Pagnol, Les Films Marcel Pagnol
- Musik: Raymond Legrand
- Kamera: Willy Faktorovitch
- Schnitt: Jacques Bianchi, Raymonde Bianchi