Deutsche TV-Premiere: 18.03.2020 (arte)
Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood ist eine begnadete Erzählerin, deren Bücher durch ihre bildreiche Sprache einen magischen Sog entfalten. Internationalen Ruhm erlangte sie 1985 mit ihrem Bestseller "Der Report der Magd", einem düsteren Zukunftsszenario, in dem eine elitäre Sekte die letzten fruchtbaren Frauen in einer verseuchten Welt als Gebärmaschinen versklavt. Für ihren 2019 erschienenen Fortsetzungsroman "Die Zeuginnen" wurde sie mit dem wichtigsten britischen Literaturpreis, dem Booker Prize, ausgezeichnet. Der Roman gelangte sofort weltweit auf die Bestsellerlisten. Die 1939 in Ottawa geborene Margaret Atwood scheut sich nicht, unbequeme Wahrheiten aufzugreifen: sei es das Erstarken radikaler politischer Strömungen oder die Zerstörung der Umwelt. Dabei erweist sie sich als präzise Beobachterin mit hintersinnigem Humor. Ihre Kindheit war in vieler Hinsicht ungewöhnlich. Als Tochter eines Insektenforschers lebte sie in der Wildnis Ostkanadas. Dies erklärt ihr Wissen um ökologische Zusammenhänge, das sie immer wieder in ihre Zukunftsromane einfließen lässt, und auch, warum sie sich in ihren Romanen immer wieder mit der Emanzipation der Frau beschäftigt. Die Filmemacher Nancy Lang und Peter Raymont haben Margaret Atwood und ihren kurz nach den Dreharbeiten verstorbenen Ehemann, den Schriftsteller Graeme Gibson, ein Jahr lang begleitet. Ergänzt wird die Dokumentation über Margaret Atwood von den Erinnerungen ihrer Verwandten und engsten Freunde, etwa Phoebe Larmore, die seit über 50 Jahren ihre Literaturagentin ist.
(NDR)
gezeigt bei: Sternstunde Kunst (CH, 1998)