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Maria Theresias dunkle Seite

Die Vertreibung der Juden aus PragA, 2023

ORF/EPO Film/Oliver Indra
  • 20 Fans
  • Wertung0 155429noch keine Wertungeigene: -

Filminfos

17.02.2024 (arte.tv)
Deutsche TV-Premiere: 24.02.2024 (arte)
"Der Exodus von 10.000 Menschen, bei Eiseskälte und mitten im Winter, erinnert", so der Historiker Michael Silber von der Hebrew Universityin Jerusalem, "wirklich an die 1930er Jahre, als die Juden Deutschland verlassen mussten". Und tatsächlich: Nach Jahrhunderten der antijüdischen Verfolgung im christlichen Europa ist Maria Theresias Befehl der letzte von einer Herrscherin bzw. einem Herrscher verordnete Terrorakt gegen Juden im alten Europa vor dem Holocaust. Es ist der politische Amoklauf einer absolutistisch regierenden Monarchin, die in diesem Fall beratungsresistent ist und tiefes Leid über Menschen in ihrer Machtsphäre bringt. "Das ist Maria Theresias dunkle Seite", so Historikerin und Maria-Theresia-Biografin Barbara Stollberg-Rilinger, "in der populären Geschichtsvermittlung ist das bisher nicht vorgekommen". Die Juden von Prag starten eine europaweite Kampagne, um die Regentin – Königin von Ungarn und Böhmen – zum Einlenken zu bringen.
Zwei Hofjuden – Männer aus jüdischen Familien, die die Herrscher:innen damals mit Kapital und Luxusgütern versorgten – werden zu prominenten Anführern der ersten diplomatischen Großaktion der Juden als Volk: Wolf Wertheimer und Diego d'Aguilar. Zahlreiche Schreiben treffen in Wien ein, die Gesandten Englands und Hollands werden bei Maria Theresia vorstellig und sogar der Papst bittet die fromme Katholikin um Nächstenliebe. Wird Maria Theresia einlenken? Die Dokumentation versucht zu erkunden, wie sich der Judenhass der zur "Mutter ihrer Völker" hochstilisierten Habsburgerin erklären lässt, die in den Juden "die ärgste Pest" sah. Ist es der Einfluss ihres jesuitischen Beichtvaters oder die Familientradition? Ihr Großvater Leopold I. ließ 1670 alle Juden aus Wien vertreiben. Nach der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus Prag bricht die Wirtschaft des wichtigsten Kronlandes Böhmen zusammen, die Auswirkungen sind bis ins Heilige Römische Reich zu spüren.
"Das war ja nicht irgendeine Gemeinde. Prag war DIE jüdische Gemeinde in Europa, die größte, die wichtigste und die bedeutendste", sagt Historikerin Rotraud Ries. 1748 wird Maria Theresia deshalb ihren verhängnisvollen Befehl zurücknehmen, und die jüdischen Familien werden – allerdings gegen eine hohe Toleranzsteuer – zurückkehren. Musikalische Klammer der "Universum History"-Produktion ist das El Male Rachamim, das jüdische Totengedenken. Das Gebet durchzieht den Film als Leitmotiv, taucht als "Realmusik" gleich am Anfang bei den Toten des Pogroms auf und führt am Ende bis in die Gegenwart. Es ist einer der Höhepunkte der Dokumentation, wenn Rabbi Michael Dushinsky in der ältesten erhaltenen Synagoge Europas, der Altneu-Synagoge in Prag, das Totengedenken für die Opfer von Pogrom, Vertreibung und Holocaust singt.
Ein besonderes Augenmerk legt die Produktion auf historische Dokumente, nach denen die Historiker:innen in den Archiven von Augsburg, Wien und Prag suchen. Die Handschriften aus dem Prager Nationalarchiv, die den Fall detailliert belegen, werden vom renommiertesten tschechischen Experten für die Vertreibung der Juden aus Prag, dem Historiker Alexandr Putík, dechiffriert. Ein weiteres Highlight ist die Identifizierung von bisher unbekannten Grabsteinen der Opfer von Pogrom und Vertreibung am jüdischen Friedhof in Prag. Für die Suche nach jüdischen Spuren in der Stadt wurde eine eigene Kamerasprache gefunden. "Um Europa besser zu verstehen, muss man diese Geschichte kennen", sagt die international renommierte und preisgekrönte Filmemacherin Monika Czernin über die große Bedeutung des Themas. "Diese Jahrhunderte alte antijudaistische Theologie ist eindeutig ein Nährboden für den Faschismus, den Nationalsozialismus, für den Antisemitismus und den Judenhass", zieht der christliche Theologe, Judaist und Berater von Papst Franziskus im christlich-jüdischen Dialog, Christian Rutishauser, ein nachdenklich stimmendes Fazit.
"Zusammenleben und Diskriminierung der Juden gibt es in Europa seit 2000 Jahren. Diese wichtige Geschichte musste ich für ein breites Publikum erzählen, denn die Wurzeln des Holocaust, aber auch das jahrhundertealte Zusammenleben von Juden und Christen in Europa, die engen Verflechtungen in Handel und Wirtschaft und die wechselnden Allianzen für und gegen die Juden sind zu wenig bekannt. Und noch viel allgemeiner gesprochen sind unsinnige Befehle, Vertreibung und Flucht bis heute hochaktuelle Themen, die nur Leid über Menschen bringen!", so Monika Czernin, Trägerin des Friedrich-Schiedel-Literaturpreises 2023.
(ORF)
Barbara Staudinger, Direktorin Jüdisches Museum Wien: "Ich freue mich sehr, dass dieser Film zum Teil auch in unserem Haus gedreht wurde und wir Austragungsort dieser Premiere sein können. Die Habsburger galten gemeinhin als die Beschützer der jüdischen Bevölkerung in ihren Territorien. Doch waren es vor allem fiskalische Überlegungen, die sie trotz Jahrhunderte alter Judenfeindschaft dazu bewogen, Jüdinnen und Juden anzusiedeln. Sobald der politische Druck größer wurde oder sich ein finanzieller Vorteil versprach, waren jedoch auch die habsburgischen Herrscher bereit, die jüdischen Gemeinden zu vertreiben. Dies ist die Tradition, in der auch Maria Theresia stand." Tom Matzek, ORF-TV-Hauptabteilungsleiter Bildung, Wissenschaft und Zeitgeschehen: "Maria Theresia gehört zu den prägendsten Persönlichkeiten der österreichischen Geschichte. Das zeigen die Erfolge der fiktionalen Serien der vergangenen Jahre ebenso wie die zahlreichen Dokumentationen, die im ORF seit den 1960er Jahren entstanden sind. Doch ein Ereignis in ihrer Regierungszeit blieb dabei meist ausgespart. Die umfassende Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus Prag, die sie selbst gegen den Protest des Papstes durchführen ließ. Dieses Dunkel in der Geschichte Maria Theresias auszuleuchten, ist erstmals mit dieser penibel recherchierten und aufwendig umgesetzten ‚Universum History'-Dokumentation gelungen. Damit zeigt die nun zehn Jahre bestehende ORF-Leiste eindrucksvoll, wie wichtig die ständige Auseinandersetzung mit scheinbar bereits bekannten Epochen der Geschichte ist." Monika Czernin, international renommierte und preisgekrönte Filmemacherin, über die große Bedeutung des Themas: "Um Europa besser zu verstehen, muss man diese Geschichte kennen. Zusammenleben und Diskriminierung der Juden gibt es in Europa seit 2000 Jahren. Diese wichtige Geschichte musste ich für ein breites Publikum erzählen, denn die Wurzeln des Holocaust, aber auch das jahrhundertealte Zusammenleben von Juden und Christen in Europa, die engen Verflechtungen in Handel und Wirtschaft und die wechselnden Allianzen für und gegen die Juden sind zu wenig bekannt. Und noch viel allgemeiner gesprochen sind unsinnige Befehle, Vertreibung und Flucht bis heute hochaktuelle Themen, die nur Leid über Menschen bringen!" Michael Silber, Historiker, Hebrew University, Jerusalem, zur dunklen Seite Maria Theresias: "Maria Theresia sagte sich, das ist unsere Familientradition. Ihr Großvater hat die Juden aus Wien vertrieben. Und im 16. Jahrhundert hat ein anderer Vorfahre die Juden aus Prag verbannt. Außerdem war sie eine Nachfahrin von Isabella und Ferdinand, die schon die Juden aus Spanien vertrieben hatten." Heinrich Mayer-Moroni, Producer EPO-Film: "Ich habe das Potenzial dieses Themas für eine große internationale Koproduktion sofort erkannt, als Monika Czernin mir diesen Stoff angeboten hat. Nach zwei Jahren Entwicklung und Realisierung bin ich stolz auf das großartige Team, das mit Engagement und Begeisterung diesen Film möglich gemacht hat."
(ORF)

Maria Theresias dunkle Seite Streams

  • Kaiserin Maria Theresias dunkle Seite - Die Vertreibung der Juden aus Prag
    51 min.
  • Kaiserin Maria Theresias dunkle Seite - Die Vertreibung der Juden aus Prag
    51 min.
  • Die Vertreibung der Juden aus Prag
    51 min.

im Fernsehen

In Kürze:
  • Maria Theresias dunkle Seite
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