Eine freie Adaption des Romans "Martin Eden" von Jack London, in dem die Hauptfigur seine proletarische Herkunft hinter sich lassen will, um das Herz einer jungen Frau aus der oberen, gebildeten und kultivierten Schicht zu erobern. Obwohl Martin (Luca Marinelli) sein Ziel, ein erfolgreicher Schriftsteller zu werden, erreicht, zerstört ihn der zunehmende Individualismus des 20. Jahrhunderts. Als sich der Matrose Martin Eden in die großbürgerliche Elena Orsini verliebt, ist ihm klar, dass sein Charme allein nicht reichen wird, um ihr Herz und das ihrer Eltern zu erobern. Ungestüm beginnt er, seine bescheidene Bildung zu erweitern. Er liest, was ihm in die Finger kommt, von Baudelaire bis Herbert Spencer. Das Schreiben wird zu seiner großen Leidenschaft. Martin will Schriftsteller werden. Kaum einer glaubt an Martin, selbst Elena verfolgt seine Arbeit mit nachsichtiger Herablassung. Nur der Bohemien und Sozialist Russ Brissenden erkennt sein ungeheures Talent - und die Gefahren, die auf ihn warten. Ist die Liebe wirklich eine Kraft, die Klassengegensätze überwindet? Kann Martin, der Proletarier, in die Sphären des Großbürgertums aufsteigen, ohne sich selbst zu verleugnen? Wie muss man schreiben, um auch im Moment des Erfolgs bei sich zu sein? Für wen? Martin Eden ist jung. Er will die Welt beschreiben. Er will Elena lieben. Er will ihre Welt erobern. Regisseur Pietro Marcello hat Jack Londons autobiografisch gefärbten Roman ins Neapel des frühen 20. Jahrhunderts versetzt und verwebt Martin Edens bewegende Geschichte mit den politischen Prozessen Europas des 20. Jahrhunderts zu einer bildgewaltigen Textur, die Neapel und die Konfrontation gesellschaftlicher Klassen so spürbar werden lassen. "Martin Eden", uraufgeführt im Wettbewerb in Venedig, wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Platform Prize in Toronto, dem Regiepreis in Ghentals bester Film in Sevilla sowie vier Nominierungen zum Europäischen Filmpreis (Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller). Luca Marinelli gewann mit seiner mitreißenden Performance in Venedig 2019 den Coppa Volpi als Bester Schauspieler.
(BR Fernsehen)
Aufgrund des zweiten Lockdowns in der Coronapandemie wurde der Kinostart vorsorglich vom 03.12.2020 auf den 14.01.2021 verschoben, dann noch einmal auf den 28.01.2021. Als auch dann der Ausnhamezustand nicht ausgestanden war, verschob man den Film ein weiteres Mal auf den 08.04.2021, dann noch einmal auf den 20.05.2021, dann auf den 29.07.2021 und schließlich auf den 26.08.2021.
(JN)
Länge: ca. 129 min.
Deutscher Kinostart: 26.08.2021
Original-Kinostart: 04.09.2019 (I)
Deutsche TV-Premiere: 01.05.2023 (arte)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Pietro Marcello
- Drehbuch: Maurizio Braucci, Pietro Marcello
- Produktion: Beppe Caschetto, Viola Fügen, Pietro Marcello, Thomas Ordonneau, Michael Weber, Alessio Lazzareschi, Michel Merkt, Dario Zonta, Avventurosa, IBC Movie, Rai Cinema, Shellac Sud, Match Factory Productions
- Musik: Marco Messina, Sacha Ricci, Paolo Marzocchi
- Kamera: Alessandro Abate, Francesco Di Giacomo
- Schnitt: Fabrizio Federico, Aline Hervé
- Maske: Dorothea Wiedermann, Veronica Luongo
- Kostüme: Andrea Cavalletto