Nach einer gemeinsam verbrachten Nacht gehen Martin und Lea am nächsten Morgen auseinander. Aber Martin kann Lea nicht vergessen und steht eines Abends vor ihrer Wohnungstür. Lea, die junge Eurasierin, lässt sich von Lucien aushalten, einem „Freund", für den sie nichts empfindet. Im Gegenzug führt sie ihm junge Frauen zu, vorwiegend minderjährig, die sich zur Aufbesserung ihres Taschengeldes prostituieren. Unter ihren „Schützlingen" ist Viviane, eine Sechzehnjährige, die Lea aufrichtig liebt. Diese betrachtet das alles mit relativer Gleichgültigkeit. Es ist nur scheinbar paradox: Trotz, oder eher wegen ihrer Abhängigkeit von Lucien hat Lea ein Stück Freiheit gefunden. Sie ist frei von den Zwängen und Tabus ihrer Vorfahren, und ihr Leben ist materiell gesichert. Ganz anders Martin: Von seinem Hilfsarbeiterlohn leistet er sich mühsam Gesangsstunden. Er will Sänger werden, Bariton im Lyrikfach. Von diesem Traum abgesehen ist Martin ein einfach gestrickter Mensch und zutiefst moralisch. Obwohl mit Lucien nichts mehr läuft, erträgt er dessen Anwesenheit in Leas Leben nicht. Er verlangt von Lea, die Beziehung abzubrechen, was sie ablehnt. Die Trennung ist da, aber Martin nimmt sie nicht hin. Mit Gewalt verschafft er sich Zutritt zur Wohnung, „besetzt" sie und spielt die „Puffmutter", als Lucien und Viviane zu ihrem Stelldichein auftauchen. Martins Verhalten hält Viviane den Spiegel vor, die ihr Leben nicht mehr erträgt und die Konsequenz zieht. Angesichts dieser Katastrophe finden Martin und Lea, am Boden zerstört, wieder zusammen.
(B.TV)
