Es ist möglicherweise der letzte Urlaub, den das Ehepaar Marc (Gilbert Melki) und Beatrix (Valeria Bruni Tedeschi) gemeinsam mit den zwei Kindern verbringen wird. Denn Laura und Charly sind schon lange keine Kinder mehr, sie sind zu Teenagern herangewachsen und haben bereits ziemlich präzise Vorstellungen davon, wie ihr Leben ohne die Eltern aussehen soll. Das wird schnell klar, nachdem die Familie in ihrem Ferienhaus an der Côte d'Azur angekommen ist. Tochter Laura wartet schon sehnsuchtsvoll auf ihren Freund, mit dem sie nach Portugal weiterreisen will. Und ihr Bruder Charly ist ständig mit seinem Kumpel Martin unterwegs. So oft, dass seine Mutter dahinter mehr als nur eine Freundschaft vermutet. Familienvater Marc erinnert Charlys Beziehung an ein Verhältnis, das er selbst in seiner Jugendzeit mit dem schwulen Klempner Didier aus der Nachbarschaft hatte. Wenig später begegnen sich Marc und Didier wieder. Als schließlich Beatrix eine Affäre mit ihrem Ex-Liebhaber beginnt, stürzt das Paar in eine heftige Ehekrise. Wie ein Plädoyer für mehr Toleranz und Freiheit in der Sexualität wirkt "Meeresfrüchte" des Regie-Duos Olivier Ducastel und Jacques Martineau, die zusammen auch das Drehbuch verfasst haben. Erfrischend originell zeigen die französischen Filmemacher in ihrer Komödie, wie jeder seinen "sexuellen" Weg von allein finden muss, ohne den Konventionen und Beschränkungen seitens der Gesellschaft zu erliegen und das generationenübergreifend. Hervorragend die Leistungen von Valeria Bruni Tedeschi ("Die süße Gier") in der Rolle der jungen Mutter Béatrix, und die von Gilbert Melki als Familienoberhaupt Marc. (OT: Crustacés et coquillages)...
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Liebe, Streit und Versöhnung geben sich in dem Film von Olivier Ducastel und Jacques Martineau die Klinke in die Hand. Den beiden befreundeten Regisseuren, die bereits 1998 gemeinsam den in Frankreich sehr erfolgreichen Film "Jeanne et le garçon formidable" realisierten, gelingt mit ihrer zweiten Zusammenarbeit eine generationenübergreifende, packende, ironische Tragikomödie, die mit dem Thema Homosexualität trotz burleskem Ton auf sehr sensible Weise umgeht. In "Meeresfrüchte" legen die Regisseure einen besonderen Fokus auf die Entwicklung der Charaktere. Jedes Mal, wenn eine neue Figur im Film auftaucht, kommt es zu neuen Verstrickungen und Missverständnissen, so dass ein Auf und Ab in der Gefühlswelt der Protagonisten und der Zuschauer vorprogrammiert ist. Nicht zuletzt sind es die Musikalität, die rhythmische Sprachgestaltung, die französischen Chansons sowie die spielerisch-leichte Bildführung, die den Film zu einem Liebeslied an das Leben werden lassen. Mit der Auswahl an namhaften Schauspielern wie Valeria Bruni-Tedeschi ("Actrices - Oder der Traum aus der Nacht davor", 2007; "Ein ideales Paar", 2005) und dem französischen Charakterschauspieler Gilbert Melki ("Angel-A", 2005) haben Olivier Ducastel und Jacques Martineau zweifelsohne die richtigen Zutaten für eine erfrischende Sommerkomödie gefunden.
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Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 21.07.2005
Original-Kinostart: 30.03.2005 (F)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Olivier Ducastel, Jacques Martineau
- Drehbuch: Olivier Ducastel, Jacques Martineau
- Produktion: Nicolas Blanc, Penelope Bischoff, Madjid Hamzaoui, Malek Hamzaoui, Yazid Hamzaoui, Agat Films, Cie, Bac Films, Cofimage 16, CinéCinéma, Région Provence Côte d'Azur
- Produktionsfirma: Canal+
- Musik: Philippe Miller
- Kamera: Matthieu Poirot-Delpech
- Schnitt: Dominique Galliéni
- Maske: Gill Robillard
- Regieassistenz: Teddy Laroutis, Sébastien Matuchet
- Ton: Olivier Dô Hùu
- Spezialeffekte: Bertrand Levallois