Originalpremiere: 03.04.1926
Im Zentrum des Geschehens steht ein typisches Berliner Mietshaus der 20er Jahre. Ein Juwelier und ein Anwalt wohnen in den unteren Stockwerken. Den nächsten Stock teilen sich eine Witwe und ein Beamter. Darüber liegen mit der Tanzschule und einer Heiratsvermittlung zwei Geschäftsräume und ganz oben, direkt unter dem Dach wohnen die ärmsten Mietparteien: ein Luftballonverkäufer und ein nach der Inflation mittellos gewordener Klavierlehrer. So spiegelt das Haus die Gesellschaft, ihre Nöte und Klassengegensätze. In Episoden erzählt der Film aus dem Leben der Mieter. Auf diese Weise werden die unterschiedlichen sozialen Milieus kontrastiert. Existenzielle Erfahrungen wie Liebe, Glück und Enttäuschung dagegen haben alle Mieter. Diese Grunderfahrungen lassen die Repräsentanten einer Schicht bald als Individuen erscheinen, die konkret leiden: an den Folgen eines Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, das aus den Fugen geraten ist.
(arte)