Als die Meermin an einem Sommertag im Jahr 1766 von Madagaskar nach Südafrika aufbrach, hatte die holländische Schiffsbesatzung keine Ahnung, dass sie Geschichte schreiben würde. Das Schiff war brechend voll mit einer Ladung madagassischer Sklaven für die holländische Kolonie in Kapstadt. Aber die Meermin kam nie dort an. Statt der üblichen Praxis zu folgen und die Sklaven während der Überfahrt angekettet zu lassen, beschloss der Kapitän, sie für Arbeiten an Deck einzusetzen. Die Sklaven meuterten und übernahmen die Kontrolle über das Schiff. Sie töteten einige der Seeleute, während die übrigen sich unter Deck verbarrikadierten. Die Meermin trieb einige Zeit ziellos auf dem Ozean dahin. Den Sklaven fehlte die Erfahrung im Steuern von Schiffen und die überlebende Besatzung weigerte sich, an Deck zu kommen. Schließlich wurde verabredet, dass den Seeleuten nichts geschehen sollte, wenn sie die Sklaven nach Madagaskar zurückbrächten. Es gelang der Crew, den Kurs heimlich wieder Richtung Südafrika zu setzen. Als die Sklaven bemerkten, dass sie betrogen wurden, kam es erneut zum Aufstand, doch schließlich mussten sie aufgeben und sich wieder anketten lassen. Das Schiff lief vor der Küste Südafrikas auf Grund, doch alle, die sich zu diesem Zeitpunkt an Bord befanden, überlebten. Das Logbuch der Meermin liegt heute in der South African Library in Kapstadt.
(arte)
Länge: ca. 52 min.
Deutsche TV-Premiere: 17.09.2011 (arte)
Cast & Crew
- Drehbuch: Nic Young, Joe Kennedy