Nicht Sinfonien und Solokonzerte, sondern Opern und Ballette waren im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts an der Tagesordnung. Nach der französischen Niederlage 1870/71 verschmähte man die deutsche Musik. Das Denken des großen Klassizisten Camille Saint-Saëns aber war grenzüberschreitend: Er orientierte sich an Wagner und Liszt, liebte Schumann und Mendelssohn und setzte sich zeitlebens mit Johann Sebastian Bach auseinander. So hatte er mit seinen Sinfonien und Konzerten in Deutschland bald mehr Erfolg als in Frankreich. Andererseits gab er der französischen Musik einen Schub durch die Gründung der "Sociéte Nationale de Musique". Sein drittes Violinkonzert schrieb er 1880 für niemand anderen als Pablo de Sarasate, den damaligen Violin-Superstar. So wie Sarasate damals brilliert heute die junge niederländische Geigerin Noa Wildschut: "ein musikalisches Wunder, originell, spontan und immer frei" (Süddeutsche Zeitung). Anja Bihlmaier, die ihr Debüt bei der DRP im Dezember 2017 hatte, bettet das Virtuosenkonzert ein in das trompeten-festliche 2. Brandenburgische Konzert von Bach und einen Geniestreich des erst 15-jährigen Mendelssohn: seine schwungvolle erste Sinfonie. Programm: Johann Sebastian Bach Brandenburgisches Konzert Nr. 2 F-Camille Saint-Saëns Violinkonzert Nr. 3 h-Moll op. 61 Felix Mendelssohn-Bartholdy Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 11 Interpreten: Noa Wildschut, Violine Laura Vukobratoviæ, Trompete Stefan Temmingh, Blockflöte Veit Stolzenberger, Oboe Margarete Adorf, Violine Deutsche Radio Philharmonie Dirigentin: Anja Bihlmaier...
(SWR)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 10.01.2021 (SWR Fernsehen)
Cast & Crew
- Musik: Anja Bihlmaier