Originalpremiere: 12.03.2015
04.02.2016
Deutsche TV-Premiere: 18.04.2018 (arte)
FSK 12
Es läuft nicht gut für Stelios Dimitrakopoulos. Vor 17 Jahren hat er einen Jazzclub im Herzen der Athener Altstadt eröffnet. Doch mit der beginnenden Rezession bleiben die Gäste aus. Zu allem Überfluss hat er sich einen Haufen Geld bei einem zwielichtigen Rumänen geliehen, um die Renovierung des Clubs zu finanzieren. Jetzt will der Kredithai sein Geld mit horrenden Zinsen wieder zurück. Stelios hat dafür 72 Stunden Zeit, ansonsten wäre er gezwungen, dem Rumänen seinen Club zu überschreiben. Schlaflos und ständig auf Koks versucht er in der kurzen Zeit die Schulden in seinem Umfeld einzutreiben, um die Forderungen des Rumänen erfüllen zu können. Dabei verstrickt er sich vor dem Hintergrund der griechischen Finanzkrise immer tiefer in kriminelle Machenschaften. Als Stelios zufällig Zeuge wird, wie ein Stripclub-Besitzer, der ebenfalls Schulden bei dem Rumänen hat, auf offener Straße erschossen wird, weil er nicht zahlen kann, wird ihm schlagartig bewusst, wie ernst seine Lage wirklich ist. Hoch über den Dächern von Athen kommt es zum tödlichen Showdown ... "Weißt du, was in diesem Land falsch läuft?", fragt ein alter Mann. Stelios kontert ebenso nüchtern wie schlagfertig: "Warum, läuft irgendwas richtig?" Mit bitterem, mitunter sarkastischem Humor beschreibt der junge Regisseur Alexis Alexiou die Zustände in seinem Heimatland. Alexiou hat einen griechischen Film Noir gedreht, der die aktuellen Probleme des vom wirtschaftlichen Ruin bedrohten Landes verkleidet in einer Kriminalgeschichte reflektiert. Er tut das mit sehr viel Galgenhumor, äußerst unterhaltsam und spannend.
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Der griechische Regisseur Alexis Alexiou, geboren 1976, hat sich erst nach einem abgeschlossenen Physikstudium an der Universität Athen dem Kino zugewandt. 1998 gründete er seine eigene kleine Produktionsfirma. Auf zahlreichen internationalen Filmfestivals war er bereits mit seinen Kurzfilmen aufgefallen, bevor er 2008 mit "Tale 52" sein Spielfilmdebüt gab. Der Film kam in 14 Ländern ins Kino und verhalf ihm zu einer Förderung des renommierten NIPKOW-Programms zur Drehbuchentwicklung seines zweiten Spielfilmprojekts "Mittwoch 04:45". Der Film wurde unter anderem mit neun griechischen Filmpreisen ausgezeichnet.
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