Deutsche TV-Premiere: 22.02.2013 (arte)
Paul hatte nie Kontakt zu seinem Vater - umso intensiver ist die Beziehung zu seiner Mutter. Mit ihr lebt der 15-Jährige in einer kleinen Pariser Wohnung. Die alleinerziehende Frau versucht ihrem Sohn doppelte Liebe zu geben. Aber die permanente Nähe beginnt den Jugendlichen zu erdrücken und er ergreift, wann immer er kann, die Flucht. Eine Gruppe von Punks, die Paul bei einem Konzert kennenlernt, nimmt ihn sofort auf. Mit ihnen erlebt er ein völlig neues Leben mit Alkohol, Drogen, Musik, Sex und Gewalt. Bei seinen Punk-Freunden glaubt er bald ein neues Zuhause gefunden zu haben. Als er mit Boxen anfängt, wird sein Boxtrainer Fauti für ihn zu einer Art Ersatzvater. Nach dem ersten Kampf, der ersten intimen Begegnung mit dem Mädchen Louise und dem ersten Speed-Trip kommen allerdings schnell auch die ersten Desillusionierungen. Seine erste große Liebe erwidert seine Gefühle nicht und Fauti wird seiner Rolle als Vorbild nicht gerecht, da er selbst drogenabhängig ist. Was Paul bleibt, sind die Punks. Doch kann ihre Welt, geprägt von Exzessen und Rausch, ihm tatsächlich einen Halt bieten? Etwas, das seine inneren Lücken füllen könnte? Jean-Stéphane Sauvaires Fernsehfilm ist die Coming-of-Age-Geschichte eines jungen Mannes, der trotz der Liebe seiner Mutter orientierungslos und aggressiv ist. Die Frustration, von seinem Vater nicht geliebt zu werden, lässt er an seiner Umwelt und auch an sich selbst aus. Erst als er einer Gruppe junger Punks angehört, beginnt er zu erkennen, wer er wirklich ist und wer er sein möchte.
(arte)