Als Hobby- und Beislmusiker lebt Erich „Rickerl“ Bohacek mit Anfang 30 in Wien der Gegenwart am Rande des Existenzminimums. So versucht er sich mit begrenztem Erfolg als Totengräber, Sexshop- und Würstelstandverkäufer, womit er in erster Linie die Einstellung der Zahlungen des Arbeitsmarktservice vermeiden möchte. Er hat einen 6-jährigen Sohn, Dominik, mit dem er jedes zweite Wochenende etwas unternimmt, während die Mutter, Viki, sich ein neues Leben mit dem reichen „Piefke“ Kurti im Nobelviertel Hietzing aufgebaut hat. Mit seinem eigenen Vater, einem notorischen Glückspielautomatenzocker, steht er auf Kriegsfuß. Einen gewissen Rückhalt findet er bei seinem Stammtisch, der seine Vorliebe für den Fußballverein Rapid Wien teilt. Viki scheint Erich nach wie vor gern zu haben, fühlt sich auch an Rickerls Stammtisch wohl, leidet aber an Rickerls Unzuverlässigkeit. Rickerl hofft mit seinen persönlichen, emotionalen Liedern Erfolg zu haben, steht sich dabei aber immer wieder selbst im Weg; so verfügt er noch nicht einmal über ein Smartphone, mit dem er seine Kompositionen aufnehmen oder mit seinem Agenten kommunizieren könnte. Seine Auftritte beflügeln seine Karriere nicht: So spielt er bei einer Hochzeit im Weinviertel, die jedoch in einer Schlägerei im Publikum abrupt endet. Als er in einer Musiksendung des ORF vorgestellt werden soll, macht er – wohl demotiviert durch ein Gespräch mit einem offenbar erfolgreicherem Musiker (dargestellt vom Nino aus Wien) – vor der Tür des Senders kehrt und verbringt lieber den Tag mit seinem Sohn beim Wildcampen in den Donauauen. Als ihm dort einfällt, dass er ja eigentlich an seiner momentanen Arbeitsstelle im Sexshop sein sollte, verlässt er mit seinem Sohn den Platz Hals über Kopf, nur um dann zu entdecken, dass er seine Gitarre liegengelassen hat. Er eilt zurück, doch die Gitarre ist verschwunden. Dafür hat er in der Hektik seinen Sohn verloren, der dann von der Polizei aufgelesen wird. Da erst merkt er, dass er gegenüber seinem Sohn auch Verantwortung übernehmen muss. Später findet er die Gitarre bei einem ihm bekannten Obdachlosen wieder und schenkt sie diesem kurzerhand, nimmt nur seine Liedtexte an sich, die er im Geigenkasten aufbewahrt hatte. Zum Schluss gibt Dominik für ihn ein selbstkomponiertes Loblied auf seinen Papa zum Besten. Rickerl und sein Bekanntenkreis sprechen starkes Wienerisch. Eine Version des Films ist auf Hochdeutsch untertitelt. Auch wird im Film unglaublich viel geraucht, nicht nur in den Kaffeehäusern und Bars, sondern auch auf dem Arbeitsamt. Im Abspann wird allerdings darauf hingewiesen, dass es kein Sponsoring für die Rauch- und Trinkszenen gab.
(Dieser Text basiert auf dem Artikel Rickerl – Musik is höchstens a Hobby aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.)
Länge: ca. 104 min.
Deutscher Kinostart: 01.02.2024
Original-Kinostart: 19.01.2024 (A)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Adrian Goiginger
- Drehbuch: Adrian Goiginger
- Musik: Voodoo Jürgens
- Kamera: Paul Sprinz
- Schnitt: Martin Pfeil