Moskau strebt unter Wladimir Putin wieder nach Weltgeltung. Der Kreml-Chef hält den Zerfall der UdSSR für "die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts". Aus westlicher Sicht hat Gorbatschow die Welt besser gemacht, aus der Warte Moskaus heute hat er die eigene Weltmacht verspielt. Putin will an zaristische und sowjetische Traditionen des Russischen Imperiums anknüpfen, machtpolitisches Terrain zurückgewinnen. Wo im Ausland Russen leben und nationale Interessen - vor allem im postsowjetischen Raum - berührt sind, habe Russland auch Ansprüche: Diese Haltung fand bei der Annexion der Krim ihre Zuspitzung und verschaffte Putin enorme Popularität im eigenen Land. Auch Interventionen in den traditionellen Einflusssphären - wie etwa in Syrien - dienen der Wiederbelebung früherer Macht.
(ORF)
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