Deutsche TV-Premiere: 23.06.2011 (Das Erste)
Seit vielen Jahren haben die rüstigen Pensionäre Emil, Bruno, Fritz und Dieter sich nicht mehr gesehen. Bei einem gemütlichen Golfwochenende will das Quartett die auf Eis gelegte Freundschaft auftauen. Während alte Eifersüchteleien und Rivalitäten wieder hochkochen, stehen die Kumpels unerwartet vor einer existenziellen Entscheidung: Emil ist unheilbar krank, er hat seine Gefährten noch einmal zusammengerufen, um ihnen seinen letzten Willen mitzuteilen. Kann der Todgeweihte auf seine Freunde zählen? Seit der Pensionierung ist das Leben trist geworden für den einst lebensfrohen Emil Scheidegger (Klaus Wildbolz). Die beiden Kinder stecken atemlos im Berufsleben, und zu seiner Frau Ingrid (Heidi Maria Glössner) kühlte das Verhältnis nach 35 Ehejahren allmählich ab. Das zufällige Wiedersehen mit seinem Jugendfreund Fritz (Walter Hess) bringt ihn auf eine Idee: Bei einem geruhsamen Wochenendausflug auf einen gepflegten Golfplatz möchte Emil an eine fast vergessene Gewohnheit anknüpfen, die er im Kreis seiner Kameraden über viele Jahre gepflegt hat: den "Sonntagsvierer". Der abgehalfterte Filmproduzent Dieter (Günther Maria Halmer) ist sofort bei der Sache. Allein der cholerische Kunsthändler Bruno (Herbert Leiser), dem Emil einst die Frau ausspannte, hat dem Erzfeind bis heute nicht verziehen und muss mit Engelszungen überredet werden. Kaum in Villars-sur-Ollon angekommen, konfrontiert Emil seine langjährigen Kumpane mit einer ungewöhnlichen Bitte: Er ist unheilbar krank, nicht einmal seine Frau weiß davon. Im Kreis der Freunde will er aus dem Leben scheiden. Diese Horrornachricht ist keine Voraussetzung für ein entspanntes Golfwochenende. Doch nach dem Schock raufen sich Fritz, Bruno und Dieter zusammen. Sie beschließen, Emil nicht alleine zu lassen und spielen eine letzte Partie Golf. Wenn der ehrgeizige Bruno sich an die Abmachung hält und den Erzrivalen nur einmal gewinnen lässt - dann wäre das für Emil ein denkbar wundervoller Abgang! Die Komödie über vier Hobbygolfer und ein tödliches Handicap entstand nach dem pointenreichen Buch des mehrfach preisgekrönten Autors Martin Rauhaus. Klaus Wildbolz, Walter Hess, Herbert Leiser und Günther Maria Halmer glänzen als kauzige Rentner, die den letzten Dingen komische Aspekte abgewinnen. Als komödienerprobte Regisseurin inszenierte Sabine Boss diese berührende Geschichte über Freundschaft, Verrat, Tod und verpasste Chancen in den Waadtländer Bergen. Mit "Sonntagsvierer" erinnert das MDR Fernsehen an Klaus Wildbolz, der am 25. August 80 Jahre alt geworden wäre.1937 in Wien geboren, wuchs er dort und in der Schweiz zusammen mit seinem Zwillingsbruder Jost auf. 1960 begann er ein Studium am Wiener Max Reinhardt Seminar. Nach dem Abschluss folgten zahlreiche Theaterengagements. Seine Fernsehkarriere begann er als Moderator der ARD-Spielshow "Schnick Schnack". Später wirkte Klaus Wildbolz in zahlreichen Fernsehserien mit, darunter "Traumschiff", "Hotel Paradies", "Der Bergdoktor" oder "Schlosshotel Orth". Klaus Wildbolz starb nach kurzer schwerer Krankheit am 4. Januar dieses Jahres in Wien.
(MDR)