Gunter Demnigs Projekt "Stolperstein" wird von Neonazis bekämpft und ist mancherorts sogar verboten. Doch hinter jedem "Stolperstein" stehen engagierte Helfer und private Spender. Die Dokumentation begleitet einen Künstler, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, ausgelöschte Biografien zurück in den Alltag zu bringen. Gunter Demnigs Weg führt zu Menschen, bei denen diese Minidenkmäler auf ganz unterschiedliche Weise einen Nerv treffen: Zwei Sinti-Angehörige in Österreich sehen darin einen Grabsteinersatz für ihren Großvater, während in Hamburg drei Frauen mühevoll "Stolpersteine" aus Messing polieren, um auf diese Weise das schwierige Erbe ihrer SS-Väter zu verarbeiten. Ein Mann in England kämpft um Stolpersteine vor dem Haus seiner ermordeten Eltern in München. Eine junge Frau in Ungarn will durch das Kunstprojekt ihre Landsleute zum Reden über eine verdrängte Vergangenheit bringen. Viele Menschen sehen in Gunter Demnigs kleinen Messingplatten eine Möglichkeit, der schmerzvollen Geschichte zu begegnen. Der Künstler will weiterhin jeden Stein in mühsamer Handarbeit selbst fertigen und verlegen, weil er davon überzeugt ist, dass nur so ein individuelles Schicksal nach Hause gebracht werden kann.
(arte)
Länge: ca. 52 min.
Deutscher Kinostart: 06.11.2008
Deutsche TV-Premiere: 07.09.2008 (arte)
FSK 0
Cast & Crew
- Regie: Dörte Franke
- Drehbuch: Dörte Franke
- Produktion: Gunter Hanfgarn, Andrea Ufer
- Musik: Andreas Hornschuh, Matthias Hornschuh
- Kamera: Börres Weiffenbach
- Schnitt: Jana Teuchert