Das harte Leben auf der düsteren Vulkaninsel Stromboli wird für die frisch verheiratete Karen zur unerträglich werdenden Belastungsprobe. Nach einem Ausbruch des Vulkans flüchtet sie, um ihr altes Leben für immer zurückzulassen. - Mit dem neorealistischen Filmklassiker begann die Künstler- und Lebensgemeinschaft von Ingrid Bergman und Roberto Rossellini. Auf der Flucht vor den Deutschen hat die junge Litauerin Karen Bjorsen mit einem gefälschten Pass den Zweiten Weltkrieg überlebt. In einem Flüchtlingslager lernt sie den jungen italienischen Soldaten Antonio kennen, der sich in Karen verliebt und sie heiraten will. Karen nimmt den Antrag an und zieht mit ihm auf seine Heimatinsel Stromboli - aber nur, weil ihr Ausreiseantrag nach Argentinien abgelehnt wird. Schon bald nach ihrer Ankunft erkennt Karen, die sich eine Art Trauminsel vorgestellt hat, worauf sie sich tatsächlich eingelassen hat: auf eine karge Mittelmeerinsel, die von einem dunklen Vulkan überragt wird und auf der fast nur noch alte Leute leben. Sie versucht Kontakt zu den Einwohnern zu bekommen, doch in allem, was sie unternimmt, stößt sie auf stumme Ablehnung. Karens innerer Drang fortzugehen wird immer stärker. Als sie erfährt, dass sie schwanger ist, versucht Karen noch einmal, ihren Frieden mit der Situation zu machen. Doch dann bricht eines Nachts wieder mal der Vulkan aus; alle Bewohner müssen mit den Booten aufs Meer flüchten. Danach steht Karens Entschluss fest: Auf dieser Insel will sie auf keinen Fall ihr Kind zur Welt bringen. Sie packt ihren Koffer und steigt hinauf zu dem noch rauchenden Vulkan, um die andere Seite und das Schiff in die Freiheit zu erreichen. Der ganz im Stil des italienischen Neorealismus gedrehte Spielfilm Roberto Rossellinis stieß bei seinem Erscheinen trotz der schauspielerischen Leistung Ingrid Bergmans und der großartigen dokumentarischen Aufnahmen vom Ausbruch des Vulkans und des Thunfischfangs auf Unverständnis und Ablehnung. Das metaphysische Ende, die Läuterung, die die Protagonistin in der Einsamkeit der Berglandschaft erfährt, irritierte Kritik und Publikum.
(3sat)
Länge: ca. 107 min.
Deutscher Kinostart: 09.02.1951
Original-Kinostart: 15.02.1950 (USA)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Roberto Rossellini
- Drehbuch: Félix Morlión, Sergio Amidei, Gian Paolo Callegari, Art Cohn, Renzo Cesana
- Produktion: Roberto Rossellini
- Produktionsauftrag: 3sat
- Produktionsfirma: Berit Films, RKO Radio Pictures
- Musik: Renzo Rossellini
- Kamera: Otello Martelli
- Schnitt: Jolanda Benvenuti
- Regieassistenz: Marcello Caracciolo Di Laurino
- Ton: Eraldo Giordani, Terry Kellum, Gilles Barberis, Valerio Secondini