Wiktor und seine Frau Soja leben im neuen Russland des Jahres 2020. Sie gehören zur Oberschicht und haben keine materielle Sorgen. Was sie vermissen, sind Jugend und Glück. Mit einer kleinen Gruppe von Reisegefährten machen sie sich auf ins Altai-Gebirge, um dort Körper und Geist zu verjüngen. Wiktor und seine Frau Soja sind Teil der gesellschaftlichen Elite eines von chinesischen Einflüssen geprägten neuen Russlands und haben das nötige Geld, um sich alle ihre Wünsche zu erfüllen. Doch die Liebe und Leidenschaft, die der Minister und seine Frau früher einmal füreinander empfanden, haben sich verflüchtigt; hinzu kommt die Angst vor dem Älterwerden. Deshalb reist das Paar zusammen mit Sojas Bruder Mitja, einem erfolgreichen Fernsehmoderator, und dem Zollbeamten Nikolaij ins ferne Altai-Gebirge. In der atemberaubend schönen Landschaft verheißt "Target", ein ehemaliger sowjetischer Forschungskomplex für kosmische Strahlung, die schnelle und schmerzlose Erfüllung des Wunsches nach ewiger Jugend. Tatsächlich stoppt der Alterungsprozess - die vier sind nach ihrer Reise glücklich wie schon lange nicht mehr. Doch auch Aggressivität und Ängste treten hervor und machen das gemeinsame Leben schmerzvoll oder unmöglich. In "Target - Die Zone ewiger Jugend" zeichnet Alexander Seldowitsch das Bild einer scheinbar idealen Zukunft. In der Dekonstruktion dieser Illusion zeigt er auch den Preis dafür: eine radikale Konsum- und Kontrollgesellschaft mit faschistischen Zügen. Seldowitsch, der erst Psychologie studierte, bevor er ein Filmstudium der "Höheren Kurse" bei den Regisseuren Alexander Mitta und Gleb Panfilow absolvierte, realisierte seit 1986 nur wenige, aber sehr ambitionierte und ungewöhnliche Filmprojekte. Zusammen mit Wladimir Sorokin ("Der Tag des Opritschniks"), einem der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Russlands, schrieb er nach "Moskau" (2000) auch das Drehbuch für diesen Film, den Seldowitsch in seiner Vielschichtigkeit und in der Tradition von Werken wie Kubricks "2001 - Odyssee im Weltraum" und "Barry Lyndon" als "Film-Roman" versteht.
(ZDF)
Länge: ca. 154 min.
Original-Kinostart: 30.06.2011 (RUS)
Deutsche TV-Premiere: 19.09.2014 (3sat)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Alexander Jefimowitsch Seldowitsch, Alexander Seldowitsch
- Drehbuch: Alexander Seldowitsch, Wladimir Georgijewitsch Sorokin
- Produktion: Dmitri Anatoljewitsch Lesnewski, Dmitrij Lesnewskij
- Musik: Leonid Arkadjewitsch Dessjatnikow, Leonid Desjatnikow
- Kamera: Aleksandr Ilkhovskiy, Alexander Ilchowski
- Schnitt: Neil Farrell, Andrey Nazarov