Justine (Kirsten Dunst) und ihr Bräutigam (Alexander Skarsgård) sind in einer weissen Limousine unterwegs zu ihrer Hochzeitsfeier. Schon während der Fahrt wird klar, dass zwischen den beiden nicht alles zum besten steht. Auf einem feudalen Landsitz haben Justines Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg) und ihr schwerreicher Mann Michael (Kiefer Sutherland) für die beiden ein üppiges Fest vorbereitet. Doch trotz der prächtigen Ausstattung, der reichen Tafel und der vorbereiteten Hochzeitsrituale will keine rechte Stimmung aufkommen. Vor allem die Braut ist offenbar schwer depressiv und scheint nicht im geringsten an den Festlichkeiten interessiert. Aber auch Spannungen innerhalb der Familie, vor allem zwischen den geschiedenen Brauteltern, lassen das Fest zu einer konfliktreichen Angelegenheit werden, Streitigkeiten werden lautstark ausgetragen und Tabus gebrochen. Einige Tage nach der missglückten Hochzeit: Die ganze Welt ist durch die Ankündigung eines herannahenden Meteoriten, der nur knapp an der Erde vorbeirasen soll, in heller Aufregung. Während Michael die Laufbahn des Himmelskörpers mit seinem Präzisionsfernrohr voller Spannung verfolgt, scheinen Justine und Claire zu spüren, dass Schlimmeres als ein blosses Naturspektakel bevorsteht. Sie bereiten sich auf den Weltuntergang vor. Dabei gehen die beiden Schwestern mit dieser Erkenntnis sehr unterschiedlich um. Seit seinen Anfängen als Mitinitiant der radikalen Dogma-Bewegung, aber vor allem seit seinem "Antichrist" erwarten Kritiker und Publikum vom dänischen Ausnahmeregisseur Lars von Trier provozierende Filmkunst. Auch sein neuestes Werk - "Nymphomaniac", das am 27. Februar 2014 in die Schweizer Kinos kommt - hat schon lange vor dem Start Diskussionen und Spekulationen ausgelöst. Von Triers letzter Film "Melancholia" hingegen überzeugte eher durch bildgewaltige Metaphorik und einen fast schon zärtlicher Blick auf seine beiden Hauptfiguren, die sehr unterschiedlich mit der herannahenden Katastrophe umgehen. Mit seiner Vision der Apokalypse verarbeitet er auch eigene Ängste und seine Depression. Der deutsche "Film-Dienst" lobt: "Der visionären Kraft seiner Bilder, ihrer Eleganz und dem erzählerischen Mut kann man sich kaum entziehen. Stilistisch leistet Lars von Trier entschiedenen Widerstand gegen den Untergang. Nicht gegen den der Welt, aber gegen den des Kinos.".
(SRF)
Das bildgewaltige und emotional schonungslose Drama "Melancholia" des mehrfach mit Preisen ausgezeichneten Regisseurs Lars von Trier ("Nymphomaniac", 2013) feierte 2011 seine Weltpremiere in Cannes. Von Trier blickt tief in die Abgründe und Ängste seiner ungleichen Protagonistinnen - meisterhaft dargestellt von Charlotte Gainsbourg und Kirsten Dunst, die für ihre beeindruckende Leistung in Cannes als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde. Alle Filme, die im Rahmen des ARTE FilmFestivals gezeigt werden, sind auf ARTE +7 abrufbar. Mehr im Internet auf: cinema.arte.tv.
(One)
Länge: ca. 130 min.
Deutscher Kinostart: 06.10.2011
Original-Kinostart: 26.05.2011 (DK)
Deutsche TV-Premiere: 24.08.2014 (Tele 5)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Lars von Trier
- Drehbuch: Lars von Trier
- Produktion: Louise Vesth, Meta Louise Foldager Sørensen, Peter Garde, Peter Aalbæk Jensen, Jessica Balac, Maj-Britt Paulmann, Zentropa Entertainments, Memfis Film, Zentropa International Sweden, Liberator Productions, Zentropa International Köln, Slot Machine
- Produktionsauftrag: WDR
- Produktionsfirma: Danmarks Radio, ARTE France
- Musik: Kristian Eidnes Andersen
- Kamera: Manuel Alberto Claro, Simone Grau
- Schnitt: Molly M. Stensgaard, Molly Malene Stensgaard
- Maske: Marina Ritvall, Camilla Eriksson
- Kostüme: Manon Rasmussen
- Regieassistenz: Jonas Eskilsson, Peter Hjorth, Anders Refn, Pontus Klänge, James Velasquez
- Ton: Kristian Eidnes Andersen, Coll Anderson, Ivan Dumas, Anne Jensen, Per Dybdal Jensen
- Spezialeffekte: Oliver Arnold, Michael Holm, Morten Asmussen, Svante Hildesson, Carl-Oscar Højmark, Claus Nørregård
- Distribution: Concorde Filmverleih GmbH