Als das Fußballtalent Thomas Broich 2004 zu Borussia Mönchengladbach in die 1. Bundesliga wechselt, scheint sich damit ein Kindheitstraum für den damals 23-jährigen Ausnahmespieler zu erfüllen. Bald schon gilt Broich bei den Fans und der sich mit Lobeshymnen überschlagenden Presse als fußballerischer Hoffnungsträger und wird überall schon als künftiger Nationalspieler für die anstehende Weltmeisterschaft 2006 gehandelt. Broich selbst genießt diesen Medienrummel um seine Person, auch wenn ihm klar ist, dass er sich mit seinen eigenwilligen Inszenierungen, die ihn u.a. im Anzug in der Philharmonie zeigen, nicht nur Freunde macht. "Mozart" und "der intellektuelle Fußballprofi" sind die Schlagworte, die die Journalisten für ihn finden, da sich Broich für die Weltliteratur und klassische Musik interessiert. Der junge Broich ist talentiert, idealistisch und oft auch etwas starrköpfig, was ihm manche Reiberei mit seinen Trainern beschert. Nicht immer kann er seine eigenen hohen Ansprüche, die er an die von ihm geforderte "Fußballkunst" stellt, erfüllen: Verletzungspausen, Vereinswechsel und Zerwürfnisse mit seinen Trainern folgen und werfen den ehrgeizigen Broich beruflich zurück. Er wird von vielen Kritikern zwar immer noch als "Ausnahmetalent" gehandelt, erreicht die Aufnahme in den WM-Kader 2006 aber dennoch nicht und muss die Meisterschaft im eigenen Land vor dem heimischen Fernseher verfolgen, statt selbst auf dem Rasen zu stehen. Broich hadert zunehmend mit sich und auch mit dem professionellen Bundesliga-Geschäft, das ihm oft zu oberflächlich und allzu herzlos vorkommt. Er stürzt in eine Sinnkrise, die ihn sogar an seiner Berufswahl zweifeln lässt. Er fühlt sich völlig ausgebrannt und hat zunehmend das ungute Gefühl, die falschen Lebensentscheidungen getroffen zu haben. Nach weiteren Rückschlägen unterschreibt Thomas Broich 2010, den Vertrag mit dem australischen Verein "Brisbane Roar" und lässt sein bisheriges Leben zurück. Zum ersten Mal seit vielen Jahren kann er in Australien endlich wieder mit freiem Kopf das tun, was er schon als Kind geliebt hat: Fußball spielen. Er ahnt zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht, dass ihm seine größten beruflichen Erfolge erst noch bevorstehen.
(GEO Television)
Länge: ca. 135 min.
Deutscher Kinostart: 28.07.2011
Deutsche TV-Premiere: 16.08.2015 (GEO Television)
Cast & Crew
- Deutsche Sprecher: Josef Tratnik
- Regie: Aljoscha Pause
- Drehbuch: Aljoscha Pause
- Produktion: Hans-Peter Klein, Aljoscha Pause
- Musik: Roland Meyer de Voltaire
- Kamera: Martin Nowak, Robert Schramm, Jochen Wagener, Josef Wagener
- Schnitt: Ann Pannbacker