Die Romane des deutschen Schriftstellers B. Traven, der im März 1969 in Mexiko starb, sind weltbekannt. Doch wer sich hinter diesem Pseudonym verbarg, ist bis heute ein gut gehütetes Geheimnis. Mit diesem Paradoxon setzt sich Xavier Villetard in seinem Dokumentarfilm auseinander. B. Traven ist heutzutage zwar weniger bekannt, doch früher war er ein vielgelesener, hochproduktiver Autor, dessen Werke in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. B. Traven war zu seiner Zeit eine echte Berühmtheit. Seine Trivialromane lieferten Stoff für Hollywood - ein glänzendes Beispiel dafür ist "Der Schatz von Sierra Madre", ein Meisterwerk von John Huston aus dem Jahr 1948. Der Schriftsteller verwischte sein Leben lang die eigenen Spuren. Er arbeitete mit Pseudonymen und erfand vor allem eine eigene Legende, die er ständig und nicht ohne bittere Ironie immer weiter ausschmückte. Aber was hatte B. Traven zu verbergen? Dem Dokumentarfilm gelingt es, mit Hilfe von Zeugen und Indizien Licht in das Dunkel um den Autor zu bringen. Er zeichnet den Weg dieses Mannes nach, dessen Flucht nach den revolutionären Utopien seiner Jugend in Deutschland und dem Intermezzo der Münchner Räterepublik schließlich in Mexiko, genauer gesagt bei in Chiapas lebenden Indianern, endet. Das Leben B. Travens ist die Geschichte eines Rebellen, eines freien Menschen, der sich aus den Zwängen seiner Identität befreite, um sich selbst neu zu erfinden.
(arte)
Länge: ca. 65 min.
Deutsche TV-Premiere: 13.05.2012 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Xavier Villetard