Was kann uns vor dem Zusammenbruch der Ökosysteme retten? Die beiden Dokumentarfilmer Cyril Dion und Mélanie Laurent machen sich auf den Weg zu Projekten mit progressiv wirkenden Ideen. Fairtrade-Produkte, Secondhandshops und biologische Ernährung: Die Konzepte dahinter sind klar, aber sie sind nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Viel mehr muss sich verändern, damit ein markant anderes Leben und Wirtschaften möglich ist. Soll sich etwa die Landwirtschaft verändern, müssen auch andere entscheidende Bereiche unseres Lebens umgekrempelt werden. Ihr Filmprojekt führt Cyril Dion und Mélanie Laurent und ihr Team durch neun Länder: Frankreich und La Réunion, Dänemark, Finnland, Indien, Großbritannien, die Vereinigten Staaten, die Schweiz, Schweden und Island. Dort treffen sie beeindruckende Menschen und erleben andere wirtschaftliche und soziale Systeme. Das Filmteam besucht etwa Rob Hopkins von der Bewegung "Cities in Transition" (CIT). Das Ziel: die Abhängigkeit vom Erdöl bis zum Jahr 2050 zu reduzieren. Zunächst verwandelte Hopkins seine Stadt Totnes in Devonshire, England, in ein "Experimentierfeld des Übergangs". Als Ausbilder für Permakultur begann er, die Gemeinschaftsgärten in der gesamten Stadt zu vervielfachen, indem er die Besitzer von Parzellen ermutigte, sie denjenigen zu überlassen, die keine haben. Seine Bewegung war so erfolgreich, dass sie sogar wirtschaftliche Auswirkungen hatte. Totnes schuf eine eigene lokale Währung, den Totnes Pound, der von Dutzenden von Händlern in der Innenstadt angenommen wird und dadurch erlaubt, den Wohlstand zu verlagern. Aus dem "Experimentierfeld" hat sich inzwischen eine Bewegung von fast 1200 weltweiten Initiativen in den Bereichen Energie und Verkehr entwickelt. Neben den vorgestellten Projekten sprechen Cyril Dion und Mélanie Laurent auch mit Ökonomen und Persönlichkeiten - etwa mit der indischen Aktivistin Vandana Shiva. Seit mehr als 30 Jahren widmet sie sich dem Kampf für Nahrungsmittelsouveränität sowie der Verteidigung der Artenvielfalt in all ihren Formen. In Frankreich wurde sie für ihre heftigen Angriffe gegen die Biotechnologie bekannt, deren genmanipulierte Organismen maßgeblich das Schicksal der Bauern in Indien beeinflussen. Der Dokumentarfilm "Tomorrow - Die Welt ist voller Lösungen" macht Zusammenhänge erkennbar, die Bürger aus aller Welt - und dabei vor allem Politiker und Unternehmer - begreifen und danach handeln sollten, damit menschliches Leben auf der Erde auch in den nächsten 50 bis 100 Jahren ohne existenzielle Katastrophen möglich ist. Aufgeteilt in fünf Kapitel, behandelt die filmische Reise die großen Themenfelder Landwirtschaft, Energie, Geldwirtschaft, Demokratie und Bildung anhand von Gesprächen mit ausgewählten Personen, die anschaulich Auskunft über das Wesen diverser Vorzeigemodelle geben.
(3sat)
Länge: ca. 120 min.
Deutscher Kinostart: 02.06.2016
Original-Kinostart: 02.12.2015 (F)
Deutsche TV-Premiere: 18.11.2018 (MDR)
gezeigt bei: Dok 1 (A, 2014)
gezeigt bei: MDR Dok (D, 2018)
Cast & Crew
- Regie: Cyril Dion, Mélanie Laurent
- Drehbuch: Cyril Dion, Mélanie Laurent
- Produktion: Bruno Lévy, Antoine Brétillard, Isabelle Morax, Sylvie Peyre, Move Movie, Mars Films, Mely Productions, Agence Française de Développement, Région Aquitaine, Colibris _ Mouvement pour la Terre, l'Humanisme, Agrinergia, Hozhoni, Johes, Affaires Publiques Consultants, Fonds de Dotation Akuo Energy, KissKissBankBank
- Produktionsfirma: CNC Centre National de la Cinématographie, Orange Cinéma Séries, France Télévisions
- Musik: Fredrika Stahl
- Kamera: Alexandre Léglise
- Schnitt: Sandie Bompar
- Ton: Antoine Baudouin, Laurent Cercleux, Guillaume Couturier, Romain de Gueltzl, Cyril Holtz
- Spezialeffekte: Amelie-Anne Chuche