05.04.2018
Deutsche TV-Premiere: 09.11.2020 (arte)
FSK 12
Die deutschen Truppen stehen vor Paris. Georg, ein deutscher Flüchtling, entkommt im letzten Moment nach Marseille. Im Gepäck hat er die Hinterlassenschaft des Schriftstellers Weidel. Weidel hat sich aus Angst vor seinen Verfolgern das Leben genommen: ein Manuskript, Briefe, die Zusicherung eines Visums durch die mexikanische Botschaft. In Marseille darf nur bleiben, wer beweisen kann, dass er gehen wird. Georg nimmt Weidels Identität an. Visa für die möglichen Aufnahmeländer werden gebraucht, Transitvisa, die raren Tickets für die Schiffspassage. Georg taucht ein in die ungefähre Existenz des Transits. Flüchtlingsgespräche in den Korridoren des kleinen Hotels, der Konsulate, in den Cafés und Bars am Hafen. Er freundet sich mit Driss an, dem Sohn seines auf der Flucht gestorbenen Genossen Heinz. Wozu weiterreisen? Lässt sich anderswo ein neues Leben beginnen? Alles verändert sich, als Georg die geheimnisvolle Marie trifft und sich in sie verliebt. Ist es Hingabe oder Berechnung, die sie ihr Leben vor der Weiterreise mit dem Arzt Richard teilen lässt, während sie gleichzeitig auf der Suche nach ihrem Mann ist? Der, so erzählt man, sei in Marseille aufgetaucht, in Besitz eines mexikanischen Visums für sich und seine Frau.
(3sat)
Mit seiner freien Adaption des berühmten Exilromans "Transit" von Anna Seghers nimmt sich Regisseur Christian Petzold ("Barbara", "Phoenix") eines nach wie vor aktuellen Themas an. Die Geschichte des Romans ist angesiedelt in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Petzold verlagert sie in die Gegenwart, ohne dabei jedoch auf aktuelle Ereignisse einzugehen, wobei das Wissen darüber natürlich existiert. Sein Ziel ist es, mit dem Film die Erinnerungen und Erfahrungen der Flüchtlinge von damals in die heutige Zeit zu übertragen und mit der aktuellen europäischen Migrationskrise zu verknüpfen.
(arte)