Studio-Boss Arthur Martin ist recht zufrieden mit dem neuesten Film seines Stars Laurel Stevens: "Die gekidnappte Braut" verspricht ein Kassenknüller, ein Blockbuster, zu werden. Auch Laurel findet sich wieder einmal Sonderklasse und verlangt energisch, eine herausgeschnittene Szene, in der sie überaus erotisch badet, wieder einzusetzen. Natürlich gibt man den Starallüren nach. Auf dem Weg zur Premiere wird sie von zwei jungen Männern entführt. Zunächst glaubt Laurel an einen themengerechten Publicity-Gag, aber da irrt sie gründlich. Mike und sein Freund Dandy sind zwar als Gangster alles andere als abgebrüht und erfahren, dafür aber wild entschlossen, Lösegeld für ihre Geisel zu kassieren. Dass sie nur lächerliche 50 000 Dollar verlangen, empört den Star geradezu. Sie fühlt sich weit unter Wert verschachert. Bei ihren geübten Versuchen, die beiden Laien-Kidnapper zu umgarnen, tappt sie in ihre eigene Falle. Sie verliebt sich Hals über Kopf in Mike. Unter falschem Verdacht war er in die Mühlen der Justiz geraten und ins Gefängnis gekommen war, nun will er sich mit der Entführung an der Gesellschaft rächen. Um ein Haar platzt die Entführung schon, bevor überhaupt das Lösegeld verhandelt werden kann. Doch als Sergeant McBride von der Soko der Kriminalpolizei das Versteck von Kidnapper und Geisel entdeckt, erkennt er Laurel nicht. Sie hat nämlich ihre platinblonde Perücke abgelegt und spielt McBride - dank ihrer natürlichen dunklen Haarfarbe völlig verändert - überaus überzeugend die heißblütige Geliebte von Mike vor. Wie echt ihre Gefühle für den jungen Mann sind, kann Laurel beweisen, als sich die einfache Entführungsgeschichte ausweitet und die merkwürdigsten Kreise zieht. Jane Russell darf sich in dieser mit amüsanten Seitenhieben auf Hollywood gespickten Komödie von einer platinblonden egozentrischen Hollywood-Diva in eine liebende (dunkelhaarige) Frau verwandeln, die für den geliebten Mann alles aufzugeben bereit ist - ein Opfer, das das fällige Happy End verhindert. Eine Schlagzeilen-Sensation lag der Story zugrunde. Im Januar 1957 war das Hollywood-Starlet Marie "The Body" McDonald angeblich gekidnappt worden. Man fand sie mitten in der Wüste in der Nähe des kalifornischen Ortes Indo, nur mit einem Nachthemd bekleidet. Sie behauptete, von zwei Männern entführt worden zu sein. Doch alle glaubten an einen Reklame-Trick, um der schwächelnden Karriere frischen Auftrieb zu geben.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 85 min.
Original-Kinostart: 01.11.1957 (USA)
Internationaler Kinostart: 23.08.1957 (IRL)
Cast & Crew
- Regie: Norman Taurog
- Drehbuch: Richard Alan Simmons
- Buchvorlage: Sylvia Tate
- Produktion: Robert Waterfield
- Musik: Billy May
- Kamera: Joseph LaShelle
- Schnitt: Archie Marshek