Ende Mai wird das Schweizer Dorf Blatten unter einem riesigen Bergsturz begraben. Kein Einzelfall: Der Klimawandel lässt die Alpen bröckeln. Wie können sich die Menschen schützen? Viele haben durch solche Katastrophen schon ihre Heimat verloren - manche sogar ihr Leben. Und das Risiko für Bergstürze steigt. Wie lebt man in solchen Gefahrenzonen? Und was bedeutet das für den Tourismus? Am 28. Mai 2025 stürzen neun Millionen Kubikmeter Fels und Eis auf Blatten im Schweizer Wallis. Das kleine Bergdorf wird unter einem mehr als zwei Kilometer langen und mehr als 100 Meter hohen Schutthaufen begraben. Ein Mann kommt ums Leben, etwa 300 Dorfbewohnerinnen und -bewohner können zwar in Sicherheit gebracht werden, verlieren aber ihr Zuhause und nicht selten ihre wirtschaftliche Existenz. Wie ist es dazu gekommen? Kann und soll der Ort wieder aufgebaut werden? Die Katastrophe von Blatten reiht sich ein in eine Abfolge von Unglücken, die die Alpenregion bereits heimgesucht haben. Bondo in der Schweiz etwa wurde im August 2017 zerstört. Acht Wanderer starben in den Geröllmassen. Jahrelang wurde Bondo wieder aufgebaut und durch Schutzmaßnahmen abgesichert: Dämme und neue Brücken wurden errichtet und das Rückhaltebecken für Murgänge erweitert. Lässt sich das auf Blatten übertragen? Sind die Gefahren damit gebannt? Im Rahmen der notwendigen Schutzmaßnahmen spielt die Überwachung der gefährdeten Berghänge eine besondere Rolle. Wie das funktioniert, zeigt ein Projekt der TU München, das den Hochvogel im Oberallgäu seit Jahren überwacht. In Kandersteg setzt man auf intensive Überwachung. Hier droht der nächste Bergsturz und das Dorfzentrum liegt mitten in der Gefahrenzone. Was für die Sicherheit der Bewohner gedacht ist, entpuppt sich aber auch als Zankapfel. Denn die Einstufung hält die Touristen fern und nicht wenige Einwohner setzen sich deshalb dagegen zur Wehr. Welche Lösungen gibt es also für den sich verändernden Lebensraum Alpen? Die Doku schildert nicht nur die katastrophalen Entwicklungen und die wissenschaftlichen Hintergründe. Sie legt den Fokus vor allem auf die Menschen: die Einwohner, für die die Alpen ein Zuhause, aber auch eine wirtschaftliche Lebensgrundlage sind. Für die Touristen, die den Naturraum lieben und die Lokalpolitiker, die Krisenmanagement und Zukunftsplanung umsetzen müssen.
(ZDF)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 04.09.2025 (ZDF)
Cast & Crew
- Drehbuch: Sandra Susanka, Petra Otto, Anna-Maria Schuck
- Kamera: Karsten Radünz, Kevin Radünz