Deutsche TV-Premiere: 24.05.2015 (GEO Television)
Im Zentrum der Dokumentation stehen die Schicksale von drei der aus der Unruheprovinz stammenden Langzeit-Guantanamo-Gefangenen: Abu Bakker Qassim, Ahmat Abdulahad und Khalil Mamut schildern, wie sie in jungen Jahren zu erbitterten Gegnern des chinesischen Verwaltungs- und Machtapparates wurden, angesichts heftiger staatlicher Verfolgung nach Afghanistan in ein uigurisch geprägtes Dorf flohen, nach "Nine-Eleven" beinahe im Zuge eines US-Bombardements ihr Leben einbüßten und sich daraufhin auf eine Odyssee begaben, an deren Ende sie von der pakistanischen Armee für ein Kopfgeld von jeweils 5.000 $ an den Geheimdienst der Vereinigten Staaten verkauft wurden. Nach Guantanamo deportiert, kooperierten die Terrorverdächtigen anfangs bereitwillig mit den sie verhörenden Agenten, die ihnen als Repräsentanten einer Demokratie und Freiheit verpflichteten Regierung erschienen. Der Schock saß tief, als sie sich plötzlich mit chinesischen Vernehmern konfrontiert sahen, denen die Bush-Administration Zugang zu ihnen gewährt hatte, um die Unterstützung der Volksrepublik bei der 2003 gestarteten Militärkampagne gegen den Irak zu erlangen. Selbst die Wahl des Demokraten Barack Obama zum Präsidenten der Vereinigten Staaten brachte ihnen keineswegs die Freiheit, da der innenpolitische Widerstand gegen eine Freilassung der Häftlinge auf US-Boden sich als sehr groß erwies und andere Staaten aus Furcht vor einer Eintrübung der Beziehungen zu China eine Aufnahme der uigurischen Häftlinge scheuten. Erst nach extrem langwierigen diplomatischen Bemühungen des Sonderbeauftragten Daniel Fried konnten allmählich Zufluchtsorte gefunden werden. Der kleine Inselstaat Palau z. B. erlaubte 2009 sechs der Betroffenen die Einreise. Erst 2013 und somit nach zirka elfjähriger Inhaftierung konnte auch der letzte Uigure Guantanamo den Rücken kehren.
(GEO Television)
Cast & Crew
- Regie: Patricio Henriquez