Stalking ist ein Phänomen, für das es bisher kein prägnantes deutsches Wort gibt. Es geht um obsessive "Liebe", eine Sucht nach Nähe, die absolut einseitig ist und bedrohliche Ausmaße annehmen kann. "Unerwiderte Liebe" ("Unrequited Love") basiert auf dem gleichnamigen Buch des jungen Literaturprofessors Gregory Dart. Er beschreibt seine Geschichte als Opfer einer Stalkerin, die ihn nach einem kurzen Treffen zum Objekt ihrer Obsession und zum Gefangenen in der Endlosschleife ihrer Besessenheit macht. Chris Petit nimmt dies als Ausgangspunkt, um eine Geschichte zu erzählen über das Warten, über Selbsttäuschung, Panik, die Angst vor Gewalt und über eine moderne Technologie - E-Mails, SMS, Mobiltelefone, DV- und Überwachungskameras, die sowohl Stalker als auch Terroristen nutzen. Ihre Methoden gleichen sich, sind irrational und zielgerichtet. Stalking funktioniert in den Grenzen zwischen normaler Liebe und krankhafter Fantasie, erhebt Ansprüche, basiert auf der geheimen Annahme einer falschen Vertrautheit. Alles Unklare und Unentschiedene betrachtet es als Lüge. Stalking ist radikal und antibürgerlich. "Stalker lassen sich und ihren Opfern keinen Spielraum mehr. Sie sind die Fundamentalisten der Liebe." (Gregory Dart)...
(arte)
Weiterer Titel: Unerwiderte Liebe: Von Verfolgern und Verfolgten
Länge: ca. 75 min.