Schon immer befinden sich die Bewohner des Schweizer Gebirgstals Val Calanca in einem Zwiespalt: wunderschön ist es hier, ein wild-romantisches Paradies, aber voller Fels und Stein, und vor allem "calanca", das heißt steil abfallend. Und so war und ist das Leben sehr mühsam im italienisch-sprachigen Calanca-Tal, das ganz im Süden des Kantons Graubündens, an der Grenze zum Tessin gelegen ist. Und es ist kein Wunder, wenn viele junge Leute von hier fortziehen und sie - wenn überhaupt - erst im Alter zurückkehren. Diejenigen, die hier bleiben oder gar dazukommen, sind besondere Menschen: sie lieben das Leben mit der Natur, abseits der großen Lebensadern, und haben gelernt, auf ihre eigenen Kräfte zu vertrauen. Doch eine Zeitlang hatten sie nicht mehr genug Kraft, ihre Welt so zu gestalten, dass sie noch eine Zukunft hat, in der modernen Schweiz. Fraglich, ob die Bewohner das rechtzeitig gemerkt hätten, wäre da nicht auf einmal die wirtschaftspolitische These der "Entleerungs-strategie" aller unwirtschaftlichen Schweizer Bergtäler im Raum gestanden. Das hat die Bewohner wachgerüttelt; nun denken sie nach, bündeln ihre Kräfte und ergreifen Initiative. Ihre größte Hoffnung ist die Genehmigung eines neuen Nationalparks, der nicht nur Arbeitsplätze und Touristen ins Tal bringen, sondern auch das steinige Paradies erhalten würde.
(ARD alpha)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 02.09.2012 (Bayerisches Fernsehen)
gezeigt bei: Unter unserem Himmel (D, 1969)
Cast & Crew
- Drehbuch: Heio Letzel