Der Lehrer Steiner (Robert Giggenbach), gerade versetzt ans Gymnasium einer norddeutschen Kleinstadt, bemerkt, dass die Gemeinde von einer Gruppe junger Leute, zu denen auch einer seiner Schüler, Andreas (Marcus Michalski), gehört, regelrecht terrorisiert wird: Bei Geburts- tagsfeiern etablierter Familien, Abschlussfesten und Gemeindeveranstaltungen erscheinen sie ungeladen und versuchen durch aggressives Verhalten Schlägereien zu provozieren. Die Angst vor Gewalt lähmt alle; selbst die Polizei ist unentschlossen. Die Gruppe fühlt sich bald als Herren der Stadt. Steiner ist die Passivität der Erwachsenen und der Stadtverwaltung dieser Entwicklung gegen- über unbegreiflich. So versucht er, die gewalttätigen Außenseiter wieder zurückzuholen. Als eine Fernsehreporterin (Christine Reinhardt) auf die Zustände in der Stadt hinweist, werden die Behörden doch aktiv. Die jugendliche Gruppe wird vor Gericht gestellt. In den dramatischen Verhören erscheinen sie als Stiefkinder einer Sozialisierung, die nur durch berufliche Erfolge funktioniert. Wegen sozialer oder familiärer Benachteilung schließen sie sich zusammen, wollen auf sich aufmerksam machen. Ihre ideologische Verbrämung wird der Schein des Rechtsaußen: provozieren, herausfordern, Gewalt anwenden. Am Ende des Verfahrens Haft- strafen, meist auf Bewährung. Man hat nur dem Gesetz Genüge getan. Die Erwachsenen wollen die milden Strafen nicht akzeptieren und greifen nun ihrerseits zur Gewalt.
(ARD)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 18.10.2000 (Das Erste)
Cast & Crew
- Regie: Norbert Kückelmann
- Drehbuch: Dagmar Kekulé, Norbert Kückelmann, Thomas Petz