Unter der Herrschaft Ludwigs XIV. war Versailles eine ständige Baustelle. Auch anschließend wurde es von den nachfolgenden Bewohnern unaufhörlich umgewandelt. Daher hat das Kulturdenkmal, das Millionen Besucher heute erblicken, nur noch entfernte Ähnlichkeit mit der Residenz des Sonnenkönigs. Außerdem erzählt es nichts über seine erstaunliche Entstehungsgeschichte. Doch durch die Verwendung modernster Rekonstruktionstechniken hat die Forschung heute einen neuen Aufschwung genommen. Sie erschließt das Versailles Ludwigs XIV. so, wie er es nach seinen Bedürfnissen und Träumen entwarf. Der Film beobachtet die Wissenschaftler bei ihren Bemühungen, die Räume und Ausstattungen der verlorenen Orte zu rekonstruieren und die Entstehungsgeschichte des Schlosses zu klären. So rekonstruiert der Konservator des Schlossmuseums, Alexandre Maral, die irrwitzigen barocken Fantasiegebilde, die eine Zeit lang den Park füllten, und lässt den Zuschauer eine wunderbare künstliche Grotte mit zauberhaften Springbrunnen erkunden. Der wissenschaftliche Direktor des Versailler Forschungszentrums, Mathieu da Vinha, führt detailliert vor, wie die großen Höflingsgemächer eingerichtet waren. Der Spezialist für die königlichen Sammlungen, Matthieu Lett, kann dank der 3D-Rekonstruktion des Privatmuseums von Ludwig XIV. die Hängung in diesem sehr privaten Ort in virtueller Realität ausprobieren. Verbunden mit der Untersuchung Tausender alter Pläne ermöglichen diese modernen Rekonstruktionstechniken eine vollkommen neue Erforschung der architektonischen Vergangenheit von Versailles und offenbaren deren verborgenen Sinn.
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Das Programm wird ergänzt durch ein Konzert: ARTE zeigt am Sonntag, den 2. Juni um 17.40 Uhr einen "Italienischen Barockabend auf Schloss Versailles".
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Länge: ca. 91 min.
Deutsche TV-Premiere: 01.06.2019 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Marc Jampolsky
- Drehbuch: Marc Jampolsky, Marie Thiry
- Produktion: Florence Lochmann, Diane Riethof, CNRS Images, Česká Televize, CuriosityStream, Gedeon Programmes, NHK, Planete+, SofiTVciné 6, TV5 Monde, Steve Burns
- Produktionsfirma: ARTE, LRT, CNRS Images, Česká Televize, CuriosityStream, Gedeon Programmes, NHK, Planete+, SofiTVciné 6, TV5 Monde
- Musik: Bruno Courtin
- Kamera: Yoan Cart
- Schnitt: Shay J. Katz, Gilles Perru
- Szenenbild: Marie-Stéphane d' Hérouville
- Kostüme: Jacques Mazuel
- Regieassistenz: Laurence Guérault, Marie Thiry