Seinen Vornamen Yehudi - Jude - verdankt Menuhin der Reaktion seiner Mutter auf eine antisemitische Bemerkung. Seine Eltern stammten aus Weißrussland und waren über Palästina nach Amerika gekommen. Yehudi Menuhin selbst wurde in New York geboren, vor genau 100 Jahren. Er war noch keine zehn Jahre alt, da gab er schon seine ersten Konzerte, in Amerika und auch bald in Europa. Den internationalen Durchbruch erreichte Menuhin mit zwölf Jahren in Berlin mit seinem "Konzert der drei B" - den Violinkonzerten von Brahms und Beethoven und dem Violinkonzert E-Dur von Bach. Bruno Walter dirigierte die Berliner Philharmoniker. Menuhin blieb Deutschland zeitlebens verbunden und war 1945 einer der ersten jüdischen Künstler von Weltrang, die wieder in Deutschland auftraten. Das sehr persönliche Porträt von Bruno Monsaingeon entführt in das Refugium des Musikers: auf die griechische Insel Mykonos, in die sommerliche Stille seines Hauses am Meer. Dort gab Yehudi Menuhin im Juni 1994 ein Interview über insgesamt 15 Stunden. Er war damals noch nicht 80, und es erschien ihm zu früh für eine Rückschau auf sein Leben. Die Bilder dieses Gesprächs sowie Archivaufnahmen aus Menuhins Privatbesitz und Mitschnitte seiner bedeutendsten Konzertauftritte - unter anderem mit Werken von Rimski-Korsakow, Dvorak, Bach und Schubert - bilden die Grundlage dieses Porträts. Yehudi Menuhin erzählt Anekdoten aus seinem Leben und kommentiert die wichtigsten Etappen und Begegnungen, von seiner frühen Kindheit bis ins hohe Alter. Gleichzeitig vermittelt das Porträt eine Vorstellung von dem charismatischen Menschen und Musiker Yehudi Menuhin, für den das Geigenspiel so natürlich war wie das "Fliegen für einen Vogel", wie er selbst erklärt. Und so wurde auch er der Kunst und des Spielens nie müde. Für ihn war jeder Augenblick im Leben bis zuletzt ein neuer Aufbruch.
(arte)
Länge: ca. 115 min.
Cast & Crew
- Regie: Bruno Monsaingeon