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US-Wahl: Protest gegen rassistische Äußerungen im ORF
(15.11.2008, 00.00 Uhr)

Bis vor kurzem zählte der 80-jährige Klaus Emmerich zu den prominentesten und angesehensten Fernsehjournalisten in Österreich. Jetzt ist er nur noch prominent. Der ehemalige Chefredakteur und USA-Korrespondent des ORF äußerte sich beim öffentlich-rechtlichen Sender bei einer Fernsehdiskussion zum Ausgang der US-Wahl in einer Art und Weise, die die US-Regierung inzwischen dazu veranlasst hat, ein offizielles Protestschreiben an den ORF zu adressieren.
Vor einem Millionenpublikum erklärte der pensionierte Journalist, er würde sich "nicht von einem Schwarzen in der westlichen Welt dirigieren lassen" wollen. Die US-Amerikaner hielt er "nach wie vor für Rassisten und es muss ihnen schon sehr schlecht gehen, dass sie so eindrucksvoll einen Schwarzen mit einer schwarzen, sehr gut aussehenden Frau ins Weiße Haus schicken". Laut Emmerich wäre das so, "wie wenn der nächste Bundeskanzler in Österreich ein Türke wäre".
Der US-Botschafter in Wien, David F. Girard-diCarlo, forderte ORF-Chef Alexander Wrabetz auf, die Bemerkungen Emmerichs öffentlich zu verurteilen. Sie seien ein Affront gegen den designierten Präsidenten und das Volk der Vereinigten Staaten von Amerika. ORF-Sprecher Pius Strobl sagte dazu, der Sender habe sich von Emmerichs Äußerungen "praktisch in der Sekunde" distanziert und entsprechende Stellungnahmen auch an führende US-Medien übermittelt: "Mehr können wir nicht tun." Ein generelles Auftrittsverbot im ORF, das von den Grünen gefordert wurde, soll es für Emmerich nicht geben.
Emmerich legte unterdessen in einem Interview mit dem "Standard" nochmal nach: Er sehe in Obamas Wahl "eine äußerst beunruhigende Entwicklung", weil "die Schwarzen in ihrer politisch-zivilisatorischen Entwicklung noch nicht so weit seien."
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Leserkommentare
Scarlet schrieb via tvforen.de am 15.03.2009, 14.09 Uhr:
Vier Monate nach seiner verbalen Entgleisung in einer Fernseh-Diskussion zur Wahl Obamas zum US-Präsident hat sich der ehemalige ORF-Korrespondent Klaus Emmerich gestern bei einer Veranstaltung des Nigerian Academic Forum Austria in Wien für sein damaligen Äußerungen entschuldigt. Er habe einen Fehler gemacht und möchte sich ausdrücklich dafür entschuldigen.Quelle: http://diepresse.com/home/kultur/medien/460977/index.do?from=gl.home_Kultur
SCVe-andy schrieb via tvforen.de am 15.03.2009, 17.36 Uhr:
Tja, die Entschuldigung kommt eindeutig zu spät....
Scarlet schrieb via tvforen.de am 15.11.2008, 20.21 Uhr:
Scarlet schrieb:
Steht aber auch schon in Leos
Eingangsposting, dass der 80-jährige Emmerich ein
ehemaliger ORF-Journalist ist.
Ok, mittlerweile steht es nicht mehr in Leos Eingangsposting, nachdem sich wunschliste diesen Thread angeeignet hat.
Warum kann sich da die wunschliste nicht einfach hinten (chronologisch) dranhängen, wenn sie eine Woche, nachdem von den Usern eigentlich schon alle Informationen zu dem Thema geliefert wurden, aufwacht und sich dann auch des Themas annimmt?Edit: Und übrigens: Emmerich hat nicht "unterdessen nachgelegt". Das klingt ja so, als hätte er seine Aussagen, jetzt nachdem die US-Botschaft diesen offenen Brief geschrieben hat, nocheinmal bekräftigt. Das stimmt ja nicht. "Nachgelegt" hat er in einem Standard-Interview, das gleich einen Tag nach diesem "Runden Tisch", wo diese Äuerungen gefallen sind, mit ihm geführt wurde.PS.: Der ORF-Generaldirektor heißt Wrabetz (nicht Wrabeth).Leo schrieb via tvforen.de am 07.11.2008, 04.56 Uhr:
Da wurde nun Obama in Europa gehätschelt, was das Zeug hält, keiner, so schien es, hatte etwas am neuen US-Präsidenten auszusetzen ... keiner? Ein kleiner österreichischer Journalist stellt sich gegen die allgemeine Obamamania, und das mit Argumenten, die gut und gerne auch von einem seiner Landsleute (Ihr wisst schon: der Kleine mit dem Bärtchen) hätten stammen können.
Das Pikante daran: Besagter Journalist ist der ehemalige ORF-Chefredakteur Klaus Emmerich, inzwischen stolze 80 Jahre alt (was vielleicht zumindest als eine gewisse Entschuldigung dienen könnte, gegen Altersdemenz ist noch kein Kraut gewachsen).
Hier ein paar Auszüge aus senen Kommentaren am Wahlabend im ORF:
"Ich möchte mich nicht von einem Schwarzen in der westlichen Welt dirigieren lassen. Wenn sie sagen, des ist eine rassistische Bemerkung: richtig, ist gar keine Frage.""... es muss ihnen [den Amerikanern] schon sehr schlecht gehen, dass sie so eindrucksvoll ... einen Schwarzen mit einer schwarzen, sehr gut aussehenden Frau ins Weiße Haus schicken"Obamas Wahl sei zudem "eine äußerst beunruhigende Entwicklung", weil "die Schwarzen in ihrer politisch-zivilisatorischen Entwicklung noch nicht so weit seien."alle Zitate entnommen aus Spiegel online (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,588882,00.html)Dem ORF ist die Sache höchst peinlich, Kommunikationschef Pius Strobl erklärte, es sei absolut nicht abzusehen gewesen, dass Emmerich im Studiogespräch solche Äußerungen von sich gebe. Immerhin galt der ehemalige ORF-Chefredakteur nicht nur als integerer Journalist, sondern auch als ausgewiesener Amerika-Experte. Schon erstaunlich, was das Alter aus manchen Menschen macht ...Scarlet schrieb via tvforen.de am 15.11.2008, 19.57 Uhr:
flimmerfan schrieb:
Die sollten den Typ einfach in Rente schicken,
geht gar nicht.
Er ist in Rente. Steht aber auch schon in Leos Eingangsposting, dass der 80-jährige Emmerich ein ehemaliger ORF-Journalist ist.Und dass das "gar nicht geht", was Emmerich da im Fernsehen gesagt hat, hat hier keiner abgestritten.flimmerfan schrieb via tvforen.de am 15.11.2008, 14.24 Uhr:
Die sollten den Typ einfach in Rente schicken, geht gar nicht.
yrkoon schrieb via tvforen.de am 15.11.2008, 03.30 Uhr:
Ob er das reflexiv gemeint hat ?
Scarlet schrieb via tvforen.de am 14.11.2008, 22.33 Uhr:
Mittlerweile hat die US-Botschaft in Wien mit einem offenen Brief an ORF-Generaldirektor Wrabetz auf Emmerichs rassistische Äußerungen vom 5.11. reagiert.
Der Botschafter verlangt darin eine öffentliche, offizielle Verurteilung dieser Äußerungen durch den ORF. Er sieht dafür eine Notwendigkeit, da 1,2 Millionen Zuschauer Emmerichs Bemerkungen gehört haben.Der ORF hat sich damals sofort von Emmerichs Äußerungen distanziert und hat, laut ORF-Sprecher Strobl, auch entsprechende Stellungnahmen an führende US-Medien übermitteltDen offenen Brief im Wortlauf findet man hier: http://derstandard.at/?url=/?id=1226396814290ZORRO! schrieb via tvforen.de am 07.11.2008, 15.09 Uhr:
Knurpsel schrieb:
.
Ach deshalb reden die Politiker immer so
merkwürdiges Zeug und stehen starr hinter dem
Rednerpult. Sie wollen nicht mit Hitler
verglichen werden. Gute Taktik.
Das kommt mir aber manchmal echt so vor!Silent LukeWerderaner schrieb via tvforen.de am 07.11.2008, 13.37 Uhr:
Vielleicht redet man im Alter nur nicht mehr so um den heißen Brei herum. Das entschuldigt die Äußerungen natürlich nicht.Ich behaupte, dass der immer so gedacht, es bisher aber nur besser gedeckelt hat. Daher versuche ich schon immer, aus meiner Mördergrube kein Herz zu machen. ;-)Obamas Wahl ist angesichts der Alternative ein Segen, aber man sollte nun die Euphorie zügig drosseln und abwarten, welche politischen Erneuerungen besonders in der Außenpolitik auch umgesetzt werden.
Knurpsel schrieb via tvforen.de am 07.11.2008, 13.28 Uhr:
Scarlet schrieb:
Dazu diese Passage aus derstandard.at:
Obamas "rhetorische Brillanz" wiederum und "die
Art, wie er eine Bewegung organisiert, stimmen
mich als gelernten Europäer und Österreicher
seltsam im Gemüt." Spielt er damit auf Adolf
Hitler an? "Das haben Sie gesagt", erklärt
Emmerich, ohne aber zu dementieren.
Ach deshalb reden die Politiker immer so merkwürdiges Zeug und stehen starr hinter dem Rednerpult. Sie wollen nicht nicht Hitler verglichen werden. Gute Taktik.Scarlet schrieb via tvforen.de am 07.11.2008, 11.54 Uhr:
Ja, da hat sich Emmerich in der Tat etwas geleistet, hätte ich von dem nicht erwartet. Ich habe diesen Runden Tisch nicht gesehen, ich habe das auch nur im Nachhinein dann gelesen/gehört. In anderen Foren wird auch über seine Aussagen diskutiert und es gibt auch Stimmen, die meinen, dass sein ganzer Auftritt dort relativ senil gewirkt hat - wie gesagt, ich kann dazu nichts sagen, ich habe es nicht gesehen.Soviel ich gelesen habe, hat er ja im Gespräch, als er diese Äußerungen getätigt hat, auch gleich dazu gesagt, dass man das als rassistische Bemerkung auffassen kann (siehe auch Spiegel-Zitate).
In einem späteren Gespräch mit derstandard.at und auch mit diepresse.com hat er das Ganze dann auch gar nicht relativiert, sondern eher noch bekräftigt.Und Leo, weil Du schreibst:Ein kleiner österreichischer Journalist stellt sich
gegen die allgemeine Obamamania, und das mit
Argumenten, die gut und gerne auch von einem
seiner Landsleute (Ihr wisst schon: der Kleine mit
dem Bärtchen) hätten stammen können.
Dazu diese Passage aus derstandard.at:
Obamas "rhetorische Brillanz" wiederum und "die Art, wie er eine Bewegung organisiert, stimmen mich als gelernten Europäer und Österreicher seltsam im Gemüt." Spielt er damit auf Adolf Hitler an? "Das haben Sie gesagt", erklärt Emmerich, ohne aber zu dementieren.http://derstandard.at/?url=/?id=1225359133319; http://diepresse.com/home/kultur/medien/428354/index.doDie Grünen haben mittlerweile in einer Aussendung rigorose Konsequenzen für Emmerich vom ORF gefordert. Seine Entgleisung disqualifiziere ihn für jegliche weitere Kommentare zu internationaler Politik. Es wird gefordert, Emmerich zu keinen weiteren Sendungen mehr einzuladen und auch evtl. bestehende Sonderverträge mit ihm zu überprüfen, die es aber laut ORF, der sich von Emmerichs Aussagen distanziert, ohnehin nicht gibt.Was die Aussagen von Berlusconi angeht: Ich finde nicht, dass man die mit dem, was Emmerich da von sich gegeben hat, vergleichen kann. Klar ist es daneben, was er da gesagt hat, aber abgesehen davon "erwartet" man von Berlusconi so etwas doch, der hat noch selten ein Fettnäpfchen ausgelassen.Quelle: derstandard.at; diepresse.com; gruene.atReggae-Gandalf schrieb via tvforen.de am 07.11.2008, 11.25 Uhr:
MonaSchnute schrieb:
Berlusconi hat in Moskau noch nachgelegt
Wobei er in einer Sache nicht ganz Unrecht hatte:Berlusconi sagte, es gebe immer jemand der sich "wie ein Arsch" aufführe.Bart Simpson schrieb via tvforen.de am 07.11.2008, 08.52 Uhr:
Mona,Du wirst es nicht glauben, Schwarze können wirklich in der Sonne "brauner" werden. Ein Kollege von mir, der viel dunkler ist als Obama, kam letztens aus dem Urlaub wieder und auf meine Frage, wie´s war, meinte er trocken, dass er "viel Farbe abbekommen hätte". Zum Beweis zeigte er mir seinen Arm. Da sah man die Umrisse der Uhr, nicht so deutlich wie bei uns Bleichgesichtern, aber man sah´s.Davon abgesehen, sollte man Berlusconi ohnehin nicht ernst nehmen. Ich nehme an und hoffe, dass Obama ihn einfach ignoriert.
MonaSchnute schrieb via tvforen.de am 07.11.2008, 08.01 Uhr:
Meine Güte, das ist ja wirklich total daneben.Berlusconi hat in Moskau noch nachgelegt: http://www.tagesschau.de/ausland/berlusconi110.html
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