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"Verzerrend und unangemessen": ARD-Chef entschuldigt sich bei Union für "rechts"-Gleichsetzung mit AfD

von Glenn Riedmeier in News national
(04.07.2023, 15.02 Uhr)
Kritik an funk-Beitrag auch seitens des ZDF
Kai Gniffke ist ARD-Vorsitzender
SWR/Patricia Neligan
"Verzerrend und unangemessen": ARD-Chef entschuldigt sich bei Union für "rechts"-Gleichsetzung mit AfD/SWR/Patricia Neligan

In der vergangenen Woche geriet das ARD/ZDF-Jugendangebot funk - nicht zum ersten Mal - in die Kritik. In einer Instagram-Story des Formats  "DIE DA OBEN!" wurden provokant Unionspolitiker mit AfD-Vertretern auf eine Stufe gestellt. Dies sorgte für einen Eklat, für den sich der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke, der gleichzeitig Intendant des bei funk federführenden SWR ist, nun in einem Brief bei CDU/CSU entschuldigt.

Was war passiert? In der betreffenden Instagram-Story auf dem Channel des Politik-Formats "DIE DA OBEN!" wurde die These aufgestellt: "Björn Höcke, Alice Weidel, Friedrich Merz und Markus Söder haben was gemeinsam: Sie sind rechts."

Die gelöschte Instagram-Story
Die gelöschte Instagram-Story Instagram/Die da oben!

Es handelte sich hierbei um einen Werbe-Teaser für ein entsprechendes Video auf YouTube, in dem das konservative bis rechte Parteienspektrum differenzierter betrachtet wird. Die reine Instagram-Story ließ dagegen den Eindruck erwecken, als würde man sowohl AfD als auch CDU/CSU in einen Topf werfen.

Nachdem dies für Empörung in sozialen Netzwerken sorgte, wurde die Story nach wenigen Stunden wieder gelöscht und durch eine weniger provokante Version ersetzt. Zudem wurde noch am gleichen Tag ein Statement veröffentlicht, in dem "DIE DA OBEN!"-Moderatorin Victoria Reichelt zu den Vorwürfen Stellung bezog.

Auch funk-Programmgeschäftsführer Philipp Schild und der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke entschuldigten sich vergangene Woche öffentlich für den missglückten Beitrag auf Instagram. Dies reichte jedoch einigen Nutzern nicht und die Kritik hielt an, weshalb es Kai Gniffke nun für nötig hielt, sich direkt in einem Schreiben an alle Fraktionschefs der CDU/CSU zu wenden und darin um Entschuldigung zu bitten. Wie die BILD als erstes Medium berichtete, schreibt Gniffke darin: Die optische Aufbereitung dieser Frage, in der antidemokratische Parteien direkt neben demokratischen Organisationen dargestellt werden, ist suggestiv, verzerrend und unangemessen.

Er wolle mit den Sender-Verantwortlichen vor Ort beraten, welche Konsequenzen aus dieser Fehlleistung zu ziehen sind und wie etwas Derartiges für die Zukunft ausgeschlossen werden kann. Mehr noch: Derartige journalistische Fehler würden einen Schatten auf die Arbeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als solchen werfen. Dass auch meine Glaubwürdigkeit unter solchen Vorgängen leidet, betrübt mich, aber ich muss damit leben. Ich bitte Sie, solche Fehler nicht auf die gesamte Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen zu übertragen, die täglich professionell und unvoreingenommen über unsere komplexe Welt berichten, so Gniffke in dem Brief an die Union.

Kritik gab es bereits vergangene Woche auch aus den Reihen des ZDF. Chefredakteurin Bettina Schausten kritisierte nicht nur die Instagram-Story, sondern auch die Machart des YouTube-Beitrags, in dem mehrere Parteien summarisch unter dem Begriff "rechts" verortet und dadurch insbesondere vermeintliche Parallelen zwischen CDU und AfD gezogen würden. Dadurch seien konservative Unionspolitiker in Richtung Extreme gerückt worden, während die AfD parallel durch diese Analogie verharmlost würde. Bei uns hätte es die Abnahme nicht durchlaufen. ZDF-Intendant Norbert Himmler habe mit Kai Gniffke außerdem vereinbart, dass künftig wieder ausgewiesen werden solle, ob funk-Beitrage vom ZDF oder dem SWR betreut wurden - eine klare Breitseite gegen den Kooperationspartner.

funk ging im Oktober 2016 als gemeinsames Online-Content-Angebot von ARD und ZDF an den Start und richtet sich vorrangig an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 29 Jahren. Für die Finanzierung von funk werden rund 45 Millionen Euro des Rundfunkbeitrags pro Jahr verwendet. Das Angebot umfasst über 70 verschiedene Formate, die vorrangig auf YouTube veröffentlicht und auf sozialen Medien wie Instagram und TikTok begleitet werden.

In die Kritik geriet funk in den vergangenen Monaten immer wieder aufgrund einer angeblich nicht ausgewogenen Berichterstattung. So veröffentlichte die Otto Brenner Stiftung (OBS) vor rund einem Monat die Studie "Journalistische Grenzgänger. Wie die Reportage-Formate von funk Wirklichkeit konstruieren". Demnach bestehe hinsichtlich Themenauswahl, Ereignisorten und qualitativen Ansprüchen Verbesserungsbedarf. Insbesondere würde vermehrt mit klassischen journalistischen Normen gebrochen und stattdessen der sogenannte "New Journalism" zum Einsatz kommen - eine Form, in der anstelle von nüchterner Information "radikal auf Subjektivität, Personalisierung und Emotionen" gesetzt werde. Laut Befunden der Studie würde es etwa eine permanente subjektive Tendenz der Beiträge (97,1 Prozent) und eine gefühlsorientierte Aufbereitung der Themen (90,6 Prozent) geben.

Kritiker sehen in dem funk-Angebot politisch eine linksgrün gefärbte Tendenz mit einem Fokus auf urbanes Leben, während die Lebensrealität außerhalb von Großstädten sowie konservative Meinungen kaum abgebildet werden. CDU-Generalsekretär Mario Czaja bezeichnet die Macher solcher Formate auf Twitter gar als gebührenfinanzierte Aktivisten, die gezielte Stimmungsmache gegen alles betreiben, was nicht ihrem Weltbild entspricht. funk habe den Auftrag, junge Menschen zu informieren, nicht sie zu indoktrinieren.


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Leserkommentare

  • User 1653680 schrieb am 05.07.2023, 12.23 Uhr:
    Wenn wir in ein paar Jahren (30er Jahre eigenen sich dafür immer gut) wieder eine rechte Mafia dort und überall sitzen haben, ist das Geschrei wieder groß. Keiner kann sagen "Wir haben das ja nicht geaaahhhnt...!"
  • Beitrag entfernt
    Beitrag redaktionell entfernt.
  • Tom_Cat schrieb am 04.07.2023, 20.48 Uhr:
    Der größte Populismus herrscht bei den Intendanten und Medienanstalten.
  • Spooky78 schrieb am 05.07.2023, 12.29 Uhr:
    Haben Sie irgendwelche konkreten Beispiele für Ihre Behauptung?
  • Torsten S schrieb am 04.07.2023, 16.06 Uhr:
    Es nervt wirklich. Jeder der auch nur ansatzweise mal etwas "Rechtes" sagt, wird gleich mit der SfD oder Nazis verglichen. Langsam ist das wirklich lächerlich. Würden sich die Politiker mal ernsthaft damit beschäftigen, warum es so viele Afd-Wähler gibt, würde denen ein Licht aufgehen. Stattdessen tun sie nämlich das Gegenteil.
    Das Deutschland mittlerweile ein Einwanderland ist und nicht nur, aber besonders in den letzten Jahren einfach viel zu viele Ausländer/Flüchtlinge hier ankamen und freundlichst aufgenommen wurden, man aber immer noch mehr (jetzt sogar absichtlich) holen will, weil es angeblich zu wenig Fachkräfte gibt (die Rede ist gerade von 1,5 Millionen pro Jahr, pro Jahr!) ist es doch absolut kein Wunder, das so viele jetzt die AfD wählen. Un d dazu kommt noch die ganze dümliche Klimapolitik. Ich meine, Klimaschutz ist wichtig, aber kein anderes Land tut soviel Blödsinniges wie Deutschland. Schon allein, dass mit den Heizungen ist wohl das dämlichste was ich je gehört habe. Das macht kein anderes Land. Und statt besser, wird es noch Schlimmer. Jetzt wettern die doofen Grünen auch gegen Quark. Man darf nicht mehr Cowboy und Indianer spielen und ein Zgeunerschnitzel gibt es auch nicht mehr. Sagt mal, gehts noch? Also mich wundert nix mehr.
  • Old School schrieb am 04.07.2023, 16.16 Uhr:
    Na mal gespannt wann es gelöscht ist! Das darf man doch nicht sagen - geschweige schreiben! 😉 Naja, SWR - dort wird dir eh den ganzen Tag suggestiert hinter jedem 2. Busch hockt ein Nazi......
  • marina 70 schrieb am 04.07.2023, 16.51 Uhr:
    Unternehmen in Deutschland fordern: Um den wirtschaftlichen Abstieg zu
    verhindern, braucht Deutschland viel mehr Zuwanderung als bisher. Die
    noch größere Herausforderung aber ist, die Arbeitskräfte aus dem Ausland
    zum Bleiben zu bewegen.Das Problem dabei ist die rechtsextreme,
    rassistische AfD die Stimmung dagegen macht und entgegen der Meinung von
    Unternehmern, Wirtschaftsweisen, Ökonomen und Forschern behauptet,
    Deutschland brauche keine Zuwanderung von Fachkräften.

    Wer von dümmlicher Klimapolitik spricht, hat sich intellektuell schon
    aus unserer Gesellschaft verabschiedet.
    "Schon allein, dass mit den Heizungen, ist wohl das dämlichste was ich
    gehört habe. Das macht kein anderes Land."
    Dänemark hat bereits seit 2013 ein Verbot von Öl- und Gasheizungen in
    Neubauten, seit 2016 gilt das in der Regel auch für Ölheizungen im
    Bestand. Das erste Land mit einem kompletten Verbot in Alt- und
    Neubauten war Norwegen . In den Niederlanden gilt ein Öl- und
    Gasheizungsverbot  bereits seit 2018.
    Rechnet man die Verkäufe von Wärmepumpen pro Tausend Haushalte: Dann
    stehen mit Abstand die nordischen Länder vorn, namentlich Finnland,
    Norwegen, Schweden und Dänemark. Erst danach kommt Italien und
    Deutschland ist abgeschlagen auf dem vorletzten Platz. Nur in
    Großbritannien wurden weniger Wärmepumpen verkauft.
  • Martina schrieb am 04.07.2023, 21.44 Uhr:
    Danke für Deinen sachlichen Beitrag.
  • Flapwazzle schrieb am 05.07.2023, 07.41 Uhr:
    @Torsten S
    So schaut's aus.
  • User 1653680 schrieb am 05.07.2023, 12.27 Uhr:
    Solche kleinen und nördlichen Länder mit wesentliche höherem BIP und viel weniger Bevölkerung mit uns zu vergleichen, bringt Keinem was. Das kommt immer reflexartig und ist nicht zulässig. Die Dänen haben schon seit Jahrzehnten E-Heizkörper in ihren Häusern verbaut, weil der Strom für die gutverdienenden Dänen finanzierbar ist. Da ist der Schritt zu E-Pumpen nicht mehr weit und tut lange nicht so weh!
  • Nick799 schrieb am 12.07.2023, 01.09 Uhr:
    Stimmt das mit den Heizungen macht kein Land mehr, weil es die meisten schon haben und gemacht haben. Skandinavien ist schon fertig mit dem Heizungsgesetz und das seit fast 10 Jahren....
  • Nick799 schrieb am 12.07.2023, 01.10 Uhr:
    Danke für die Wahrheit.
  • Fernsehschauer schrieb am 04.07.2023, 15.49 Uhr:
    Ah Kai Gniffke bezeichnet die AfD als "antidemokratische Partei". Naja von anderen Parteien könnte man das mehr behaupten.
  • marina 70 schrieb am 04.07.2023, 16.55 Uhr:
    Die
    AfD ist eine rechtsextremistische, hetzende, frauen- und
    menschenverachtende Partei, die nicht einmal in der Lage ist, sich von
    den Faschisten und Neonazis in ihren Reihen zu trennen. Siehe z. B.
    Björn Höcke (Verw.gericht Meiningen) oder Andreas Harlaß und Jörg Urban
    (Amtsgericht Dresden).
    Eine AfD, der vom Verw.gericht Köln in einem Urteil bescheinigt wird, dass es ausreichende tatsächliche Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen innerhalb der Partei gibt.
    Dabei bedarf es nur einer einzigen Eigenschaft die AfD   n i c h t   zu wählen:
    ANSTAND.
  • Old School schrieb am 04.07.2023, 21.09 Uhr:
    Oh Maria! Die AfD ist NICHT rechtsextremistisch! Denn dann wäre sie verboten!!! Man hat ja nichtmal die SED-Nachfolgepartei PDS (jetzt die Linke) nach der Wende als Linksradikal einstufen und verbieten können. Deshalb klappte das auch nicht mit NPD, Reps, DVU und aktuell mit den Blauen (AfD). 
    Aber für den Klimathema-Absatz oben bekommst Du 100 Punkte! 👍
    Nicht die Politiker führen unser Land, sondern die Lobbyisten!
  • Flapwazzle schrieb am 05.07.2023, 07.45 Uhr:
    @Old School
    Das stimmt. Die Lobbyisten führen die sogenannte Klimapolitik. Es geht hier natürlich freilich um ganz viel Geld, was wenige mit diesen neuen Gesetzen verdienen werden.