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"Quincy" kritisiert aktuelle Krimiserien

von Michael Brandes in Vermischtes
(03.02.2009, 00.00 Uhr)
"Schauspieler von heute müssen nicht so hart arbeiten wie wir"

 "Quincy"-Darsteller Jack Klugman findet keinen Gefallen an heutigen Krimiserien: "Ich hatte vor einigen Jahren einen Gastauftritt in  'Crossing Jordan'. Am Set haben sie die Leiche blau angemalt! Und sie haben ganz genau gezeigt, wie die künstliche Haut aufgeschnitten wird und das Blut rausschießt! Warum? Das muss man nicht zeigen, wenn man ein gutes Drehbuch hat", sagte der inzwischen 86-jährige Schauspieler im "Spiegel"-Interview.

Produzenten überschätzen das Interesse des Zuschauers an immer spektakuläreren Bildern: "Ich glaube nicht, dass die Zuschauer die Detailaufnahmen der Leichen vermissen würden, wenn das Fernsehen sie ihnen nicht mehr bieten würde. Als das Fernsehen aufkam, hatten wir sehr gute Serien. Und die Leute haben gern zugeschaut. Bei uns ging es damals nicht vorrangig um die Toten. Wir haben uns mehr um die Lebenden gekümmert. Aber dann setzten sich immer mehr die Extravaganzen von Hollywood durch." An Serien wie  "CSI" findet Klugman dementsprechend keinen Gefallen: "Ich mag die Serie nicht. Ich habe sie vielleicht zweimal gesehen. Das sind alles gute Schauspieler. Aber die Serie entspricht nicht meiner Vorstellung von Gerichtsmedizin im Fernsehen."

Ärgerlich ist für Klugman auch die Gagenentwicklung: "Ich bekam anfangs 35.000 Dollar pro Folge. Wir hatten ja überhaupt keine Ahnung, wie viel Geld die Studios und die Sender mit uns machten. Jahrzehnte später wusste eine Jennifer Aniston natürlich, wie viel Geld  'Friends' einbrachte. Deshalb verlangte sie gegen Ende eine Million Dollar pro Folge - und bekam die auch." Das mache ihn böse, erklärt Klugman, denn "die Serienschauspieler von heute müssen nicht so hart arbeiten wie wir damals".

Im vergangenen Jahr verklagte Klugman den Sender NBC, um rückwirkend an den Gewinnen aus Serien-Wiederholungen und DVD-Verkäufen beteiligt zu werden (wunschliste.de berichtete): "Aber ich befürchte, dass ich keine Aussicht auf Erfolg habe. Studios und Sender wissen immer besser, was sie tun, als die Schauspieler."


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Leserkommentare

  • ezy schrieb via tvforen.de am 05.02.2009, 22.16 Uhr:
    Quincy hatte oft auch gesellschaftskritische Ansätze. Sinnlose Bürokratie, Bevorzugung von gewissen Patienten bei Organverpflanzungen etc.
    Mir hat die Sendung sehr gefallen und vermisse dieses Format auch irgendwie. Ist vielleicht auch von Nostalgie geprägt.
    Allerdings gibt es eine Vielfalt an Serien und davon finde ich einige gut, andere schaue ich mir weniger an. Criminal Minds und Navy C.I.S schaue ich gerne, C.S.I. überhaupt nicht und Crossing Jordan finde ich auch vollkommen uninteressant.
    Spielt aber keine Rolle und würde man Klugmann eine Serie wie Supernatural vorführen, würde er das wahrscheinlich als Unsinn bezeichnen.
    35.000 Dollar pro Folge dürften für damalige Verhältnisse allerdings mehr als ordentlich gewesen sein, wenn man sich mal die 148 Folgen vor Augen führt. Da hat er sicher nicht am Hungertuch geknabbert und kann das auch nicht in Vergleich zu den Zahlen setzen, die jetzt bezahlt werden und die ich auf für zu hoch erachte. Das er aufgrund seiner Einflußnahme mehr zu tun hatte, nehme ich ihm hingegen gerne ab.
  • Hülya schrieb via tvforen.de am 05.02.2009, 22.19 Uhr:
    Hier gab es doch mal einen Thread der wunschliste, dass Klugman sich noch immer mit dem Sender bezügl. der Gewinne von Quincy streiten würde.
    http://www.tvforen.de/read.php?1,310907,310907#msg-310907
    Wenn eine Jennifer Anniston soviel Geld bekommen hat, dann nur, weil die Serie weltweit ein Hit war und der gesamte CAst sich als geschlossene Front präsentiert hat. Wenn ander nicht so schlau sind, nunja ...
  • ezy schrieb via tvforen.de am 05.02.2009, 22.28 Uhr:
    Naja, mir ging es vielmehr darum, dass es für eine Folge in der Zeit dennoch viel Geld war und erst später durch Werbung etc. viel mehr Geld zu verdienen war. Vielleicht hätte er auch mehr rausschlagen können, aber in der Zeit hätte man über die Zahlen für eine Folge wohl auch gestaunt.
  • Zoppo_Trump schrieb via tvforen.de am 05.02.2009, 21.59 Uhr:
    Das hat ihm alles der Reich-Ranicki eingeflüstert ...
  • Kate schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 17.27 Uhr:
    So ziemlich alles relevante wurde ja bereits gesagt, daher fasse ich mich kurz.
    Persönlich entsteht auch bei mir der Eindruck, dass "Quincy" seine Hauptkritik darauf richtet, dass er weniger Geld bekommen hat.
    Zu Recht bekommen Schauspieler heute mehr Geld, weil sie ja auch an einem Erfolg einer Serie beteiligt sind. Das ist aber erst eine Entwicklung der Zeit und dafür kann niemand etwas.
    Klugmann trifft es doch selber präzise auf den Punkt: "Bei uns ging es damals nicht vorrangig um die Toten. Wir haben uns mehr um die Lebenden gekümmert."
    Ich war ja nie ein Fan von Quincy, habe aber ein paar Folgen gesehen und ich kann mich nicht wirklich an viele Autopsien innerhalb der Serie erinnern.
    Bei "Bones" oder eben "CSI" sind genaue Autopsien essentiell, da es einfach ein Markenzeichen beider Serien sind.
    Bei "Criminal Minds" geht es in jeder Folge um Serienmörder, die abscheuliche Verbrechen begehen und trotzdem kommt die Serie ohne Autopsien und Spezialeffekte aus.
  • Dustin schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 12.07 Uhr:
    Ich bin wirklich überrascht das ihm so viele Recht geben, ich finde seine Aussagen ziemlich seltsam.

    wunschliste.de schrieb:
    "Ich hatte vor
    einigen Jahren einen Gastauftritt in 'Crossing
    Jordan'. Am Set haben sie die Leiche blau
    angemalt! Und sie haben ganz genau gezeigt, wie
    die künstliche Haut aufgeschnitten wird und das
    Blut rausschießt! Warum? Das muss man nicht
    zeigen, wenn man ein gutes Drehbuch hat"

    Stimmt, man muss nicht, aber man kann, vor allem wenn man ne Gerichtsmedizinerin als Protagonistin hat

    "Ich glaube nicht, dass die Zuschauer die
    Detailaufnahmen der Leichen vermissen würden,
    wenn das Fernsehen sie ihnen nicht mehr bieten
    würde.

    Das mag sein, er ignoriert nur ein paar Tatsachen, die Detailaufnahmen sind nicht an der Tagesordnung, sie kommen hauptsächlich in Shows vor, die sich ganz bewusst mit Forensik und Gerichtsmedizin beschäftigen und nicht mit normaler Polizeiarbeit. Lässt man die weg, hat man eine völlig andere Serie.

    Als das Fernsehen aufkam, hatten wir sehr
    gute Serien.

    Haben wir heute auch noch und damals gab es auch schon grottenschlechte Serien.
    Und die Leute haben gern zugeschaut.

    Tun sie heute auch noch.
    Bei uns ging es damals nicht vorrangig um die
    Toten. Wir haben uns mehr um die Lebenden
    gekümmert.

    Da vergleicht er Äpfel mit Birnen, es sind eben unterschiedliche Serien, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Heute gibt es auch noch genug andere Krimis, in allen Law & Orders sind die einzigen Aufnahmen von Leichen die, wenn sie am Tatort liegen (und das ist nicht neu), in Criminal Minds und Numb3rs ebenfalls. Warum vergleicht er Quinciy nicht mit denen? Denn man sollte nicht vergessen das Quincy sich mit vielem beschäftigt hat, nur nicht wirklich mit Gerichtsmedizin, letztendlich hat er seine Fälle doch durch Schnüffeln und Fragen stellen gelöst.

    Aber dann setzten sich immer mehr die
    Extravaganzen von Hollywood durch."

    Ich würde sagen das waren nicht Extravaganzen, sondern schlicht und einfach technische Möglichkeiten. In Quincy konnte man solche Szenen nicht zeigen, selbst wenn man gewollt hätte, deshalb fällt das gesamte "Wir haben uns auf gute Drehbücher verlassen!" Argument flach, das war keine Entscheidung, die jemand getroffen hat.

    An Serien wie
    "CSI" findet Klugman dementsprechend keinen
    Gefallen: "Ich mag die Serie nicht. Ich habe sie
    vielleicht zweimal gesehen. Das sind alles gute
    Schauspieler. Aber die Serie entspricht nicht
    meiner Vorstellung von Gerichtsmedizin im
    Fernsehen."

    Das ist nichts weiter als ne völlig subjektive Meinung, dann gefällt es ihm eben nicht, mir gefällt auch vieles nicht, das macht diese Sendungen aber nicht schlecht. Trotzdem finde ich den letzten Satz witzig, was entspricht denn seiner Vorstellung von Gerichtsmedizin im Fernsehen? Einmal in die Leiche kucken und dann die Arbeit der Polizisten machen, so wie Quincy es getan hat? Das hatte wirklich nichts mit Gerichtsmedizin zu tun.

    Ärgerlich ist für Klugman auch die
    Gagenentwicklung: "Ich bekam anfangs 35.000 Dollar
    pro Folge. Wir hatten ja überhaupt keine Ahnung,
    wie viel Geld die Studios und die Sender mit uns
    machten. Jahrzehnte später wusste eine Jennifer
    Aniston natürlich, wie viel Geld 'Friends'
    einbrachte. Deshalb verlangte sie gegen Ende eine
    Million Dollar pro Folge - und bekam die auch."

    Hier ist er offensichtlich neidisch und das er seine Anfangsgage mit Jennifer Anistons Gage am Ende vergleicht verzerrt das Bild ziemlich (auch wenn man heute natürlich mehr Geld verdienen kann, da hat er nicht unrecht), anfangs hatte die nämlich auch nicht mehr.

    Das mache ihn böse, erklärt Klugman, denn "die
    Serienschauspieler von heute müssen nicht so hart
    arbeiten wie wir damals".

    Das ist einfach nur noch dummes Zeug und stimmt nicht einmal ansatzweise, die Schauspieler arbeiten heute genau so hart wie damals. Wieviel hat er denn bitteschön gearbeitet, wenn die Schauspieler in Dramen von heute nur noch 14 bis 16 Stunden Tage haben.
    Wenn er jetzt auf Sitcoms anspielt, dort arbeiten Schauspieler natürlich weniger, die haben in der Regel 8 Stunden Tage, das ist aber nichts neues, das war schon immer so.

    Im vergangenen Jahr
    verklagte Klugman den Sender NBC, um rückwirkend
    an den Gewinnen aus Serien-Wiederholungen und
    DVD-Verkäufen beteiligt zu werden (wunschliste.de
    berichtete): "Aber ich befürchte, dass ich keine
    Aussicht auf Erfolg habe. Studios und Sender
    wissen immer besser, was sie tun, als die
    Schauspieler."

    Der ist einfach nur verbittert (möglicherweise zu Recht, keine Ahnung), offensichtlich will er ja auch mehr Geld, weil er glaubt das es ihm zusteht, also warum pinkelt er Jennifer Aniston und Co. ans Bein, nur weil sie bei Gagenverhandlungen Möglichkeiten haben, die er nicht hatte?
  • erîk schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 12.58 Uhr:
    Danke Dustin, ich dachte schon hier tummeln sich nur Nostalgiker, die nach dem Motto leben "Früher war alles besser". Die Krönung mal wieder Pete Morgan, der das, was er in (heutigen) TV-Serien bemängelt, in anderen Formaten anguckt (ich sag nur "Hallo Deutschland"). Wenn ihr nur CSI als moderne Serie kennt, könnt ihr ja noch zum Pathologen-Serein-Vergleich was sagen, aber wenn allgemein über die heutigen Serien hergezogen wird, obwohl diejenigen offensichtlich nur eine Hand voll kennen, kann man nur mit dem Kopf schütteln.
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 13.05 Uhr:
    Als das Fernsehen aufkam, hatten wir sehr gute Serien.

    >Haben wir heute auch noch und damals gab es auch schon grottenschlechte Serien.
    Ja, die gab es. Aber ich habe doch den Eindruck, dass heute mehr Serien floppen und sogar mitten in der ersten Staffel abgebrochen werden. Und aus heutiger Sicht betrachtet, sind Serien wie "Macht des Geldes" beispielsweise auch schauspielerisch wie atmosphärisch wesentlich besser als so mancher Schmonzens von heute, auch wenn sie damals gefloppt sind.
    und die Leute haben gern zugeschaut
    >Tun sie heute auch noch.
    Ja, das mag sein - aber heute schauen die HighTech Serien fast nur jüngere Zuschauer "gerne" - das war damals anders, da schaute die ganze Familie gerne, und Fernsehen war noch ein Ereignis.
    Bei uns ging es damals nicht vorrangig um die
    Toten. Wir haben uns mehr um die Lebenden
    gekümmert.

    >Da vergleicht er Äpfel mit Birnen, es sind eben unterschiedliche Serien, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Heute gibt es auch noch genug andere Krimis, in allen Law & Orders sind die einzigen Aufnahmen von Leichen die, wenn sie am Tatort liegen
    Die meisten Krimiserien und Spannungsserien von heute kommen ohne Leichen, Ekeleffekte und SFX nicht aus. Das war damals anders - da sah man nicht mal blutige Leichen auf Tatortfotos...und es hat trotzdem funktioniert.

    Aber dann setzten sich immer mehr die
    Extravaganzen von Hollywood durch."

    >Ich würde sagen das waren nicht Extravaganzen, sondern schlicht und einfach technische Möglichkeiten.
    Das mag sein, aber technische Möglichkeiten sind nicht das Salz in der Suppe einer Erfolgsserie.

    Das mache ihn böse, erklärt Klugman, denn "die
    Serienschauspieler von heute müssen nicht so hart
    arbeiten wie wir damals".

    >Das ist einfach nur noch dummes Zeug und stimmt nicht einmal ansatzweise...
    Da widerspreche ich. Es ist schwieriger für Schauspieler, ohne Effelte, Blue Screen und Green Screen ihren Text zu transportieren und mit lebenden Partnern zu agieren. Wenn man vor einer Blue Screen oder Green Screen an irgendeinen imaginären partner hinlabert, kann man das so oft wie möglich wiederholen und hinterher noch viel mit dem PC "ausbügeln" - aber damals war das schauspielerische Können gefordert. Wenn jemand seinen text verhaspelte und zum 25sten oder 50sten mal die selbe Dialogszene in den kasten sollte, war das eine erhebliche Belastung für alle Beteiligten. Da ist heute glaub ich vieles einfacher geworden und der Stress für die Darsteller ist heute erheblich weniger geworden - dafür kriegen sie allerdings wesentlich mehr Geld.
    Ich kann hier nur mal wieder das beispiel anbringen, das mir eine ZDF-Redakteurin an den Kopf knallte, als ich ein Drehbuch dort vorlegte. "Man kann heute nicht mehr (Betonung auf "mehr") von einem Schauspieler verlangen, Sätze von mehr als zwei zeilen zu lernen und zu sagen." Zitat Ende.
    In den Klassikern waren die Darsteller gar ab und an gefordert, einen ganzen Monolog zu halten. Damit sind heutige Darsteller nach Meinung der redakteure wohl oft überfordert. Allein das zeigt aber schon, wie sehr man damals (klar, in Ermangelung technischer Ersatzmöglichkeiten) auf die schauspielerische Fähigkeit der Darsteller setzte - ganz im Gegensatz von heute, wo es sehr oft einfach auch nur auf das Aussehen der Darsteller ankommt. Da muss man nicht unbedingt ein Hammerschauspieler sein, Hauptsache die Mädels am Fernsehschirm fahren auf den Typ ab...
    Der Lonewolf Pete
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 13.07 Uhr:
    Ich kann "Hallo Deutschland" nicht mit CSI vergleichen...
    Also, echt...
    Der Lonewolf Pete
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 13.15 Uhr:
    Ich schaue in fast alle neue Serien rein (sofern mich der Inhalt reizt), und muss wirklich sagen, dass ich nur ganz, ganz selten auf eine neue Serie stoße, die mich dazu bringen kann, ihr treu zu bleiben. Ab und an ist mal eine kleine Perle dabei, aber das sind wirklich seltene Ausnahmen. Wenn ich sage, dass die neuen Serien überwiegend (nicht alle!) einfach unbefriedigend sind (für mich), dann meine ich das auch so. Und wenn sie sowohl die darstellerische Leitung als auch die Atmosphäre mit den Klassikern vergleiche, dann ist da schon ein erheblicher Qualitätsverlust gegenüber älteren Serien festzustellen. Das lasse ich mir nicht absprechen. Nicht alles, was neu ist, ist auch unbedingt besser als das Alte - nur weil es technisch perfekter gemacht ist, muss es nicht unbedingt der bringer sein. Mir ist im Action- und Horrorfilm auch ein Set mit nachbauten Modellen lieber als ein Set, das mit dem PC generiert wurde - und in den 80ern hat man eben nur mit Modellen gearbeitet. Auch da zeigt sich zwangsläufig ein Rückgang der Qualität gegenüber den Klassikern, die damals oft wesentlich glaubwürdiger rüberkamen als heute. Oder willst du behaupten, dass beispielsweise ein am PC kreierter und in den Film eingefügter Hubschrauber realistischer wirkt als ein echter, der in den 80er Jahren eingesetzt wurde?
    Der Lonewolf Pete
  • Dustin schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 15.00 Uhr:
    Pete Morgan schrieb:
    Ja, die gab es. Aber ich habe doch den Eindruck,
    dass heute mehr Serien floppen und sogar mitten in
    der ersten Staffel abgebrochen werden.

    Der Eindruck täuscht, an den Großteil der Flops von damals kann sich einfach niemand mehr erinnern, während aktuelle Flops immer noch präsent sind. Dazu kommen heute die Möglichkeiten des Internets, selbst wenn ne gefloppte Serie nur 100 Fans hat, haben die heute die Möglichkeit sich schnell zusammenzufinden und sich weiterhin mit der Serie zu beschäftigen, sie können Aufzeichnungen und DVDs ansehen, eigene Fortsetzungen schreiben und online veröffentlichen usw., das alles war damals schlicht und einfach nicht möglich, was dazu führt das die meisten Serien tatsächlich vergessen sind.

    Und aus
    heutiger Sicht betrachtet, sind Serien wie "Macht
    des Geldes" beispielsweise auch schauspielerisch
    wie atmosphärisch wesentlich besser als so
    mancher Schmonzens von heute, auch wenn sie damals
    gefloppt sind.

    Und einige Flops von heute sind schauspielerisch und atmosphärisch besser als so mancher erfolgreicher Käse von damals, das ist eben so. Qualität war noch nie dasselbe wie Popularität, daran hat sich nichts geändert.

    Ja, das mag sein - aber heute schauen die HighTech
    Serien fast nur jüngere Zuschauer "gerne" - das
    war damals anders, da schaute die ganze Familie
    gerne, und Fernsehen war noch ein Ereignis.

    Ein Ereignis ist es heute nicht mehr, da hast du Recht, das ist aber doch normal, wenn etwas alltäglich wird.
    Ich finde aber interessant, das du neue Serien als High Tech Serien bezeichnest, aber völlig ignorierst, das viele der damaligen Serien auch High Tech waren. Du siehst das aus unserer heutigen Perpektive und sagst sie kamen mit "weniger" aus, vergisst aber das dieses "weniger" aus damaliger Perspektive auch das beste war, was man zur Verfügung hatte. Warum glaubst du wurde Bonanza seit der ersten Folge 1959 in Farbe gedreht? Weil es notwendig war? Mit Sicherheit nicht, man hat es gemacht weil man konnte, weiles besser war und weil Geschäftsleute die Kunden dazu bringen wollten auf Farbfernseher umzusteigen, was damals eben abolute Hih Tech war, besser ging es nicht. Oder sieh dir Star Trek an, so antiquiert die Effekte aus heutiger Sicht wirken, damals haben sie Preise dafür gewonnen, weil sie besser waren als alles andere was man im TV sah, weil die Verantwortlichen jede Neuerung nutzten, die sie in die Finger kriegten oder selbst entwickelten.
    Heute hat man eben die Möglichkeit in HD zu filmen, so dass man jeden Picke lauf der Nase der Schauspieler sieht, mit Computereffekten zu zeigen wie sich in der Lunge Schleim bildet oder man baut aus Silikon oder sonstwas ein superealistisches Bein und schneidet rein, ist im Prinzip dasselbe Verhalten wie damals, man macht es, weil man es kann.

    Das mag sein, aber technische Möglichkeiten sind
    nicht das Salz in der Suppe einer Erfolgsserie.

    Doch, natürlich, waren sie damals aber auch schon. Kochen wir mal ne Serien Hühnersuppe, du brauchst erstmal das Drehbuch/Huhn, ohne hast du ja keine Hühnersuppe, dann hast du Schauspieler/Gemüse und die Crew/Nudeln hinter den Kulissen und damit im Prinzip schon ne fertige Suppe, abgeschmeckt wird dann nur noch mit den technischen Möglichkeiten/Gewürzen, die dir zur Verfügung stehen, das ist nicht zwingend notwendig, aber warum darauf verzichten, wenn es die Suppe noch besser macht?

    Da widerspreche ich. Es ist schwieriger für
    Schauspieler, ohne Effelte, Blue Screen und Green
    Screen ihren Text zu transportieren und mit
    lebenden Partnern zu agieren.

    Das ist falsch, es ist wesentlich leichter mit einem echten Schauspieler zu arbeiten, mit de mman interagieren kann, als mit einem nicht vorhandenen Spezialeffekt.
    Wenn man vor einer
    Blue Screen oder Green Screen an irgendeinen
    imaginären partner hinlabert, kann man das so oft
    wie möglich wiederholen und hinterher noch viel
    mit dem PC "ausbügeln" - aber damals war das
    schauspielerische Können gefordert. Wenn jemand
    seinen text verhaspelte und zum 25sten oder 50sten
    mal die selbe Dialogszene in den kasten sollte,
    war das eine erhebliche Belastung für alle
    Beteiligten.

    Auch vor einem Bluescreen filmt sich ne Szene nicht selbst, wenn man sich da ständig verhaspelt belastet man genau so viele Leute, wie in einer Szene ohne Effekte. Du scheinst die Möglichkeiten von Computer nunglaublich zu überschätzen, auch heute ist noch schauspielerisches Können gefragt, was anderes zu behaupten ist lächerlich.

    Da ist heute glaub ich vieles
    einfacher geworden und der Stress für die
    Darsteller ist heute erheblich weniger geworden -

    Nein! Du scheinst wirklich überhaupt keine Ahnung davon zu haben wieviel Stress Schauspieler haben. Irgendwie hat man das Gefühl du bist der Ansicht damals hätten die Stars stundenlang an ihrem Auftritt gefeilt, während sie heute nur noch einmal vor die Kamera hopsen, ihren Text aufsagen und dann am Computer daraus was gutes basteln lassen, während sie ne Rückenmassage bekommen.

    dafür kriegen sie allerdings wesentlich mehr
    Geld.

    Einige, die allermeisten nicht.

    Ich kann hier nur mal wieder das beispiel
    anbringen, das mir eine ZDF-Redakteurin an den
    Kopf knallte, als ich ein Drehbuch dort vorlegte.
    "Man kann heute nicht mehr (Betonung auf "mehr")
    von einem Schauspieler verlangen, Sätze von mehr
    als zwei zeilen zu lernen und zu sagen." Zitat
    Ende.

    Klar, alle Schauspieler sind heute unfähig im Verlgeich zu denen von damals, nur weil irgendeine Redakteurin dummes Zeug labert. Gut das du nicht alle über eine nKamm scheerst. Wie viele Schauspieler kennt denn diese Redakteurin, mit welchen hat sie zusammengearbeitet? Oder hockt sie nur in ihrem Büro und unterschätzt die Schauspieler, genau wie sie und ihre Kollegen das Publikum oft unterschätzen?

    In den Klassikern waren die Darsteller gar ab und
    an gefordert, einen ganzen Monolog zu halten.
    Damit sind heutige Darsteller nach Meinung der
    redakteure wohl oft überfordert.

    Die Betonung liegt auf "nach Meinung der Redakteure" und auch da sind es nur einige Redakteure. Heute gibt es auch Serien mit längeren Monologen, das fängt bei Anwaltsserien an, in denen es in jeder Folge Plädoyers gibt, geht über Reden die zu de nverschiedensten Anlässen gehalten werden, bis zu Charakteren, die außer sich vor Wut sind und allen im Raum an den Kopf werfen was sie von ihnen halten usw.

    Allein das zeigt
    aber schon, wie sehr man damals (klar, in
    Ermangelung technischer Ersatzmöglichkeiten) auf
    die schauspielerische Fähigkeit der Darsteller
    setzte - ganz im Gegensatz von heute, wo es sehr
    oft einfach auch nur auf das Aussehen der
    Darsteller ankommt. Da muss man nicht unbedingt
    ein Hammerschauspieler sein, Hauptsache die
    Mädels am Fernsehschirm fahren auf den Typ ab...

    Auch wenn das Aussehen oft eine Rolle spielt (tat es damals allerdings auch schon, oder willst du mir erzählen das Frauen in alten Serien nicht auch überdurchschnittlich atraktiv waren? Und warum Michael Landon als Little Joe gecastet wurde ist auch kein Geheimnis, man wollte mit ihm in erster Linie junge Frauen ansprechen), tu nicht so als wäre das alles was Serien von heute zu bieten haben. Auch heute wird in erster Linie auf die schauspierischen Fähigkeiten gesetzt, ohne hat man nämlich GZSZ Soap Niveau und das ist zum Glück noch lange nicht der Standard.
  • Leo schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 15.13 Uhr:
    Ich pflichte Dir in allen Punkten bei, Dustin.
    Das soll weder gegen Klugman noch gegen "Quincy" gehen: Jede Zeit hat ihren Geschmack, ihre Moden, ihre Möglichkeiten. Serien aus den Siebzigern unterschieden sich auch von solchen aus den Fünfzigern. Und "Quincy" hätte man mit demselben Recht gegenüber dem "dünnen Mann" (ich weiß, das waren Spielfilme, aber mir fällt jetzt nichts anderes ein) Technikverliebtheit und Brutalität vorwerfen können.
    Ich mochte "Quincy" und ich mag "C.S.I." – und ich finde nicht, dass einer dem anderen die Serie schlechtreden muss, nur weil inzwischen dessen zeit gekommen ist.
  • CormacMcCarthy schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 15.48 Uhr:
    Interessanter Disput, auch wenn mir die Sache mit den Computern und Blue-, bzw. Green-Screens nicht einleuten will.
    Wird diese Technik wirklich häufig in Serien verwendet? Meines Erachtens wäre das doch viel zu aufwendig und im Endeffekt zu kostspielig. Und in welcher Serie gibt es animierte Schauspieler? Pete scheint ja sowas in der Art zu meinen, auch wenn ich nicht nachvollziehen kann, worauf er sich genau bezieht.
    Und dass das Arbeiten vor einem Blue-Screen einfacher ist, würde ich auch stark bezweifeln. Nicht nur, dass du als Schauspieler dabei keinen echten Zugang zu deiner Umgebung hast, du musst deinen Text auch noch in quasi leeren Raum sprechen. Man sollte wohl nicht unterschätzen, wieviel dazu gehört, um in so einer "Kulisse" halbwegs glaubhaft rüberzukommen.
    Zurück zum Thema: Herr "Quincy" scheint verbittert zu sein. Alles andere wurde ja von Dustin schon recht sorgfältig aufgedröselt. :)
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 16.13 Uhr:
    >Und einige Flops von heute sind schauspielerisch und atmosphärisch besser als so mancher erfolgreicher Käse von damals, das ist eben so. Qualität war noch nie dasselbe wie Popularität, daran hat sich nichts geändert.
    Da möcht ich aber Beispiele haben... Ich kenne ad hoc keine neue Serie, die gefloppt ist und es sowohl atmosphärisch als auch schauspielerisch mit Klassikern aufnehmen könnte...

    > Warum glaubst du wurde Bonanza seit der ersten Folge 1959 in Farbe gedreht? Weil es notwendig war? Mit Sicherheit nicht, man hat es gemacht weil man konnte, weiles besser war und weil Geschäftsleute die Kunden dazu bringen wollten auf Farbfernseher umzusteigen, was damals eben abolute Hih Tech war, besser ging es nicht.
    Das beispiel ist etwas unglücklich gewählt. Denn zahlreiche sehr erfolgreiche Serien, die man zur gleichen zeit wie Bonanza produzierte, liefen in Schwarzweiß, was ihrem Erfolg überhaupt keinen Abbruch tat. Bei Bonanza investierte man eben mehr Geld und setzte von Anfang an auf Color, aber das heißt nichjt, dass deswegen sofort mehr Menschen Fernseher kauften oder die Einschaltquoten in die Höhe schnellten. Auch hier in Deutschland dauerte es ja sehr lange, bis so manche Familie bereit war, ein Farb-TV anzuschaffen - trotz in Farbe produzierter Serien.
    >Oder sieh dir Star Trek an, so antiquiert die Effekte aus heutiger Sicht wirken, damals haben sie Preise dafür gewonnen, weil sie besser waren als alles andere was man im TV sah, weil die Verantwortlichen jede Neuerung nutzten, die sie in die Finger kriegten oder selbst entwickelten.
    Heute hat man eben die Möglichkeit in HD zu filmen, so dass man jeden Picke lauf der Nase der Schauspieler sieht, mit Computereffekten zu zeigen wie sich in der Lunge Schleim bildet oder man baut aus Silikon oder sonstwas ein superealistisches Bein und schneidet rein, ist im Prinzip dasselbe Verhalten wie damals, man macht es, weil man es kann.
    Auch dieses Beispiel ist etwas unglücklich gewählt. Star Trek war im grunde genommen eine Westernserie, die im Weltraum spielt, und wurde wegen ihrer Atmosphäre, der Ausstrattung und der Mannschaft sowie der spannenden Geschichten geliebt - die Effekte (abgesehen vielleicht vom "Beamen" und den Phasern) waren zweitrangig. Du könntest ja dann auch behaupten, man hätte "Raumpatruille Orion" nur geliebt, weil die Effekte so beeindruckend waren... aber da gab es noch viele andere Faktoren, die zu dem Erfolg beitrugen, allen voran natürlich die Darsteller. Auch Star Trek lebt in erster Linie nicht von den "High Tech" Effekten, sondern von den darstellern, zu denen natürlich auch das klassische Enterprise-Modell gehört.
    >Doch, natürlich, waren sie damals aber auch schon.
    Nein. Das Salz in der Suppe sind Darsteller und Story. Die Effekte sind die Beigabe, wie beispielsweise das Anrichten der von dir zitierten Hühnersuppe. Und zwar nur, weil das Auge mitisst, respektive der Zuschauer halt visuell beeindruckt werden soll. Das ist okay, solang dabei die Geschichte und die Darsteller nicht in den Hintergrund gedrängt werden. Wenn die Hühnersuppe super angerichtet ist aber Scheiße schmeckt, ist es ja auch nicht gut.
    >Das ist falsch, es ist wesentlich leichter mit einem echten Schauspieler zu arbeiten, mit de mman interagieren kann, als mit einem nicht vorhandenen Spezialeffekt.
    Da bin ich anderer Ansicht.
    >Auch vor einem Bluescreen filmt sich ne Szene nicht selbst, wenn man sich da ständig verhaspelt belastet man genau so viele Leute, wie in einer Szene ohne Effekte. Du scheinst die Möglichkeiten von Computer nunglaublich zu überschätzen, auch heute ist noch schauspielerisches Können gefragt, was anderes zu behaupten ist lächerlich.
    Du hast aber lediglich die Crew, der du vielleicht auf die Nerven fällst, nicht aber einen Partner, den du mit den ständigen Wiederholungen u.U. auch noch belastest. Und was schauspielerisches Können angeht, hat man heutzutage oft den Eindruck, dass es vielleicht gefragt sein mag, letztlich aber selten vorhanden ist...
    >Nein! Du scheinst wirklich überhaupt keine Ahnung davon zu haben wieviel Stress Schauspieler haben. Irgendwie hat man das Gefühl du bist der Ansicht damals hätten die Stars stundenlang an ihrem Auftritt gefeilt, während sie heute nur noch einmal vor die Kamera hopsen, ihren Text aufsagen und dann am Computer daraus was gutes basteln lassen, während sie ne Rückenmassage bekommen.
    Ich hab es selbst miterleben dürfen in den 70ern bei einer deutschen Serie, bei der in einer Textilfabrik, in der meine Tante arbeitete, gedreht wurde. Ich meine, Horst Michael neutze spielte da mit und hatte mit zwei Partnern einen Dialog zu drehen, während an den Nähmaschinen gearbeitet wurde. Ich durfte damals zuschauen (war ich noch ein kleiner Stöpsel) und weiß, wie schwierig es war, die Szene in den kasten zu bringen, weil sich - wie mir nach Feierabend auch meine Tante bestätigte - die Schauspieler ständig verhaspelt haben und wenn der Dialog mal stmmte, gab es Tonprobleme, und und und... die haben den ganzen Nachmittag für die eine Szene gebraucht...
    >Einige, die allermeisten nicht.
    Du willst jetzt nicht im Ernst behaupten, dass ein Serienstar von heute nicht wesetlich mehr verdient als ein Serienstar in den Klassikern... Ich erinnere nur an Axel Pahl (Tatort), der neulich bei kerner eingestanden hat, doch für seine Arbeit wesentlich mehr zu verdienen als so manch anderer... Ich hatte schon den Eindruck, als bezeichnete er sich als eine Art "Großverdiener"... Wenn sie genauzso wenig wie damals bekämen, würde wohl kein Schauspieler in einer Serie mitspielen...

    >Klar, alle Schauspieler sind heute unfähig im Verlgeich zu denen von damals, nur weil irgendeine Redakteurin dummes Zeug labert.
    Jemand, der in einem fernsehsender für Seriendrehbücher zuständig ist, wird ja wohl bitte einschätzen können, was man von Schauspielern verlangen kann und was nicht. Oder meoinst du, da sitzen nur Blödmänner, die ihre Drehbücher willkürlich aussuchen und von ihrem Job keine Ahnung haben? Du tust ja gerade so, als wüsstest du's besser - schon mal ein Drehbuch bearbeitet oder vor der kamera gestanden?

    >Die Betonung liegt auf "nach Meinung der Redakteure" und auch da sind es nur einige Redakteure. Heute gibt es auch Serien mit längeren Monologen, das fängt bei Anwaltsserien an, in denen es in jeder Folge Plädoyers gibt, geht über Reden die zu de nverschiedensten Anlässen gehalten werden, bis zu Charakteren, die außer sich vor Wut sind und allen im Raum an den Kopf werfen was sie von ihnen halten usw.
    Kommt aber nicht mehr allzu häufig vor. Selbst in Anwaltsserien wie "Ein Fall für Zwei" sind die Dialoge oft wesentlich kürzer als zum Beispiel bei "Perry Mason" damals...
    >Auch wenn das Aussehen oft eine Rolle spielt (tat es damals allerdings auch schon, oder willst du mir erzählen das Frauen in alten Serien nicht auch überdurchschnittlich atraktiv waren? Und warum Michael Landon als Little Joe gecastet wurde ist auch kein Geheimnis, man wollte mit ihm in erster Linie junge Frauen ansprechen), tu nicht so als wäre das alles was Serien von heute zu bieten haben. Auch heute wird in erster Linie auf die schauspierischen Fähigkeiten gesetzt, ohne hat man nämlich GZSZ Soap Niveau und das ist zum Glück noch lange nicht der Standard.
    Nun ja, die weiblichen Gast-Stars der klassischen Serien waren aber auch häufig auf der Kinoleinwand zu sehen und zeigten dort ihr Können, was man heute eher selten findet. Oder hast du die Sekretärin bei "Ein Fall für Zwei" schon mal im Kino gesehen? Oder gar Dr. lessing??? Raymond Burr und selbst Andy Griffith als "Matlock" hingegen waren bereits gefeierte Leinwandstars... Und die Nebendarsteller von Perry Mason waren auch in zahlreichen Leinwandstreifen präsent und beliebt...
    Was Bonanza angeht, so wurde Michael Landon nicht engagiert, weil er den Damen gefallen sollte, sondern weil er nach zahlreichen Auftritten in erfolgreichen Westernserien die Idealbesetzung für den "Kleinen Joe" erschien. Der Liebling der Frauen war Pernell Roberts. Bei "Am Fuß der Blauen Berge" hatte man beispielsweise auch auf zwei routinierte Schauspieler mit Western- und krimierfahrung gesetzt. Dass John Smith und Bob Fuller zu Publikumslieblingen (ionsbesondere der Frauen) avancierten, hatte man dabei garantiert nicht im Auge. Ebenso erging es dem jungen und richtig gut aussehenden Peter brown in der Serie "Lawman", dem durch seine Rolle die amerikanische Damenwelt die Türen einrannte. Ausgewählt worden war er aber nicht wegen seines Aussehens, wie er mir selbst versicherte, sondern weil er beim Casting am Überzeugendsten in der Rolle des Hilfssheriffs an der Seite des taffen Marshals war.
    Der Lonewolf Pete
  • papillon11 schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 16.16 Uhr:
    @Dustin
    Um zur Kernaussage Klugmanns zu kommen - würdest du denn jetzt die Nahaufnahmen von den aufgeklappten Leichen etc. vermissen, wenn die Geschichte spannend ist?
  • Dustin schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 16.51 Uhr:
    papillon11 schrieb:
    @Dustin
    Um zur Kernaussage Klugmanns zu kommen - würdest
    du denn jetzt die Nahaufnahmen von den
    aufgeklappten Leichen etc. vermissen, wenn die
    Geschichte spannend ist?

    Das kommt auf die Serie an, nehmen wir z.B. mal Bones, da sind die Knochen und ganzen Skelette ein grundlegender Teil der Serie, Brennan hat sich eben auf sowas spezialisiert und hilft dem FBI bei Mordfällen, da würden mir Szenen mit den Leichenteilen fehlen, da man nicht ne forensische Antropologin als Protagonistin einer Serie haben kann, ohne ihre Arbeit zu zeigen.
    Dasselbe gilt für CSI, es ist so ein grundlegender Teil der Serie, das man es nicht weglassen kann, ohne die Serie völlig zu zerstören. Dort werden ja nicht nur Leichen oder Kugeln dir durch Organe fliegen gezeigt, es gibt auch Insekten, Pflanzen usw., fast alles wird mit Effekten dargestellt, wenn die Charaktere darüber sprechen.
    Bei NCIS würde es mir dagegen nicht wirklich fehlen, da wirken die Szenen meistens tatsächlich einfach reingeworfen, der Gerichtsmediziner ist dort nur ne Nebenfigur und auch zum Konzept der Serie passt es nicht wirklich, die eigentlichen Stars der Serie sind eben normale Ermittler. Würden die Szenen dort fehlen würde es die Serie an sich kaum beeinflussen.
  • Myra schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 16.56 Uhr:
    papillon11 schrieb:
    @Dustin
    Um zur Kernaussage Klugmanns zu kommen - würdest
    du denn jetzt die Nahaufnahmen von den
    aufgeklappten Leichen etc. vermissen, wenn die
    Geschichte spannend ist?
    Ich bin zwar nicht Dustin, aber ich empfinde das gar nicht als Kernaussage.
    Mir kommt die Kernaussage auch eher so vor: alles was wir damals gemacht haben, war super und ich hab nicht genügend Geld dafür bekommen :o
    Übrigens: ich kann mir nicht so richtig gut Leichen anschauen, auch wenn es keine echten sind. Bei CSI finde ich das noch eher harmlos, bei "Bones" gehört es einfach dazu und da sinds ja meistens auch keine "frischen" mehr ;-). Außerdem stimmt bei "Bones" einfach die Geschichte.
    "Autopsie" sehe ich ja eher als "voyeuristische" Sendung (wenn ich das aus der Erinnerung noch richtig vor Augen habe), die schalte ich aber auch nie ein und ist wohl auch kein Beispiel, das Klugman meinte.
  • Kate schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 17.09 Uhr:
    Dustin schrieb:
    Bei NCIS würde es mir dagegen nicht wirklich
    fehlen, da wirken die Szenen meistens tatsächlich
    einfach reingeworfen, der Gerichtsmediziner ist
    dort nur ne Nebenfigur und auch zum Konzept der
    Serie passt es nicht wirklich, die eigentlichen
    Stars der Serie sind eben normale Ermittler.
    Würden die Szenen dort fehlen würde es die Serie
    an sich kaum beeinflussen.

    Natürlich würde es die Serie beeinflussen, wenn die Szenen in der Gerichtsmedizin fehlen. Ducky ist genauso eine Hauptfigur wie Abby und McGee.
    Die Stars der Serie sind das Team, jeder einzelne von ihnen.
    Gerade bei NCIS sind die Szenen in der Gerichtsmedizin essentiell, weil sie entweder entscheidend zur Story gehören oder aber Teil des Humors sind.
  • ftde schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 17.13 Uhr:
    Pete Morgan schrieb:
    >Und einige Flops von heute sind
    > schauspielerisch und atmosphärisch besser als so
    mancher erfolgreicher Käse von damals, das ist
    eben so. Qualität war noch nie dasselbe wie
    Popularität, daran hat sich nichts geändert.
    Da möcht ich aber Beispiele haben... Ich kenne ad
    hoc keine neue Serie, die gefloppt ist und es
    sowohl atmosphärisch als auch schauspielerisch
    mit Klassikern aufnehmen könnte...

    "Damages" (USA) und "Life on Mars" (UK) sind hierzulande bspw. gnadenlos gefloppt. (Ich habe ersteres leider nicht sehen können, sondern vertraue da mal auf das weit verbreitete Urteil.)
    Nein. Das Salz in der Suppe sind Darsteller und
    Story. Die Effekte sind die Beigabe, wie
    beispielsweise das Anrichten der von dir zitierten
    Hühnersuppe. Und zwar nur, weil das Auge mitisst,
    respektive der Zuschauer halt visuell beeindruckt
    werden soll. Das ist okay, solang dabei die
    Geschichte und die Darsteller nicht in den
    Hintergrund gedrängt werden. Wenn die
    Hühnersuppe super angerichtet ist aber Scheiße
    schmeckt, ist es ja auch nicht gut.

    Dass das in modernen Serien so wäre, ist aber nur deine Meinung.
    >Das ist falsch, es ist wesentlich leichter mit
    > einem echten Schauspieler zu arbeiten, mit de mman
    interagieren kann, als mit einem nicht vorhandenen
    Spezialeffekt.
    Da bin ich anderer Ansicht.

    Erstens mal wurde schon gesagt, dass die Bedeutung von BlueScreens für Serien hier völlig überschätzt wird, die kommen eher bei Kinoproduktionen zum Einsatz. Zweitens habe ich betroffenen Schauspielern in Interviews zu dem Thema immer nur Dustins Meinung gehört.
    Du hast aber lediglich die Crew, der du vielleicht
    auf die Nerven fällst, nicht aber einen Partner,
    den du mit den ständigen Wiederholungen u.U. auch
    noch belastest.

    Einer weniger unter dutzenden - toll!
    Und was schauspielerisches Können
    angeht, hat man heutzutage oft den Eindruck, dass
    es vielleicht gefragt sein mag, letztlich aber
    selten vorhanden ist...

    Schon wieder dein Eindruck, nicht meiner.
    >Einige, die allermeisten nicht.
    >
    Du willst jetzt nicht im Ernst behaupten, dass ein
    Serienstar von heute nicht wesetlich mehr verdient
    als ein Serienstar in den Klassikern...

    Die "Stars" sind ja gerade die Einigen. Je weniger Leute den Namen eines Schauspielers kennen, desto weniger verdient er auch. Und die große Masse der Schauspieler sind die, welche man nicht wirklich kennt. Die können sehen, wie sie ihre Brötchen verdienen.
    Ich kann hier nur mal wieder das beispiel
    anbringen, das mir eine ZDF-Redakteurin an den
    Kopf knallte, als ich ein Drehbuch dort vorlegte.
    "Man kann heute nicht mehr (Betonung auf "mehr")
    von einem Schauspieler verlangen, Sätze von mehr
    als zwei zeilen zu lernen und zu sagen." Zitat
    Ende

    Mein Eindruck ist, dass die Dame bloß einen Grund gesucht hat, dich abzuwimmeln. Aber wieso reden wir plötzlich überhaupt von Deutschland?
    Kommt aber nicht mehr allzu häufig vor. Selbst in
    Anwaltsserien wie "Ein Fall für Zwei" sind die
    Dialoge oft wesentlich kürzer als zum Beispiel
    bei "Perry Mason" damals...

    Schon wieder Deutschland. Ich kenne "Ein Fall für zwei" nicht näher, aber neu ist die Serie ja nun beim besten Willen nicht und ich dachte immer, es ginge da hauptsächlich um Ermittlungen. Die Plädoyers in "Boston Legal" sind jedenfalls sehr schön lang und saftig.
    Nun ja, die weiblichen Gast-Stars der klassischen
    Serien waren aber auch häufig auf der
    Kinoleinwand zu sehen und zeigten dort ihr
    Können, was man heute eher selten findet. Oder
    hast du die Sekretärin bei "Ein Fall für Zwei"
    schon mal im Kino gesehen? Oder gar Dr. lessing???

    Du weichst schon wieder nach Deutschland aus. Wer ist Dr. Lessing? Nebendarsteller von US-SERIEN gibt's nach wie vor zu einem ähnlichen Anteil auch im Kino.
    Raymond Burr und selbst Andy Griffith als
    "Matlock" hingegen waren bereits gefeierte
    Leinwandstars... Und die Nebendarsteller von Perry
    Mason waren auch in zahlreichen Leinwandstreifen
    präsent und beliebt...

    Von Glenn Close und Ted Danson aus dem schon erwähnten "Damages" hat natürlich noch niemand etwas gehört, ebenso wenig wie von James Spader, William Shatner und Candice Bergen aus dem ebenfalls schon erwähnten "Boston Legal". Und wer sind eigentlich Hugh Laurie (Dr. House) und James Woods (Shark)?
  • Dustin schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 17.23 Uhr:
    Kate schrieb:

    Natürlich würde es die Serie beeinflussen, wenn
    die Szenen in der Gerichtsmedizin fehlen. Ducky
    ist genauso eine Hauptfigur wie Abby und McGee.
    Die Stars der Serie sind das Team, jeder einzelne
    von ihnen.
    Gerade bei NCIS sind die Szenen in der
    Gerichtsmedizin essentiell, weil sie entweder
    entscheidend zur Story gehören oder aber Teil des
    Humors sind.

    Da hast du mich missverstanden, die Szenen in der Gerichtsmedizin würden mir auch fehlen, nur eben nicht die allermeisten Aufnahmen der Leichen, die nötigen Informationen kann man auch durch Dialoge rüberbringen, wie es z.B. in Law & Order gemacht wird. Ist allerdings nur so ein Gefühl, ich kann auch falsch liegen.
  • Kate schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 17.35 Uhr:
    Dustin schrieb:
    Da hast du mich missverstanden, die Szenen in der
    Gerichtsmedizin würden mir auch fehlen, nur eben
    nicht die allermeisten Aufnahmen der Leichen, die
    nötigen Informationen kann man auch durch Dialoge
    rüberbringen, wie es z.B. in Law & Order gemacht
    wird. Ist allerdings nur so ein Gefühl, ich kann
    auch falsch liegen.

    Das tut mir leid, es klang so, als wäre es nur Firlefanz für dich *g*
    Also in den meisten Fällen kann man die direkte fallbezogene Information sicher einfach nur mit einem Autopsiebericht "liefern", allerdings liefern gerade die Szenen in der Gerichtsmedizin viele Informationen über Hintergründe wie z.B. in der fünften oder sechsten Staffel (Ich weiß nicht mehr, wann das los geht) die Beziehung von Palmer und Lee, oder zuvor mit Kate noch viele Erinnerungen an Ari und außerdem finde ich es wirklich schön, wie Ducky die Toten behandelt, das kenne ich aus keiner anderen Serie.
  • ftde schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 17.38 Uhr:
    Auf jeden Fall stimmt ihr und stimme ich mit euch darin überein, dass das Zeigen der Leiche selbst keinen Reiz an der Serie darstellt, wohin gegen wir auf die Figur des Dr. Mallard alias "Ducky" nicht verzichten mögen. :)
  • papillon11 schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 17.48 Uhr:
    @Myra
    *Mir kommt die Kernaussage auch eher so vor: alles was wir damals gemacht haben, war super und ich hab nicht genügend Geld dafür bekommen :o *
    Kritisiert er deswegen die heutigen Krimiserien, wie die Überschrift lautet, oder eher wegen dem Ekelfaktor.
  • papillon11 schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 17.52 Uhr:
    *..."Life on Mars" (UK) sind hierzulande bspw. gnadenlos gefloppt. *
    Warum ist sie denn gefloppt?
    Weil die Serie keiner sehen wollte oder weil sie zu einem der schlechtesten Zeitpunkte ausgestrahlt wurde?
  • Myra schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 17.55 Uhr:
    papillon11 schrieb:
    @Myra
    *Mir kommt die Kernaussage auch eher so vor: alles
    was wir damals gemacht haben, war super und ich
    hab nicht genügend Geld dafür bekommen :o *
    Kritisiert er deswegen die heutigen Krimiserien,
    wie die Überschrift lautet, oder eher wegen dem
    Ekelfaktor.

    Die Überschrift hat er sich ja nicht ausgedacht sondern die Wunschliste ;-)
    Meiner Meinung nach ist seine Kernaussage: ich verdiente damals zu wenig (du hattest ja nach der Kernaussage gefragt).
    Seine Kritik resultiert ja nun auch daraus, das er seine Art der Umsetzung einer Gerichtsmedizinerserie für das Non Plus Ultra hält.
    Ekeln will ich mich übrigens auch nicht bei Gerichtsmedizinersendungen. Da hab ich noch eine im Kopf, die ja auch abgesetzt wurde, mit dem Hannes Jännicke - komme gerade nicht auf den Namen. Da hab ich nur in zwei Folgen reingeschaut und fands super fies :o
  • ftde schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 18.02 Uhr:
    papillon11 schrieb:
    *..."Life on Mars" (UK) sind hierzulande bspw.
    gnadenlos gefloppt. *
    Warum ist sie denn gefloppt?
    Weil die Serie keiner sehen wollte oder weil sie
    zu einem der schlechtesten Zeitpunkte ausgestrahlt
    wurde?

    Darüber können wir beide nur spekulieren. Fakt ist, dass sie bei uns keine Popularität erreicht hat, obwohl sie gemeinhin sowie von mir und auch dir, wenn ich dich richtig verstehe, durchaus eine hohe Qualität bescheinigt bekommt. Und damit ist sie ein Beleg für die Beobachtung, dass auch heute qualitative Sendungen floppen können. Nur darum ging es mir, nicht um Ursachenforschung.
  • Kate schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 18.25 Uhr:
    Pete Morgan schrieb:
    >Und einige Flops von heute sind
    > schauspielerisch und atmosphärisch besser als so
    mancher erfolgreicher Käse von damals, das ist
    eben so. Qualität war noch nie dasselbe wie
    Popularität, daran hat sich nichts geändert.
    Da möcht ich aber Beispiele haben... Ich kenne ad
    hoc keine neue Serie, die gefloppt ist und es
    sowohl atmosphärisch als auch schauspielerisch
    mit Klassikern aufnehmen könnte...

    Veronica Mars ist in Deutschland furchtbar gefloppt und in Amerika eigentlich auch. Trotzdem ist die Serie sowohl was die schauspielerische Leistung als auch den Rest zumindest überdurchschnittlich.
    Dr. Who ist ein weiteres Beispiel, das bei uns gnadenlos unterging. Trotzdem ist die Serie wohl immer noch gut.

    Auch dieses Beispiel ist etwas unglücklich
    gewählt. Star Trek war im grunde genommen eine
    Westernserie, die im Weltraum spielt, und wurde
    wegen ihrer Atmosphäre, der Ausstrattung und der
    Mannschaft sowie der spannenden Geschichten
    geliebt - die Effekte (abgesehen vielleicht vom
    "Beamen" und den Phasern) waren zweitrangig. Du
    könntest ja dann auch behaupten, man hätte
    "Raumpatruille Orion" nur geliebt, weil die
    Effekte so beeindruckend waren... aber da gab es
    noch viele andere Faktoren, die zu dem Erfolg
    beitrugen, allen voran natürlich die Darsteller.
    Auch Star Trek lebt in erster Linie nicht von den
    "High Tech" Effekten, sondern von den darstellern,
    zu denen natürlich auch das klassische
    Enterprise-Modell gehört.

    Gerade wegen den Science Fiction-Effekten ist die Serie interessant. Story, Effekte und Darsteller bilden eine Einheit, in der jeder gleichberechtigt ist.

    >Das ist falsch, es ist wesentlich leichter mit
    > einem echten Schauspieler zu arbeiten, mit de mman
    interagieren kann, als mit einem nicht vorhandenen
    Spezialeffekt.
    Da bin ich anderer Ansicht.

    Ich bin natürlich keine Filmschauspielerin und habe noch nie mit Bluescreen gearbeitet, aber ich war in der Schauspiel-AG unserer Schule und musste da öfters vorsprechen. Zu aller erst, um aufgenommen zu werden, musste ich eine Szene spielen und zwar alleine, quasi mit unsichtbaren Partner. Das fand ich wesentlich schwerer als mit entsprechender Kulisse und Partner zu spielen. In solchen Szenen kann man sich auf den Partner konzentrieren und ihn quasi anspielen. Aktion bewirkt Reaktion, das fehlt bei Bluescreen völlig.

    Du hast aber lediglich die Crew, der du vielleicht
    auf die Nerven fällst, nicht aber einen Partner,
    den du mit den ständigen Wiederholungen u.U. auch
    noch belastest. Und was schauspielerisches Können
    angeht, hat man heutzutage oft den Eindruck, dass
    es vielleicht gefragt sein mag, letztlich aber
    selten vorhanden ist...

    In der Regel sind bei Bluescreen-Aufnahmen mehr Leute involviert, weil man mehr Leute für die Technik braucht, zumindest sieht das bei den Making-Offs immer so aus.

    Ich hab es selbst miterleben dürfen in den 70ern
    bei einer deutschen Serie, bei der in einer
    Textilfabrik, in der meine Tante arbeitete,
    gedreht wurde. Ich meine, Horst Michael neutze
    spielte da mit und hatte mit zwei Partnern einen
    Dialog zu drehen, während an den Nähmaschinen
    gearbeitet wurde. Ich durfte damals zuschauen (war
    ich noch ein kleiner Stöpsel) und weiß, wie
    schwierig es war, die Szene in den kasten zu
    bringen, weil sich - wie mir nach Feierabend auch
    meine Tante bestätigte - die Schauspieler
    ständig verhaspelt haben und wenn der Dialog mal
    stmmte, gab es Tonprobleme, und und und... die
    haben den ganzen Nachmittag für die eine Szene
    gebraucht...

    Also, sagst du, dass es damals länger dauerte, weil die Schauspieler unfähig waren (sich ständig verhaspelten) und die Technik unzuverlässig (Tonprobleme), aber du glaubst, dass heutige Schaupieler noch unfähiger sind.
    Ich glaube ja, dass es in jedem Jahr gute und schlechte Schauspieler gibt.

    >Einige, die allermeisten nicht.
    >
    Du willst jetzt nicht im Ernst behaupten, dass ein
    Serienstar von heute nicht wesetlich mehr verdient
    als ein Serienstar in den Klassikern...
    Natürlich verdienen die Schauspieler heute mehr und das auch zu Recht. Wieso sollten sie auch nicht an den finanziellen Erfolgen ihrer Serie beteiligt werden? Würde sich irgend jemand Dr. House ansehen, wenn es nicht mehr Hugh Laurie wäre? Was wäre Boston Legal ohne die Flamingos und Shirley Schmidt? Hätte es die Gilmore Girls oder Sex and the city mit einer anderen Besetzung so weit geschafft?

    Jemand, der in einem fernsehsender für
    Seriendrehbücher zuständig ist, wird ja wohl
    bitte einschätzen können, was man von
    Schauspielern verlangen kann und was nicht. Oder
    meoinst du, da sitzen nur Blödmänner, die ihre
    Drehbücher willkürlich aussuchen und von ihrem
    Job keine Ahnung haben? Du tust ja gerade so, als
    wüsstest du's besser - schon mal ein Drehbuch
    bearbeitet oder vor der kamera gestanden?
    Mhm, jemand, der Drehbücher aussucht, hat Ahnung von der Qualität der Schauspieler?

    Kommt aber nicht mehr allzu häufig vor. Selbst in
    Anwaltsserien wie "Ein Fall für Zwei" sind die
    Dialoge oft wesentlich kürzer als zum Beispiel
    bei "Perry Mason" damals...

    Vielleicht ist das ein Problem deutscher Serien. Eli Stone hat längere Dialoge, Boston Legal lebt auch von den langen Dialogen. In Criminal Minds ist es genauso. Veronica Mars hat richtig lange Monologe, weil die Hauptdarstellerin öfters aus dem Off erzählt.

    Nun ja, die weiblichen Gast-Stars der klassischen
    Serien waren aber auch häufig auf der
    Kinoleinwand zu sehen und zeigten dort ihr
    Können, was man heute eher selten findet. Oder
    hast du die Sekretärin bei "Ein Fall für Zwei"
    schon mal im Kino gesehen? Oder gar Dr. lessing???
    Raymond Burr und selbst Andy Griffith als
    "Matlock" hingegen waren bereits gefeierte
    Leinwandstars...

    Seagourney Weaver hatte einen Gastauftritt in Eli Stone, ebenso Robin Williams in Law&order: SVU und Whoopi Goldberg in Criminal Intent (Whoopi ist übrigens noch ein Beispiel für eine gefloppte Serie, die trotzdem gut ist).
    Außerdem garantiert nicht jede Leinwandpräsenz automatisch schauspielerisches Talent!
  • papillon11 schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 18.27 Uhr:
    ftde schrieb:
    papillon11 schrieb:
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    -----
    > *..."Life on Mars" (UK) sind hierzulande bspw.
    > gnadenlos gefloppt. *
    >
    > Warum ist sie denn gefloppt?
    > Weil die Serie keiner sehen wollte oder weil
    sie
    > zu einem der schlechtesten Zeitpunkte
    ausgestrahlt
    > wurde?
    Darüber können wir beide nur spekulieren. Fakt
    ist, dass sie bei uns keine Popularität erreicht
    hat, obwohl sie gemeinhin sowie von mir und auch
    dir, wenn ich dich richtig verstehe, durchaus eine
    hohe Qualität bescheinigt bekommt. Und damit ist
    sie ein Beleg für die Beobachtung, dass auch
    heute qualitative Sendungen floppen können. Nur
    darum ging es mir, nicht um Ursachenforschung.
    Fakt ist auch, dass es an den Samstagen vor Fasching, eingebettet zwischen humpa täterä und Helau, ausgestrahlt wurde. Hätte man Titanic zu diesem Zeitpunkt ausgestrahlt, wäre sie ziemlich einsam untergegangen.
    Deswegen mag ich da das Wort flopp nicht so sehr bei dieser Serie.
  • papillon11 schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 12.04 Uhr:
    Ich gebe Klugmann recht.
    Es stört mich schon lange, dass überall aus jeder Leiche die Kutteln raushängen müssen oder bei einer OP das Blut bis an die Decke spritzt während die Operateure auf hektische Weise ihre komplizierten Familienprobleme lösen.
    An der Menge von Blut, Eingweiden und hektischen Reden misst sich nicht die Qualität der Serie, jedenfalls nach meinem Gefühl.
    Wie dem auch sei, eine Szene aus einer neueren Serie bleibt mir in Erinnerung.
    Eine Dame wühlte bis zu Anschlag in irgend einer Leiche, natürlich muss man dabei mit jemand anderem immer viel reden. Als ihr eine Haarsträne ins Gesicht fiel, strich sie sich reflexartig die Sträne mit dem rechten blutverschmierten Handschuh aus dem Gesicht. *pfui*
  • Norbert schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 10.45 Uhr:
    Ich denke eher, er ist neidisch.
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 11.12 Uhr:
    Klugman hat recht ! und es dürfte weniger der Neid als die berechtigte kritik an den Produzenten sein die eh nie den hals voll genug haben können !
    was die szenen in der gerichtsmedizin angeht stimme ich ihm auch zu ! es gibt ganz wenige fälle wo es von der handlung her interessant ist die "leiche" tatsächlich genau zu sehen - doch mittlerweile ist es ja ein MUSS die ekeligsten dinge detailiert zu zeigen.... und das ist nicht nur bei US serien so - und schon gar nicht bei formaten die die Gerichtsmediziner als haupt protagonisten haben . nee - es muss ja in jedem Krimi mindestens einmal der obduktionsraum gezeigt werden - dinge die man auch mit ein paar sätzen im dialog erklären könnte , werden zu einer szene ausgebaut ! etwas rückläufig scheint zumindest die unsitte zu sein jedem Mediziner die angewohnheit ins drehbuch zu schreiben das das thunfishsandwich neben der Leiche am besten schmeckt ))))))
    Gruß Sir Hilary
  • Paula Tracy schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 11.16 Uhr:
    "Neidisch" klingt mir zu mißgünstig ;-)
    Nein, im Ernst, ich könnte es sogar verstehen, dass er neidisch ist (zumindest auf die finanzielle Ausstattung heutiger Serienstars), trotzdem kann man nicht von der Hand weisen, dass er Recht hat. Eine Jennifer Aniston hat im Vergleich zu Jack Klugman ihre Gage im Schlaf verdient.
    Ich mag Serien wie "CSI" auch nicht, war aber auch kein Fan von "Quincy", liegt jedoch daran, dass ich es ohnehin nicht mit Gerichtsmedizin in Krimiserien habe. CSI ist mir zu gelackt, zu "technisch", bei Quincy ging es in der Tat menschlicher zu. Und Jack Klugman ist mir um einiges sympathischer als sämtliche CSI-Schauspieler zusammen (was jedoch nichts über die Qualität aussagt, schon klar).
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 12.45 Uhr:
    Es geht nicht darum, dass Quincy "besser" ist - es geht darum, dass die klassischen TV-Serien einfach mehr Qualität mit weniger Aufwand erreicht haben als die neuen Serien. TV von heute setzt viel zu viel auf Efekte und Styling, weniger auf Atmosphäre und schauspielerisches Können. Das war bei den Klassikern, bei denen die Technik natürlich noch keine aufwändigen Effekte zuließ und die Zuschauer diese auch gar nicht wollten, anders - dort wurden spannende Geschichten durch einfache Mittel und mit guten Schauspielern sehr spannend erzählt und oft sogar noch die schon so oft erwähnten "moralischen" Botschaften vermittelt, die heute gänzlich fehlen. Aber statt sich mal bei den Klassikern was abzugucken, wurschtelt man halt heute irgendwas schrilles, grelles, brutales, effektvolles und z.T. ekliges zusammen, um vorwiegend junge Zuschauer vor die Kiste zu locken.
    Jack Klugman kritisiert die Macher heutiger Serien, und damit hat er Recht. Man tut sich absolut keinen gefallen damit, nur auf HighTech und Effekte zu setzen.
    Der Lonewolf Pete
  • Matelue schrieb via tvforen.de am 03.02.2009, 22.45 Uhr:
    Ich gucke 0 Krimiserien, zumindest keine amerikanischen, was ich sehr gerne sah war Columbo. Das hatte noch Klasse.
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 03.02.2009, 19.03 Uhr:
    Tja, der Mann hat Recht.
    Endlich mal klare Worte von einem Klassiker-Star, nicht nur von den Nostalgikern...
    Der Lonewolf Pete
  • JohnnyGage schrieb via tvforen.de am 04.02.2009, 10.19 Uhr:
    Jack Klugman hat absolut recht,ohne jeden Zweifel!
  • Morlar schrieb via tvforen.de am 03.02.2009, 18.03 Uhr:
    Warum wird denn nicht der Link zum Interview gegeben?
    Hier ist er:
    http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,601021,00.html
  • Mike (1) schrieb via tvforen.de am 03.02.2009, 18.38 Uhr:
    Der Mann hat ja sowas von Recht!
  • Goliath4153 schrieb via tvforen.de am 09.02.2009, 12.12 Uhr:
    Man muss einfach mal verstehen, dass Jack Klugman bis zu 20 Stunden pro Tag an Quincy M.E. gearbeitet hat und im Verhältnis zu seinen Kollegen nicht viel Geld bekommen hat. Und das obwohl Quincy eine der erfolgreichsten Serien der Welt ist. Um seine Beteiligung muss er noch vor Gericht kämpfen, obwohl im diese ganz klar gemäss Vertrag zusteht.
    Und ganz unrecht hat er auch nicht. Ich finde zwar CSI NY sehr gut, aber ich kann mir kaum eine Folge ansehen, weil es einfach zu extrem ist. Da darf man erbrochenes in allen Einzelheiten anschauen, abgeschnittene Finger, welche das Opfer selber runterschlucken musste, bevor.....oder was weiss ich.
    Generell geht es einfach immer weiter. Immer mehr, immer brutaler. Ich bin zwar als Webmaster von www.jackklugman.de und dem www.jackklugman-forum.de "vorbelastet" ;) , aber ich muss Jack Klugman zustimmen. Spannung kann man auch anders erzeugen.
    Generell sollte man nun sowieso warten, bis wir das ganze Interview zu lesen bekommen. Bisher wurde nur Ausschnitte daraus veröffentlicht. Ich hoffe dies auf meiner HP in einigen Wochen präsentieren zu können.