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TV-Kritik/Review: "Game of Thrones": "Die Gerechtigkeit der Königin" (The Queen's Justice)

von Bernd Krannich
(31.07.2017)

Und ewig lockt der Littlefinger: Petyr Baelish (Aidan Gillen) bearbeitet Sansa (Sophie Turner)
Und ewig lockt der Littlefinger: Petyr Baelish (Aidan Gillen) bearbeitet Sansa (Sophie Turner)

In Oldtown hat Sams (John Bradley) gewagte Behandlung Ser Jorah geheilt. Die beiden Männer begründen in wenigen Worten eine Männerfreundschaft. Auch wenn beide darüber schweigen, dass Sam Jorah behandelt hat, ist es Erzmaester Ebrose (Jim Broadbent) offensichtlich. Er beglückwünscht Sam trotz dessen Missachtung des direkten Verbots zu seinem Erfolg - und überträgt ihm danach die nächsten niederen Aufgaben. Trotz Sams Enttäuschung über eine ausbleibende Belohnung für den herausragenden Erfolg des schwierigen Unterfangens erscheint es eine Beförderung, dass er nun Bettpfannen reinigen und flohverseuchte alte Schriften kopieren soll.

Die Unsullied unter Grey Worm (Jacob Anderson) erreichen Casterly Rock und können die Festung einnehmen: Tyrion hatte einen alten, von ihm in seiner Jugend-Zeit beauftragten Tunnel zum Einschmuggeln von Prostituierten als Hintertür in die Feste verraten - ein "trojanisches Liebesnest", wenn man so will. Doch ein weiteres Mal erweist sich Cersei als gewitzter und ruchloser: Während die Unsullied siegreich in der Burg kämpfen, vernichtet Euron ihre hilflose Transportflotte, schneidet ihnen den Rückweg über See ab. Zudem hatte Cersei den Großteil der Lannister-Streitkräfte abgezogen - und somit gleichsam eine kleine Garnison billigend in den Tod geschickt und die Stammburg ihrer Familie hergeschenkt.

Cerseis Truppen greifen nun mit den in der letzten Episode gewonnenen Tarly-Verbündeten Highgarden an, die Stammheimat der Tyrells. Unter Jaimes Führung sind die Lannisters schnell siegreich und erbeuten das Gold der Tyrells - Cersei kann ihre Schulden nun bezahlen. Jaime trifft sich ein letztes Mal mit Lady Olenna (Diana Rigg), um auch hier "Die Gerechtigkeit der Königin" walten zu lassen. Während die geschlagene Olenna Jaime vor seiner wahnsinnigen Schwester warnt, gibt dieser Hoffnungen auf eine bessere Zeit am Ende des Krieges ausdruck, wenn alle Feinde besiegt sind. Der Lannister-Feldheer gesteht seiner Schwester wohl ihren Kampf ums Überleben und ihre Rachewünsche zu, immerhin musste auch Jaime miterleben, wie zwei seiner Kinder ermordet wurden.

Der Kingslayer konnte Olenna die schlimmsten Auswirkungen von Cerseis Zorn ersparen: Statt Folter und Demütigung hat er für Oleanna einen "gnädigen Tod" durch Gift ausgehandelt. Oleanna fügt sich ihrem Schicksal, nimmt das Gift ein - und hat gegenüber ihrem Henker Jaime doch das letzte Wort: Sie enthüllt, dass sie für Joffreys Vergiftung verantwortlich gewesen ist. Und voller Verachtung "bittet" sie ihn, das auch Cersei wissen zu lassen.

Fazit

Um seinen Sieg betrogen: Grey Worm (Jacob Anderson)
Um seinen Sieg betrogen: Grey Worm (Jacob Anderson)

"Die Gerechtigkeit der Königin" hat all das im Übermaß, was "Game of Thrones" ausmacht. Auf der einen Seite haben in der Episode Jon und Danerys ihr episches, erstes Aufeinandertreffen. Das - und viele andere Szenen auch - gibt zahlreiche Gelegenheiten für spitzfindige Unterhaltungen, bei denen die Beteiligten zu ihren Fehlern stehen und sich selbstironisch geben, bei denen Gegner und Kontrahenten einander respektvoll behandeln können und bei denen auch auf die bisherigen Geschehnisse Bezug genommen wird. Etwa die Schlacht am Black Water, bei der Ser Davos und Tyrion auf unterschiedlichen Seiten standen. Oder die Tatsache, das Tywin Lannister Tyrion einst zum "Verantwortlichen" für das Abwassersystem der Burg degradierte.

Die zahlreichen kämpferischen Auseinandersetzungen der Episode sind mit unterschiedlichen Stilmitteln jeweils abwechslungsreich und angenehm flott erzählt. Der - etwa durch die Trailer - leicht gespoilerte Zuschauer wird in "unangenehm-angenehmer" Weise überrascht, indem die scheinbar eindeutigen Trailer-Szenen in überraschenden Wendungen enden. Wie so häufig in "Game of Thrones" sieht die Lage für die Sympathieträger nach Rückschlägen eher düster aus. Daenerys Truppen sind arg dezimiert, eigentlich hat sie nun nur noch die Drachen und die Dothraki - und damit kriegerisch nur die Option, das Land in Schutt und Asche zu legen.

Daneben wurde aber auch an düsteren, emotionalen Momenten nicht gespart, so dass es dem Zuschauer schon sehr unbehaglich werden kann. Mit Ellaria, Tyene und Yara durchleben gleich drei weitere Frauen einen demütigenden Spießrutenlauf durch King's Landing. Cersei zelebriert ihre monströse Rache an Ellaria Sand, nur um die Sache anschließend noch abstoßender zu machen und in sexueller Lust über ihrer Bruder herzufallen. Sansa wird nicht nur einfach an ihre Hilflosigkeit in ihrer Hochzeitsnacht erinnert. Nein, es ist auch noch ihr jüngerer Bruder, der auf übernatürliche Weise von einem ihrer schmerzhaftesten, peinlichsten und intimsten Momente weiß.

Daneben lässt die Folge auch einige spannende Fäden lose: Wie wird Daenerys nun militärisch weiter vorgehen? Daneben hatte Ser Davos gegenüber Cersei den Tod von Jon Snow angesprochen, ohne dass die Details - insbesondere seine Wiedererweckung - enthüllt wurden. Was folgt, nun da Jaime und Cersei zweifelsfrei wissen, dass Tyrion unschuldig angeklagt worden war? Und nachdem Jaimes Befreiung von Tyrion seinerzeit in dessen Mord am gemeinsamen Vater mündete, wie wird es auf ihn wirken, dass er sich ein weiteres Mal bei einer "Gnade" - dem schnellen, schmerzlosen Tod für Oleanna - "betrogen" fühlt? Und dann ist da natürlich noch Melisandres orakelhafte Ankündigung, dass sie dereinst nach Westeros zurückkehren werde, um dort zu sterben...

Die siebte Staffel von "Game of Thrones" bewegt sich weiterhin mit Volldampf voraus..

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Über den Autor

Bernd Krannich ist Jahrgang 1974 und erhielt die Liebe zu Fernsehserien quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater war Fan früher Actionserien und technikbegeistert, Bernd verfiel den Serien spätestens mit Akte X, Das nächste Jahrhundert und Buffy. Mittlerweile verfolgt er das ganzes Serienspektrum von "The Americans" über "Arrow" bis "The Big Bang Theory". Seit 2007 schreibt Bernd beruflich über vornehmlich amerikanische Fernsehserien, seit 2014 in der Newsredaktion von TV Wunschliste.

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Leserkommentare

  • 445566 schrieb am 04.08.2017, 13.31 Uhr:
    Hallo,
    Vielen Dank für die Kritik. Was ich allerdings nicht verstehe ist der erwähnte Vorspann der Epsiode. Ich habe die Folge über Sky go gesehen, da gibt es keinen Vorspann. Oder habe ich da etwas verwechselt.