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Netflix verkündet Rekord-Kundenwachstum und Kosten des Spacey-Rauswurfs

von Bernd Krannich in Mediennews
(23.01.2018, 11.23 Uhr)
Streaming-Riese mit positivem Quartalsbericht
Netflix
Netflix verkündet Rekord-Kundenwachstum und Kosten des Spacey-Rauswurfs/Netflix

Netflix hat seinen Investoren Rechenschaft über die geschäftlichen Entwicklungen des vierten Quartals 2017 abgelegt. Dabei wurde unter anderem ein Abonnenten-Wachstum von 8,3 Millionen Kunden verkündet - das übertraf die Erwartungen des Streaming-Dienstes, der bei den letzten Quartalszahlen 6,3 Millionen (Netto-)Neukunden als Ziel formuliert hatte.

Damit brachte das vierte Quartal 2017 das größte Kundenwachstum in der Geschichte von Netflix. Der jetzige Zuwachs bringt die Gesamtkundenzahl weltweit auf 117,58 Millionen. Für das nächste Quartal werden von den Netflix-Analysten 6,35 Millionen Neukunden erwartet (das letzte Quartal eines Jahres bringt traditionell im Jahresverlauf das stärkste Kundenwachstum für Netflix).

Der Streaming-Dienst hob einmal mehr die Stärke der Eigenproduktionen als Grund für die gute Entwicklung an, speziell genannt wurden die neuen Staffeln von  "The Crown",  "Black Mirror" und  "Stranger Things" sowie die neuen Serien  "Godless",  "Marvel's The Punisher" und  "Mindhunter". Auch die Veröffentlichung des Fantasy-Films  "Bright" mit Will Smith sei mit einem merklichen Kundewachstum einhergegangen. Bei Netflix nutzte man das für einen Seitenhieb auf die TV-Kritik, die den Film zerrissen hatte: "Die Kritiker haben kein Verständnis von Massentauglichkeit." "Bright" war mit 90 Millionen US-Dollar die Filmproduktion von Netflix mit den mit Abstand höchsten Produktionskosten, eine Fortsetzung wurde mittlerweile offiziell bestellt.

Die Einnahmen von Netflix stiegen im jüngsten Quartal um 33 Prozent auf 3,29 Milliarden US-Dollar und übertrafen damit die Erwartungen (3,28 Milliarden) leicht. Als Gewinn wurden 186 Millionen US-Dollar ausgewiesen, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (67 Millionen). Weiterhin nimmt Netflix jedoch Neuschulden in Milliardenhöhe auf, um Investitionen vor allem in das Content-Angebot zu finanzieren.

Die Netflix-Führung um CEO Reed Hastings sieht die Investitionen aber dank Kunden und Gewinnwachstum als erfolgreich an und will diesen Kurs fortsetzen. Hastings hob wachsende Konkurrenz auf dem Streaming-Markt durch Tech-Firmen wie Apple hervor. Gleichzeitig äußerte Hastings die Erwartung, dass der Streaming-Markt diverse Anbieter wird tragen können, da sich die Angebote durch ihren jeweils eigenen Content ergänzen und nicht so sehr Konkurrenz machen. So würde aktuell neben Netflix auch Hulu sich gut entwickeln. Allerdings darf man wohl kritisch hinterfragen, wo die Schmerzgrenze bei den Kunden sein wird, wieviele Dienste sie sich parallel leisten möchten und werden.

Eine Zahl aus dem Quartalsbericht erweckte Aufsehen: Netflix hat Abschreibungen in Höhe von 39 Millionen US-Dollar für "nicht veröffentlichten Content" getätigt. Netflix ging hier nicht näher ins Detail, aber Deadline berichtet unter Berufung auf mit den Vorgängen vertrauten Personen, dass es sich dabei um Folgekosten des Rauswurfs von Kevin Spacey handelt, dem jahrzehntelanges sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen wurde (TV Wunschliste berichtete).

Einerseits hat Netflix zwei bereits abgedrehte Episoden der Serie  "House of Cards" nach Spaceys Rauswurf verworfen. Daneben zahlte man während einer längeren Drehpause Gehälter weiter, während Vorbereitungen für eine neu gestaltete, verkürzte neue Staffel liefen (TV Wunschliste berichtete). Daneben hat Netflix auch den Film "Gore" verworfen, einen kurz vor Bekanntwerden der Vorwürfe abgedrehten biografischen Film über den Autoren und Politiker Gore Vidal - mit Spacey in der Titelrolle. Wie Deadline klarstellt, sind solche Abschreibungen Teil des Tagesgeschäfts bei Content-Produzenten, aber bis zum Fall von Kevin Spacey war nie so eine große Summe in einem Quartal zusammengekommen.


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Leserkommentare

  • Fernsehschauer schrieb am 30.01.2018, 16.51 Uhr:
    Sentinel2003 und besonders Mara27 euch stimme ich voll und ganz zu.
    Natürlich wird dies was Mara27 sagt, früher oder später eintreffen aber die meisten Netflix Jünger wollen dies nicht einsehen und sehen es ja als Alternative für die Zukunft.
    Den Kundenstamm aufzubauen schön und gut ABER, wenn das so weiter geht, wird dies fatal enden.
  • Sentinel2003 schrieb am 25.01.2018, 20.10 Uhr:
    Nun, ich schätze mal, denen ist das Kunfenwachstum vielleicht jetzt sogar wichtiger, als die Schulden zu beseitigen...könnre man jedenfalls so denken, wenn man das so liest.
  • Mara27 schrieb am 23.01.2018, 23.04 Uhr:
    Fernsehschauer: "Ich denke Netflix sollte mal die Preise "anziehen" bzw erhöhen oder einfach nicht soviele Eigenproduktionen produzieren um mal schwarze Zahlen zu schreiben..."
    Oh, dafür ist es noch zu früh. Erstmal müssen noch viel mehr Leute "angefixt" und abhängig gemacht werden, mit dauerhaft exklusiven Inhalten, hochgehypten Eigenproduktionen und günstigen Abos, und die alternativen Verbreitungswege müssen weiter geschwächt und beschädigt werden.
    *Dann* kann man die Preise anziehen, und zwar ordentlich, und nebenbei noch Gängelungen und Einschränkungen einführen...
  • Fernsehschauer schrieb am 23.01.2018, 16.41 Uhr:
    Ein kleines aber wichtiges Detail das hier ein bisschen unter den Tisch fällt:
    "Netflix: Kundenwachstum aber immer mehr Schulden"(mehr Kunden mehr Schulden)
    "Der Streaming-Dienst braucht momentan viel mehr Geld als man einnimmt. Netflix will in diesem Jahr rund acht Milliarden Euro in neue Inhalte investieren; mehr als man eigentlich hat. Und so muss man neben dem Schuldenberg, der aktuell schon existiert, weiter auf Pump finanzieren. Der so genannte „Free Cash Flow“ lag 2017 schon bei schier unglaublichen -2 Milliarden Dollar und soll 2018 und wohl auch in den folgenden Jahren sogar auf zwischen -3 und 4 Milliarden Dollar steigen."
    Ich denke Netflix sollte mal die Preise "anziehen" bzw erhöhen oder einfach nicht soviele Eigenproduktionen produzieren um mal schwarze Zahlen zu schreiben...