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Julia Westlake reist auch in diesem Jahr zu den Internationalen Filmfestspielen Berlin - dem Festival, bei dem man am und auf dem Roten Teppich wohl am meisten friert. Dort trifft sie unter anderem Danny Boyle, den Regisseur des Kultfilmes "Trainspotting", der jetzt mit der Fortsetzung "T2 Trainspotting" im Wettbewerb vertreten ist. Mit ihm diskutiert sie, wie viel Drogen und britischen Humor es braucht, um an den Erfolg vor 20 Jahren anzuschließen, und warum der Antiheld auch diesmal nicht wirklich ankommen darf. Außerdem guckt Julia Westlake gemeinsam mit der Jazz-Sängerin Dotschy Reinhardt den Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale: "Django". Der jüngste Spross der berühmten Sinti-Familie berichtet, wie sie den französischen Spielfilm über ihren Großonkel und berühmten Gypsie-Gitarristen Django Reinhardt findet. Ganz im Hier und Jetzt macht der dokumentarische Coming-of-Age-Film ,,For Ahkeem" eindringlich klar, warum einer schwarzen jungen Amerikanerin keine bessere Zukunft vergönnt ist. Die beiden weißen Regisseure sprechen im Kulturjournal darüber, wie der Rassismus die schwarze US-Bevölkerung über Generationen hinweg in einem Teufelskreis aus Gewalt und Chancenlosigkeit gefangen hält - und was sie von einer Ära Trump zu erwarten hat. Und schließlich zeigt das Kulturjournal die Tops und Flops des Eröffnungswochenendes der Filmfestspiele sowie den ersten deutschen Wettbewerbsbeitrag "Helle Tage" von Thomas Arslan. Es war ein historischer Zufall, dass das kleine Bendestorf in der Nordheide für einige Zeit deutsche Filmgeschichte schrieb. Der UFA-Produzent Rolf Meyer kam als Flüchtling in den Ort und gründete hier kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die Produktionsfirma "Junge Film-Union". Bald wurden große Spielfilme gedreht, zum Beispiel die "Die Csardasfürstin" mit Marika Rökk oder der legendäre Skandalfilm "Die Sünderin" mit Hildegard Knef. Doch nach einigen Jahren war die Firma pleite. Danach wurden die Studios unregelmäßig von anderen Produzenten genutzt, seit einiger Zeit stehen sie ganz leer. Die Gemeinde Bendestorf möchte die alten Hallen deshalb am liebsten abreißen, damit Wohnungen dort gebaut werden können. Der Verein "Freundeskreis Filmmuseum Bendestorf" hat bereits ein Gebäude für sein Museum erworben und will nun eine weitere Halle retten. Abriss oder zumindest ein Teilerhalt? Das Kulturjournal fragt in Bendestorf nach, wenige Tage vor der Neueröffnung des "Bendestorfer Filmmuseum im Studio". Zu Erstmals wird in diesem Jahr der "Grass-Preis - von Autoren für Autoren" vergeben. Die Preisträgerin: Katja Lange-Müller. Geehrt wird sie laut der Jury für ihr "messerscharfes, todkomisches, lebenskluges und menschenfreundliches Werk". Julia Westlake besucht Katja Lange-Müller in ihrer Wohnung hoch über den Dächern von Berlin und spricht mit ihr über die ersten Schreibversuche - ein Gedicht, mit zehn Jahren verfasst - und wie existentiell Literatur ist.
(NDR)