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75 Jahre ARD: Von "Pumuckl" über "Monaco Franze" bis "Ringlstetter"- Das reichhaltige TV-Kulturerbe des BR

Wie mich Sir Quickly, Fritz Egner und Rudi Carrell begleitet haben
75 Jahre ARD: "Pumuckl", "Monaco Franze" und "Ringlstetter" (v. l.)
BR/Infafilm GmbH/Original-Entwurf "Pumuckl"-Figur: Barbara von Johnson/Euro Video/BR/Superfilm Filmproduktions GmbH/Philipp Thurmaie
75 Jahre ARD: Von "Pumuckl" über "Monaco Franze" bis "Ringlstetter"- Das reichhaltige TV-Kulturerbe des BR/BR/Infafilm GmbH/Original-Entwurf "Pumuckl"-Figur: Barbara von Johnson/Euro Video/BR/Superfilm Filmproduktions GmbH/Philipp Thurmaie

In diesem Jahr feiert die ARD ein großes TV-Jubiläum, nämlich ihr 75-jähriges Bestehen. Den Geburtstag nimmt auch die Redaktion von TV Wunschliste zum Anlass, um der ARD zu gratulieren: Redakteure und Mitarbeiter der unterschiedlichsten Generationen teilen ihre persönlichen Erinnerungen und Gedanken rund um die ARD. Heute erzählt unser Newsredakteur Glenn Riedmeier davon, wie ihn insbesondere Produktionen des Bayerischen Rundfunks begleitet haben.

Das alte BR-Logo
Das alte BR-Logo BR/Screenshot

Denke ich darüber nach, welche Erinnerungen ich mit der ARD verbinde, so sind diese für mich als gebürtigem Münchner untrennbar auch mit dem BR Fernsehen verbunden - bzw. mit dem Bayerischen Fernsehen, wie der Sender in meiner Kindheit und Jugend noch hieß. Für Verwirrung sorgte das frühere, invertierte BR-Senderlogo, das ich - und vermutlich nicht nur ich - immer wieder als spiegelverkehrten "EF"-Schriftzug gelesen habe.

Kindheitserinnerungen - von Pumuckl bis Schlawiner Platz

Zahlreiche Generationen von Kindern sind mit einem frechen, aber im Herzen gutmütigen Kobold aufgewachsen - auch ich. Keine andere Kinderserie hat mich wohl so sehr geprägt und begleitet wie  "Meister Eder und sein Pumuckl". Ich habe die Geschichten rund um den kleinen, frechen Kobold (gesprochen vom unvergessenen Hans Clarin) und seinen urbayerischen, väterlichen Freund Eder (meisterlich gespielt von Gustl Bayrhammer) geliebt. Immer wenn die ikonische Titelmelodie erklang und eine Episode einleitete, war ich wunschlos glücklos. Natürlich habe ich auch die Hörspielkassetten gesammelt, die noch vor der TV-Serie entstanden sind. Auch heute noch schaue ich den "Pumuckl" immer wieder gerne, denn die Geschichten des Kobolds mit dem roten Haar, der stets zu Streichen und Schabernack aufgelegt ist, sind zeitlos und warmherzig. Die Serie vermittelt menschliche Werte, ohne anstrengend pägagogisch zu sein, und transportiert wie vermutlich keine andere Sendung für Kinder das bayerische Lebensgefühl. Zum 40-jährigen Jubiläum der TV-Serie habe ich ausführlich auf die Geschichte des "Pumuckl" zurückgeblickt (zum Special).

Das Kinderfernsehen der 1990er Jahre war auch die Zeit der "Clubs". Natürlich war ich auch glühender Fan des  "Disney Club" und des  "Käpt'n Blaubär Club" im Ersten. Zudem gab es mit  "Pumuckl TV" ebenfalls ein Club-ähnliches Format. Mit dem  "Tigerenten Club" konnte ich mich hingegen nicht wirklich anfreunden. Als Alternative bot der BR Mitte der 1990er Jahre den sogenannten  "Schlawiner Club" bzw.  "Schlawiner Platz", eine zweistündige Kindersendung, die montags bis donnerstags von 15 bis 17 Uhr lief. Im moderierten Rahmenprogramm gab es Detektivspiele, Bastelanleitungen, Preisrätel und Kochrezepte zu sehen. Dazwischen liefen Sendungen wie  "Floris Zapp Zarapp",  "Babar, der Elefantenkönig",  "Hallo Spencer", "Neues vom Süderhof",  "Blinky Bill",  "Alle meine Freunde" und - ja, auch die  "Sesamstraße" lief innerhalb dieses Formats im Bayerischen Fernsehen!

BR im Showfieber: Dingsda, Herzblatt, Live aus dem Alabama

Der Bayerische Rundfunk war außerdem federführend bei zwei echten Show-Klassikern der ARD, die mir viel Spaß bereitet haben:  "Dingsda" und  "Herzblatt". Fritz Egner präsentierte die humorvolle Spielshow, in der Kinder Begriffe umschrieben, die von Prominenten erraten werden mussten - zunächst ab 1985 im BR und ab 1988 dann auch im Ersten. Für Radiomann Fritz Egner war "Dingsda" sein Durchbruch im Fernsehen. 132 Folgen lang moderierte er, bevor 1994 Werner Schmidbauer übernahm und die Show noch bis 2000 präsentierte.

"Herzblatt", die Mutter aller Datingshows, gab ab 1987 alleinstehenden Singles die Chance, einen potenziellen Partner zu finden. Die zuerst von keinem Geringeren als Rudi Carrell moderierte Flirtshow lief jahrelang im Auftrag des BR am Vorabend im Ersten - weshalb in den ersten Jahren vorwiegend bayerische Kandidaten mitwirkten, die im Erfolgsfall mit dem legendären "Herzblatt-Hubschrauber" abhoben und ein romantisches Wochenende erleben durften. Irgendwann wurde enthüllt, dass die schlagfertigen Antworten nicht auf dem Mist der Singles gewachsen sind, sondern professionelle Autoren dafür verantwortlich waren. Dies tat dem Reiz und dem Erfolg der Show jedoch keinen Abbruch. Zu charmant waren Rudi Carrell und später Rainhard Fendrich, zu kultig waren die amüsanten Zusammenfassungen von Susi Müller und das Kommando: Hier ist Ihr Herzblatt!

Eine Sendung, die nicht nur ein prägender Baustein der BR-Geschichte war, sondern auch das Sprungbrett für zahlreiche bis heute prominente Gesichter, war  "Live aus dem Alabama". In der Jugendsendung aus der Alabama-Halle wurden live und unverblümt politische und gesellschaftliche Debatten geführt, die junge Menschen bewegten. Es ging um ernste Themen wie Drogen, AIDS, Arbeitslosigkeit, Rechtsextremismus und Tschernobyl. Am Ende der Show gab es ein Live-Konzert von zumeist bis dato unbekannten Bands, die sich einem größeren Publikum präsentieren konnten. Rückblickend war die Sendung eine echte Talentschmiede für Moderatoren: Amelie Fried und Werner Schmidbauer waren Gastgeber der ersten Stunde, später moderierten unter anderem Giovanni di Lorenzo, Günther Jauch, Sandra Maischberger, Eisi Gulp und Sabine Noethen.

Die Sendung lief von 1984 bis 1997 und wurde aufgrund wechselnder Locations im Verlauf der Jahre mehrfach umbenannt - in "Live aus dem Schlachthof" und "Live aus dem Nachtwerk". Als indirekte Nachfolgesendung fungiert seit 1998  "quer". In dem Satiremagazin kommentiert Christoph Süß mit teils bitterbösen Berichten und Reportagen nicht nur die bayerische Landespolitik, sondern auch so manchen Alltagsirrsinn.



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