Folgeninhalt
Der Weltjugendtag in Köln war ein Event der Superlative. Sebastian aus Gelsenkirchen und Marcos aus Portugal erinnern sich noch gut an Euphorie und Begeisterung, die im August letzten Jahres aus Köln in die ganze Welt hallten. Beide hatten damals das Gefühl, die katholische Kirche stehe vor einem großen Aufbruch. Wenige Monate später kam für Sebastian allerdings der Schock: Das Bistum Essen beschließt das Ende seiner Heimatgemeinde. Hier ist er getauft worden, zur Erstkommunion gegangen, hat sich fast 20 Jahre engagiert. Jetzt soll Schluss sein, aus Kostengründen. Sebastian ist tief enttäuscht. Er will gegen das Ende von St. Georg kämpfen. Ein Kampf, bei dem er eine katholische Kirche jenseits von Aufbruch kennen lernt: Austritte, Priestermangel und Geldnot, ... Marcos aus Portugal erlebt eine andere Kirche. Er ist Mitglied einer sogenannten geistlichen Gemeinschaft, dem Neokatechumenalen Weg. Eine konservative Bewegung, deren Ziel die Wiederbelebung des katholischen Glaubens ist. Marcos verfolgt dieses Ziel in Deutschland. Gemeinsam mit 34 jungen Männern aus der ganzen Welt wird er im Bistum Köln zum Priester ausgebildet. Kardinal Meisner will mit dem Priesterseminar des Neokatechumenalen Weges Priestermangel und Katholikenschwund bekämpfen. Marcos soll und will als Priester in Deutschland dabei helfen. Sebastian und Marcos sind fromme Katholiken, aber sie scheinen in zwei verschiedenen Kirchen zu beten: Die eine bricht ab, während die andere aufbricht.
(WDR)
Länge: ca. 30 min.