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Herbert Pohls Fußball-Leben gleicht einem Gang durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Er begann seine Karriere mit 16 Jahren beim oppositionellen kommunistischen Arbeitersportverein Freital Dresden, noch zu Zeiten der Weimarer Republik. Im Dritten Reich stieg der gelernte Maschinenbauer auf und wechselte zum DSC, dem Dresdner Sportclub. Im Zuge der Entnazifizierung wurden alle bestehenden Vereine verboten, und Pohl spielte nun für die SG Dresden-Friedrichstadt. Der Außenläufer, der im Krieg einen Arm verloren hatte, stieg zum Spielleiter und Trainer der DDR-Auswahl auf. Ein Spiel um die DDR-Meisterschaft wurde für die Fußball-Legende schicksalsentscheidend. Beim Kampf um die DDR-Meisterschaft wurde die als nobel beargwöhnte SG Dresden-Friedrichstadt von der volkseigenen Betriebssportgemeinschaft Horch Zwickau geschlagen. Die Zuschauer vermuteten, dass politische Motive zur Niederlage geführt haben. Fast alle Spieler setzten sich in den Westen ab. Unter ihnen war auch Herbert Pohl, der auch dort als Sporttrainer des Wuppertaler SV seiner Fußballkarriere treu blieb.
(SWR)
Länge: ca. 15 min.