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Auf der estnischen Insel Kihnu leben Esten nach den alten Regeln ihrer Tradition. Über Jahrhunderte wurde das traditionelle Leben von Frauen geprägt. Durch die Abwesenheit der Ehemänner, die als Seeleute oder Fischer mehr auf dem Wasser als an Land sind, blieb den Frauen nichts anderes übrig, als ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Die Frauen der Insel sind für alles zuständig, was an Land gemacht werden muss: Hof, Haushalt, Ernte und die Familie. Sie bestimmen das soziale Leben und haben die einzigartige Kultur auf Kihnu geprägt. Anni ist zehn Jahre alt und wohnt mit ihrer Familie in einem der vier Inseldörfer. Nur noch knapp 500 Menschen leben hier, in der Schule sind nur 29 Kinder. Ihr Vater ist sechs Monate im Jahr auf See. Dann ist die Mutter mit den vier Kindern alleine - eine typische Kihnu-Familie. In der Schule lernt Anni auch Akkordeon und tanzen. Sie liebt ihre Heimat sehr und wird zum Studium oder zur Ausbildung die Insel verlassen müssen. Dazu sagt sie: "Ich weiß gar nicht, ob ich mal woanders hingehen könnte. Lieber möchte ich auf Kihnu leben, auch wenn ich erwachsen bin. Ich will mein ganzes Leben lang hier bleiben - etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen."
(arte)
Länge: ca. 25 min.