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Die Migrationskrise drohte die Europäische Union zu spalten. Gemäß ihrer Geschichte und ihrer geographischen Lage erlebte nicht jede Mitgliedsnation die Krise auf gleiche Weise. In Frankreich und Deutschland ist man es gewohnt, sich oftmals auf westeuropäische Themen zu konzentrieren. Doch das sind selten die relevanten Probleme in Ost- und Südosteuropa. Der bekannte bulgarische Politologe Ivan Krastev befürchtet sogar, dass ein Zerfall der Gemeinschaft begonnen habe. Die Migrationskrise würde der europäische 11. September sein. Sie hätte zu einer moralischen Panik an den südöstlichen Grenzen der EU und so zu einer starken Feindlichkeit gegenüber "kosmopolitischen Werten" geführt. Als Erben einer starken nationalen kulturellen Identität, einer kommunistischen Vergangenheit und einer Enttäuschung über die Versprechen ihrer Integration in Europa befinden sich einige Länder mit den EU-Vorstellungen im Widerspruch. Mit Blick auf Krastev analysiert Fabien Escalona, Politologe und Spezialist der Sozialdemokratie, die Situation mit westeuropäischem Blick.
(arte)