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Der dritte Teil in Hugo Portischs großer Dokumentationsreihe, Österreich I, beginnt mit einer Bestandsaufnahme der österreichischen Wirtschaft, sowie dem Leben der Österreicher in den frühen 1920er Jahren. Auf politischer Ebene zeichnet Hugo Portisch ein Bild, wie die Regierung versucht das Land aus der Krise zu führen, und welchen ausländischen Einflüssen die Republik ausgesetzt ist. In der unmittelbaren Nachkriegszeit, nach dem ersten Weltkrieg, leidet das junge Österreich unter einer Vielzahl an Belastungen. Alliierte Überwachungskommissionen sind im Land und suchen nach Werten die durch das Generalpfandrecht gesichert werden können. Diese beaufsichtigen ebenfalls die Zerstörung der ehemaligen Rüstungsbetriebe. Dennoch gibt es vereinzelte wirtschaftliche Erfolge. Im Gebiet der Kultur passiert in dieser Zeit sehr viel, in Wien und anderen großen Städten etabliert sich ein reges Nachtleben und das Filmschaffen erreicht einen seiner Höhepunkte. Die starke Inflation macht vieles zunichte und der Ruf nach einem Anschluss an Deutschland wird stärker. Aber auch in Deutschland ist die politische Situation instabil das Land ist von mehreren Putschversuchen, von links und von rechts, gebeutelt. Dennoch gibt es in mehreren Bundesländern Abstimmungen die eindeutig für einen Anschluss ausgehen. In der wirtschaftlichen Not gelingt es der Regierung die so genannte Genfer Anleihe zu bekommen, doch die Bevölkerung zahlt einen hohen Preis. Der Anschluss an Deutschland ist somit endgültig vom Tisch. Zur Stabilisierung der Währung werden sämtliche Sozialabgaben gekürzt und ein starker Beamtenabbau angestrebt, der Schilling wird eingeführt, der bald als "Alpendollar" bekannt wird. Österreich ist aber weiterhin abhängig von der Entwicklung im Ausland, in Italien kommt Mussolini an die Macht und in Deutschland plant Adolf Hitler es ihm gleich zu tun.
(ORF)